GM und LGES wollen 2028 LMR-Batteriezellen auf den Markt bringen

General Motors und LG Energy Solution haben eine neue Generation von Batteriezellen entwickelt: sogenannte lithium-manganreiche (LMR) Zellen in prismatischer Ausführung. Die Markteinführung ist für 2028 geplant.

Prototyp einer LMR-Batterie
Bild: Steve Fecht für General Motors

Die prismatischen LMR-Zellen sollen vor allem in elektrischen Pick-ups und großen SUVs von GM eingesetzt werden. Ultium Cells, das Joint Venture von GM und LG Energy Solution, plant die Aufnahme der kommerziellen Produktion von prismatischen LMR-Zellen in den USA bis 2028. Die Vorserienproduktion soll bereits Ende 2027 starten.

Die Ankündigung von GM und LGES kommt kurze Zeit, nachdem GM-Rivale Ford erklärt hat, LMR-Zellchemie innerhalb dieses Jahrzehnts in seine E-Autos integrieren zu wollen. Ford  will in seinem Batterie-Entwicklungszentrum Ion Park in Michigan vor kurzem einen „Durchbruch“ mit dieser Zellchemie erzielt haben.

Die Partnerschaft zwischen GM und LG Energy Solution basiert auf jahrelanger gemeinsamer Forschung. Bereits seit 2015 forscht GM an manganreichen Lithium-Ionen-Zellen und hat diese Entwicklungen im eigenen Wallace Battery Cell Innovation Center in Warren, Michigan, intensiv vorangetrieben. LG Energy Solution bringt seine umfangreiche Erfahrung in der Batterietechnologie mit ein und hält mit über 200 Patenten weltweit das größte geistige Eigentum im Bereich LMR-Technologie. Der erste Patenteintrag datiert auf das Jahr 2010.

Die LMR-Zellchemie (lithium-manganreich) ist eine Weiterentwicklung der klassischen Lithium-Ionen-Technologie und zeichnet sich durch einen hohen Mangananteil in der Kathode aus, wobei Mangan deutlich günstiger ist als Kobalt. Gleichzeitig bieten LMR-Zellen eine um 33 Prozent höhere Energiedichte im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP) – und das bei ähnlichen Kosten. Mit LMR-Batterien soll es möglich sein, eine Reichweite von über 400 Meilen (rund 640 Kilometer) in einem elektrischen Pick-up zu realisieren und dabei gleichzeitig die Batterieproduktionskosten deutlich zu senken.

Der Einsatz von prismatischen Zellen bringt zusätzlich Vorteile bei der Produktion und Raumausnutzung. GM sieht darin einen entscheidenden Baustein zur Optimierung seiner EV-Plattformen, die bereits heute durch hohe Reichweiten und leistungsstarke Nickel-basierte Batterien überzeugen.

Kurt Kelty, Vice President für Batterien, Antriebe und Nachhaltigkeit bei GM, betont die Bedeutung dieser Entwicklung: „Wir erschließen mit manganreicher Batterietechnologie eine Kombination aus hoher Reichweite und Leistung zu erschwinglichen Kosten – insbesondere für elektrische Pick-up-Trucks.“ LMR-Zellen sollen dabei nicht die bestehenden Zellchemien ersetzen, sondern diese ergänzen und die Modellvielfalt für die Kundschaft erweitern.

Auch LG Energy Solution zeigt sich überzeugt: „Die Einführung der ersten prismatischen LMR-Zellen für Elektrofahrzeuge ist das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung und Investitionen“, so Wonjoon Suh, Vizepräsident und Leiter des Bereichs für fortschrittliche Automobilbatterien.

Neben technologischen Vorteilen betont GM auch die strategische Bedeutung für den nordamerikanischen Batteriemarkt. Die neue LMR-Technologie soll nahtlos in die bestehende Lieferkette integriert und durch heimische Quellen für Lithium, Graphit und Mangan abgesichert werden. Damit unterstreicht GM sein Ziel, nachhaltige und lokal verankerte Batterieproduktion in den USA zu fördern.

gm.com

0 Kommentare

zu „GM und LGES wollen 2028 LMR-Batteriezellen auf den Markt bringen“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert