E-Bus-Hersteller Wrightbus sichert sich 150 Millionen Pfund
Mit der neuen Finanzierung kann Wrightbus sein bereits vorhandenes Kapital mehr als verdoppelt. Zugleich werden die Produktionskapazitäten, die Forschung und Entwicklung sowie die internationale Präsenz des Unternehmens entscheidend gestärkt. Mit dem Betrieb in Ballymena, Nordirland, und einer wachsenden Präsenz im asiatisch-pazifischen Raum, insbesondere durch das malaysische Werk, positioniert sich das Unternehmen als ein zentraler Akteur bei der Elektrifizierung der weltweiten öffentlichen Verkehrsnetze.
Das Finanzierungspaket von HSBC UK umfasst Betriebskapitalunterstützung und Absicherungsinstrumente, die auf die für die Busherstellung typischen langen Produktionszyklen abgestimmt sind. Es wird Wrightbus in die Lage versetzen, die Produktion in seinen Werken zu steigern und die Kommerzialisierung der nächsten Generation emissionsfreier Technologien zu beschleunigen.
„Dies ist ein entscheidender Moment für Wrightbus und für die Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs im Allgemeinen“, sagte Jean-Marc Gales, CEO von Wrightbus. „Die Investition wird nicht nur Arbeitsplätze und Wachstum in unserer gesamten Lieferkette fördern, sondern uns auch dabei helfen, die wachsende Nachfrage nach sauberem, umweltfreundlichem Verkehr zu befriedigen – sowohl in Großbritannien als auch international.“
Ein zentraler Bestandteil der Strategie von Wrightbus ist die Ausweitung seiner Elektromobilitätslösungen über die Herstellung neuer Fahrzeuge hinaus. Die Finanzierung wird das Wachstum der Abteilungen NewPower und Rightech unterstützen, die beide im letzten Jahr gegründet wurden.
Das in Bicester ansässige Unternehmen NewPower ist auf das Repowering spezialisiert, d. h. die Umrüstung vorhandener Dieselbusse in vollelektrische Modelle. Das Unternehmen, das einen hohen Auftragsbestand von britischen Betreibern verzeichnet, trägt dazu bei, die Flottenemissionen zu reduzieren, ohne dass die Umwelt- und Finanzkosten eines vollständigen Fahrzeug-Austauschs anfallen.
Rightech, eine neue BEV-Marke, die im Januar 2025 auf den Markt kam, bietet eine Reihe Batterie-elektrischer Fahrzeuge an, die sich an Flottenbetreiber richten, die schlüsselfertige Lösungen für eine rasche Dekarbonisierung ihres Betriebs suchen. Das Profil umfasst sowohl elektrische Lkw als auch Busse.
Der Hersteller weist darauf hin, dass er einen bemerkenswerten Wandel vollzogen hat. Vor nur sechs Jahren musste Wrightbus vor der Insolvenz gerettet werden. Heute produziert das Unternehmen jährlich rund 1 .200 Busse – 95 Prozent davon sind emissionsfreie Fahrzeuge.
„Wrightbus ist eine herausragende Erfolgsgeschichte der britischen Industrie. Von nur 50 Mitarbeitern im Jahr 2019 auf heute über 2.300 hat das Unternehmen gezeigt, was möglich ist, wenn Innovation und Zielsetzung zusammenkommen“, sagte Akhil Shah, Relationship Director bei HSBC UK. „Dieses Finanzierungspaket ist ein Vertrauensbeweis für die Rolle des Unternehmens als wichtiger Partner beim Übergang zum emissionsfreien öffentlichen Verkehr.“
Rohit Moudgil, Head of Manufacturing and Industrials bei HSBC UK, fügte hinzu: „Wrightbus repräsentiert die Zukunft der Busherstellung. Diese Transaktion unterstreicht unser umfassendes Engagement für das Ökosystem der Elektromobilität – von Herstellern und Zulieferern bis hin zu Betreibern – und unterstützt den Weg Großbritanniens hin zu einem Netto-Null-Verkehrssystem.“
Mit dem weltweiten Aufschwung des Elektrobussektors ist Wrightbus nach eigenen Angaben nun fest positioniert, um die Führung zu übernehmen. Erst kürzlich gab das Unternehmen bekannt, dass es 25 Millionen Pfund in die Entwicklung von Batterie- und Brennstoffzellenbussen der nächsten Generation investieren wird. 10 Millionen Pfund dieser Mittel werden in den Wrightbus StreetDeck Electroliner fließen, der als Teil der kultigen Londoner Doppeldeckerbusflotte eingesetzt wird.
Auch in Deutschland hat Wrightbus zuletzt seine Aktivitäten verstärkt: Das nordirische Unternehmen ist hierzulande bislang vor allem mit seinen Wasserstoffbussen präsent und hat erst vor kurzem neue Exemplare an Westverkehr und Saarbahn geliefert. Insgesamt will Wrightbus in diesem Jahr auf 130 Auslieferungen in Deutschland kommen und hat vor kurzem außerdem ein europäisches Servicezentrum inklusive eines Ersatzteillagers in Brühl bei Köln eröffnet.
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