Toyota soll sich für Aufkauf von Neta Auto interessieren
Das berichtet das chinesische Nachrichtenportal Kuai Technology, dessen Artikel anschließend von bekannten chinesischen E-Autoportalen wie CarNewsChina aufgegriffen wurde. Demnach soll der japanische Hersteller Toyota mit der Akquisition des kriselnden E-Auto-Unternehmens Neta liebäugeln. Xu Yiming, der Direktor für Markenkommunikation von Toyota China, hat die Gerüchte jedoch offenbar dementiert. Bei CarNewsChina wird er mit den Worten: „Wir haben davon nichts gehört!“ wiedergegeben.
Neta Auto befindet sich seit Mitte 2024 in einer Krise, die sich in einer unterbrochenen Produktion, Massenentlassungen und Liquiditätsengpässen niederschlägt. So sucht das Unternehmen zurzeit händeringend nach externer Finanzierung. Hintergrund ist unter anderem, dass Anfang des Jahres eine E-Runden-Finanzierung über 4 bis 4,5 Milliarden Yuan scheiterte. Im März soll das Unternehmen dann u.a. sein gesamtes Forschungs- und Entwicklungsteam entlassen haben.
Der Absatz schwächelt mit: Im Jahr 2024 sanken die Verkäufe von Neta auf 64.500 Einheiten, im Januar und Februar 2025 sollen die Verkaufszahlen dann nur noch dreistellig ausgefallen sein. Von den Höchstständen im Herbst 2022, als Neta bis zu 18.000 Autos pro Monat absetzen konnte, ist das Unternehmen also meilenweit entfernt. Zudem schrieb CarNewsChina schon im März unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, dass Neta Schulden von bis zu 10 Milliarden Yuan (umgerechnet 1,27 Milliarden Euro) angehäuft haben soll. Und in der Unternehmenszentrale in Shanghai sollen mehrfach Vertreter von Zulieferern protestiert und ausstehende Zahlungen eingefordert haben.
Ein weiteres Indiz für die Kassenlage bei Neta: Die Mitarbeiter, die sich bereits im November 2024 für ein freiwilliges Ausscheiden aus dem Unternehmen entschieden haben, sollen monatelang nicht die versprochene Abfindung erhalten haben. Im November wurde das Gehalt der verbliebenen Angestellten bereits um 50 Prozent gekürzt, im März wohl nochmals um 50 Prozent.
Neta Auto wurde 2018 von Hozon Auto als Mainstream-NEV-Marke etabliert. Der Gründer und langjährige CEO Fang Yunzhou soll sich aber nach frühen Erfolgen zu sehr auf B2B-Kanäle fokussiert und dafür andere Bereiche vernachlässigt haben, heißt es. Zuletzt hatte er eine Neuausrichtung mit Fokus auf Auslandsmärkte (wohl wegen des harten Wettbewerbs in China) und profitable Produkte angekündigt. Allerdings könnte dieser Schritt für Neta zu spät gekommen sein – und die Konsolidierungswelle unter den chinesischen EV-Startups könnte weitergehen.
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