Verkehrsminister ruft Expertenforum für klimafreundliche Mobilität ins Leben

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat ein „Expertenforum klimafreundliche Mobilität und Infrastruktur (EKMI)“ einberufen, das rund 25 Expertinnen und Experten vereint und nun zunächst binnen fünf Wochen helfen soll, verkehrspolitische Maßnahmen für das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung zu entwickeln.

Bild: Kaufland

Unter der Leitung von Staatssekretärin Dr. Claudia Elif Stutz (CDU) tagen im EKMI rund 25 Köpfe aus Wissenschaft und Wirtschaft, um wirtschaftlich, finanziell und gesellschaftlich umsetzbare Vorschläge zu machen, wie die Dekarbonisierung im Verkehr vorangetrieben werden kann. Das Verkehrsministerium betont, dass ihre frühzeitige Einbindung in den Entwicklungsprozess eine „kurzfristige und wirkungsvolle Unterstützung“ sei.

Die Auftaktsitzung des neuen Gremiums fand am 12. Juni 2025 statt, weitere Treffen in den Arbeitsgruppen und im Plenum sollen bis Mitte Juli folgen. Hintergrund des eng getakteten und auf nur rund fünf Wochen angesetzten Prozesses ist die Verpflichtung des Ministeriums, bis Mitte September seinen Beitrag zum Klimaschutzprogramm der Bundesregierung an das federführende Bundesumweltministerium zu übermitteln.

Verkehrsminister Patrick Schnieder kommentiert: „Wir halten an unseren Klimazielen fest – auch im Verkehrssektor. Um wirksame und tragfähige Maßnahmen zu entwickeln, binden wir von Anfang an die wissenschaftliche Expertise und die Erfahrungen der Praxis mit ein. Durch die vielfältigen Impulse aus allen Bereichen wollen wir tragfähige Lösungen schaffen für eine klimafreundliche Mobilität, die den Menschen zugutekommt.“

Die Mitglieder bewerten dabei allen voran bereits vorliegende Vorschläge des Verkehrsministeriums (BMV) hinsichtlich ihrer ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen und analysieren etwaige Wechselwirkungen. Die Ergebnisse werdend dem BMV abschließend in einem Gesamtdokument übergeben. Um effizient voranzukommen, ist das Expertenforum dabei in fünf thematische Arbeitsgruppen eingeteilt:

  • Elektrifizierung und Effizienzsteigerung des Pkw-Verkehrs
  • Dekarbonisierung des schweren Straßengüterverkehrs
  • Kommunale Mobilität und Multimodalität
  • Verlagerung auf die Schiene und den kombinierten Güterverkehr
  • Einsatz regenerativer Kraftstoffe.

Dass Schnieder in Zusammenarbeit mit seinen Kabinettskollegen bei der Transformation hin zu klimafreundlicher Mobilität keine Zeit verlieren will, zeigen bereits erste geplante Fördermaßnahmen. So hat die Regierung Anfang des Monats einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, wonach (als Teil eines größeren Steuer-Sofortprogramms) bald Sonderabschreibungen beim Kauf von E-Fahrzeugen gelten sollen. Außerdem plant die Regierung die sogenannte 0,25%-Regelung auf E-Dienstwagen für einen Bruttolistenpreis bis 100.000 Euro auszuweiten und: 2027 könnte auch das „Sozialleasing“ folgen.

bmv.de

9 Kommentare

zu „Verkehrsminister ruft Expertenforum für klimafreundliche Mobilität ins Leben“
Franziskus
16.06.2025 um 14:06
(1) Bundesweites Tempolimit 130; (2) Städten/Gemeinden freie Hand lassen 30er/20er Zonen einzurichten; (3) Städtische Zero-Emisson-Zones mit ANPR-Überwachung; (4) Konsequenter Fokus auf batterieelektrische Mobilität mit gleichzeitiger Beendigung des Wasserstoff-Zirkus + Aussetzen der AFIR zu Wasserstoff; (4b) Verbot der Subventionierung/Förderung von Wasserstoff im Landverkehr (5) Verbot von eFuels; (6) landesweite Fusionierung von Verkehrverbünden; (7) Stopp von überdimensionierten Autobahnprojekten >> Gelder für die Reaktivierung von Schienenverkehrsprojekten nutzen; (8) Verbot von Roaminggebühren bei Fahrstrom-Anbietern;
Jef
17.06.2025 um 09:06
Mit der Vorsitzenden des nationalen Wasserstoffrates als Bundeswirtschaftsministerin dürfte das Beenden des Wasserstoff-Zirkus recht schwer werden. Obwohl du damit absolut Recht hast.
Sascha
17.06.2025 um 07:32
...den Nagel auf den Kopf getroffen, komisch, dass sich viele der angesprochenen Punkte in den Expertenforen (da sitzen höchstwahrscheinlich auch nur Männer) nicht wiederfinden, der Artikel verschweigt leider auch, wer genau dem illustren Kreis angehört!
GuidoP
17.06.2025 um 08:31
Als low hanging fruits müsste da ein Tempolimit ganz oben stehen in der Ergebnisliste Ich würde nicht drauf wetten, lass mich allerdings gerne positiv überraschen
Frank W.
17.06.2025 um 15:03
Es reicht ein Tempolimit für Fahrzeuge mit Auspuff. :) E-Auto-Fahrer fahren i.d.R. sowieso energiebewusst. Und den Verkauf von E-Autos würde es auch rasant ankurbeln.
Frank Sreball
17.06.2025 um 10:01
Liebe Leute, ich kann aufgrund der jüngsten Geschichten und Preisentwicklungen Eure Haltung zum Thema H2 sehr gut nachvollziehen. Mit dieser geschlossenen Fokussierung vereitelt Ihr jedoch etliche Möglichkeiten, Wasserstoff in eine wirtschaftliche Zone zu bringen… Mir alleine liegen 4 (tlws. bis zur Serien ausgereifte) Konzepte vor, bei denen Wasserstoff mehr als wettbewerbsfähig ist… Wir reden hier von Herstellkosten bis zur Zapfsäule von unter 9,-€ brutto!!Also, lasst nach der Bereinigung von Gedanken und Geschichten die Technik sich entwickeln…Frank
WH
17.06.2025 um 13:15
Um Kostenparität zu BEV auch nur Ansatzweise zu erreichen bräuchte es aber deutlich unter 5 Euro/kg H2 (und auch dann haut man einfach nur unnötig Strom raus und muss Milliarden in eine wartungsintensive Infrastruktur verballern).
Gregor
17.06.2025 um 10:58
Kennt man ja, die berühmte Schublade mit den berühmten Erfindungen...Während ich diesen Text gelesen habe, hat meine PV wieder MEIN Auto mit MEINEM Strom geladen. Wer H2 tanken will, muss immer wissen das er jederzeit übers Ohr gehauen wird. Damit andere Geld verdienen.
Emobilitätsberatung-berlin K.D.Schmitz
17.06.2025 um 18:59
Wenn das Vorschläge machen soll die in dieser Regierung auf den Weg gebracht werden sollen, nützt es nichts wenn ca. 50 der Vorschläge sofort im Schreddern landen. Umsetzbare Punkte bleiben aus den Vorschläge aber auch einige übrig.

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