Jobabbau und Fabrikschließungen: Nissan verkündet harte Sparmaßnahmen
Die nun angekündigten Maßnahmen sind Teil eines neuen Sanierungsplans namens „Re:Nissan“. Der Vorstoß, zwischen den Geschäftsjahren 2024 und 2027 insgesamt 20.000 Stellen abzubauen, schließt dabei den bereits Ende 2024 von Nissan angekündigten Abbau von 9.000 Jobs mit ein. Damit sind nach aktuellem Stand rund 15 Prozent der Belegschaft von dem Kahlschlag betroffen. Ebenfalls bis zum Geschäftsjahr 2027 will Nissan die Fahrzeugproduktion von 17 auf zehn Werke reduzieren. Den mit harten Einschnitten verbundenen Sanierungsplan kündigte Nissan heute bei der Bekanntgabe seiner Geschäftszahlen für 2024 an.
Mit „Re:Nissan“ strebt das Unternehmen Kosteneinsparungen in Höhe von insgesamt 500 Milliarden Yen (rund drei Milliarden Euro) im Vergleich zum Geschäftsjahr 2024 an, sowohl bei den fixen als auch bei den variablen Kosten. Ziel sei es, bis zum Geschäftsjahr 2026 in die Gewinnzone zurückzukehren, so das Management um den neuen CEO Ivan Espinosa, der im April Makoto Uchida auf diesem Posten ablöste.
Unter Uchida war Nissan in den vergangenen Monaten in eine schwierige Situation geschlittert: Im Zuge von Auflösungserscheinungen der Renault-Nissan-Allianz und den gescheiterten Fusionsgesprächen mit Honda sucht der Hersteller aktuell nach Halt, denn mit rund drei Millionen Autos im Jahr gilt Nissan in der Branche als zu klein, um im Volumensegment eigenständig die anstehende Transformation zu schaffen. Gut möglich, dass sich Nissan mit den jetzt eingeleiteten Sparmaßnahmen attraktiver für neue Partnerschaften machen will. Neben dem Jobabbau und Werksschließungen hat das Unternehmen schon in den vergangenen Wochen vermehrt geplante eMobility-Projekte verworfen.
Zu diesen abmoderierten Vorhaben gehört etwa eine LFP-Batteriewerk in Japan. Weiteres „Opfer“ der Sparpolitik dürfte die erst 2022 eingeführte Fahrzeugproduktion in Wuhan sein, außerdem wirft Nissan seine Modellplanung für Nordamerika um. Als relativ sicher gilt dagegen, dass Nissans Werk im britischen Sunderland weiterlaufen wird, denn dort investieren der Autobauer und seine einstige Batterie-Tochter AESC aktuell kräftig in die künftige E-Auto- bzw. Batterieproduktion.
Noch kurz zu den heute bekanntgegebenen Geschäftszahlen an sich: Nissan kam in seinem abgelaufenen Geschäftsjahr auf einen Nettoumsatz von 12,6 Billionen Yen (rund 77 Milliarden Euro) und häufte unter dem Strich einen Verlust von 671 Milliarden Yen an, das sind knapp 4,1 Milliarden Euro. 2023 kam Nissan noch auf einen Jahresüberschuss von 427 Milliarden Yen (rund 2,6 Milliarden Euro).
global.nissannews.com, global.nissannews.com (Finanzzahlen 2024)
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