Constantin Schwaab will der Ladebranche mit charGER e.V. eine Stimme geben
Der neue Verband versteht sich als Interessenvertretung speziell für Unternehmen im Bereich Ladeinfrastruktur. Ziel sei es, die „Rahmenbedingungen verändern” zu helfen – vor allem durch Lobbyarbeit gegenüber der Politik. Schwaab nennt als zentrales Problem die hohe Bürokratie, etwa bei Netzanschlüssen, und plädiert für eine „digitale Netzkarte”, um Prozesse zu beschleunigen und Kosten zu senken. Denn „die Kosten […] haben ganz, ganz viel mit bürokratischen Hürden zu tun.”
Ein weiteres Kernthema der neuen Interessenvertretung sei die THG-Quote, ein Instrument zur CO₂-Reduktion, das derzeit „nicht so gelebt wird, wie es vom Gesetzgeber ursprünglich mal gedacht war”. Der Verband will hier wieder mehr Wirksamkeit und Stabilität erreichen – zum Wohle auch der Ladeinfrastruktur.
Mitglieder des Verbands sollen Akteure aus dem gesamten Ökosystem der Ladeinfrastruktur sein – von Software-Spezialisten wie Reev oder Plattform-Anbietern wie Smartlab bis zu CPOs wie Wirelane. Laut Schwaab sei „alles, was mit Ladeinfrastruktur zu tun hat, bei uns richtig aufgehoben.”
Auf die Frage von electrive-Chefredakteur Peter Schwierz nach der Konkurrenz mit bestehenden Verbänden entgegnet Schwaab, dass der Wettbewerb ausdrücklich „erwünscht” sei, auch unter den Verbänden. Wichtig sei, dass charGER sich ausschließlich auf Ladeinfrastruktur fokussiert, während andere Verbände meist breitere oder anders gelagerte Interessen vertreten: „Die Interessen der Ladeinfrastruktur-Industrie sind nicht zwangsläufig dieselben wie die der Energieversorger.”
Abschließend betont Schwaab das enorme Potenzial der Branche für die Verkehrswende, bei bereits über 100.000 öffentlichen Ladepunkten in Deutschland. Ziel sei es, regulatorische Prozesse so zu gestalten, „damit es möglichst schnell passiert und kostengünstig passiert”.
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