BP trennt sich in den Niederlanden von Tank- und Ladegeschäft
Dass BP seine Tankstellen in den Niederlanden aufgeben will, sickerte bereits im vergangenen Herbst durch. Nun macht der Ölkonzern offiziell, dass er mit dem Energieunternehmen Catom eine Vereinbarung über den Transfer seiner rund 300 niederländischen Tankstellen geschlossen hat – aber nicht nur das: Auch das unter dem Label BP Pulse geführte Ladeinfrastruktur-Business soll in den Niederlanden komplett an Catom verkauft werden. Dies betrifft zum einen die an den Tankstellen betriebenen Ladesäulen, aber auch 15 eigenständige Ladehubs, acht in Entwicklung befindliche Ladeparks sowie das damit verbundene niederländische Flottengeschäft.
Die Transaktion soll bis Ende 2025 abgeschlossen werden. Für Catom, einen wachsenden Kraftstoff- und Schmierstoff-Distributor mit Sitz im niederländischen Breda, bedeutet der Deal eine schlagartige Ausbreitung seiner Tankstellenmarke OK. Mit der Übernahme verfügt Catom künftig über gut 400 OK-Einzelhandelsstandorte. Das Label OK hat eine lange Geschichte in den Niederlanden: In den 1950er Jahren wurde die ursprünglich schwedische Marke auf dem niederländischen Markt eingeführt, seit 2004 gehört sie zur Catom-Gruppe.
Für BP ist der Verkauf seines niederländischen Lade- und Tankstellennetzes wiederum Teil eines schon länger angekündigten 20-Milliarden-Dollar-Veräußerungsplans. Bereits im Q1-Geschäftsbericht kündigte das Unternehmen für 2025 an, drei bis vier Milliarden Dollar durch Verkäufe erlösen zu wollen. Veräußerungen im Wert von 1,5 Milliarden Dollar waren zu diesem Zeitpunkt bereits vertraglich gesichert oder abgewickelt. Zu den Einnahmen beitragen soll u.a. auch das Tankstellen-Netz in Österreich, das der Mineralölkonzern noch in diesem Jahr abstoßen will.
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