China schränkt LFP-Exporte ein
Laut einem Sprecher des Handelsministeriums erfordern diese Technologien nun Ausfuhrgenehmigungen, da sie zunehmend in sensiblen Bereichen eingesetzt“ werden. Ihre Aufnahme trage dazu bei, „Entwicklungs- und Sicherheitsbedenken besser abzuwägen“, wie es von der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua heißt. Auch Lithium-Mangan-Eisenphosphat (LMFP) ist davon betroffen. LMFP wird von vielen in der Branche als ein interessanter Ansatz gesehen, um die Vorteile von LFP-Zellen (niedriger Preis, Robustheit) mit einer höheren Energiedichte zu versehen – wenn auch nicht ganz auf dem Niveau von NMC-Zellen (Nickel-Mangan-Kobalt), aber eben spürbar über LFP-Zellen.
Der „Katalog“ (offiziell „Katalog der Technologien, deren Export aus China verboten oder eingeschränkt ist“) wird vom Handelsministerium gemeinsam mit dem Ministerium für Wissenschaft und Technologie erstellt. Bisher war er in der Elektromobilität vor allem bei den Seltenen Erden relevant, die in Elektroautos etwa in Motoren wie permanenterregten Synchronmaschinen (PSM) benötigt werden. Die betroffenen Seltenen Erden werden aber auch (teilweise in geringeren Mengen) in Lasern, Autoscheinwerfern und etwa Zündkerzen, aber auch branchenübergreifend in Computerchips, Kondensatoren und Smartphones genutzt.
Der Export von LFP- und LMFP-Technologie ist nicht komplett gestoppt, als „Technologien mit Exportbeschränkungen“ unterliegen sie laut dem Ministeriumssprecher dem Lizenzmanagement: Sie dürfen nicht ohne Genehmigung exportiert werden. „Das Handelsministerium wird die Managementmaßnahmen weiter optimieren, die Verfahren für Exportlizenzen und Vertragsregistrierungen verbessern, mehr öffentliche Dienstleistungsprodukte anbieten und Unternehmen bei der Einhaltung der Vorschriften unterstützen“, so der Sprecher.
China ist bei der LFP-Technologie führend
Bei den Seltenen Erden hat aber genau dieses Lizenz-Prozedere auch nach dem Aufheben des kompletten Exportstopps für Probleme gesorgt. Zum einen, weil das System zum Start noch nicht zuverlässig aufgebaut war. Und zum anderen, weil bereits erteilte Ausfuhr-Genehmigungen Insidern zufolge etwa wegen angeblicher Formfehler plötzlich widerrufen wurden – und eigentlich genehmigte Ausfuhren doch wieder gestoppt werden konnten.
Warum genau LFP- und LMFP-Technologien jetzt als sicherheitsrelevant eingestuft wird, erläutert das Handelsministerium nicht genau. „Die Anpassung des Katalogs ist eine konkrete Maßnahme, um sich an die veränderte Situation der technologischen Entwicklung meines Landes anzupassen und das Management des Technologiehandels zu verbessern. Ziel ist es, die nationale Wirtschaftssicherheit und Entwicklungsinteressen zu schützen und die internationale wirtschaftliche und technologische Zusammenarbeit zu fördern“, sagt der Sprecher eher allgemein.
Klar ist, dass China weltweit bei LFP-Technologien eine Vorreiterrolle eingenommen hat. In China haben sehr viele Elektroautos LFP-Batterien, während westliche Hersteller lange Zeit noch vorrangig auf NMC-Zellen gesetzt haben – aufgrund der höheren Energiedichte. Inzwischen hat sich aber auch in der europäischen Autobranche die Erkenntnis durchgesetzt, dass preiswerte Volumenmodelle auf LFP-Zellen angewiesen sind. Dazu kommt, dass die LFP-Technologie (von chinesischen Unternehmen) enorm weiterentwickelt wurde und mit LFP-Zellen teilweise enorme Ladeleistungen möglich sind – womit der Nachteil der etwas geringeren Reichweite bei gleicher Batteriegröße ausgeglichen werden kann. Und selbst wenn LFP-Zellen außerhalb Chinas hergestellt werden, sind bei der Produktion der Kathode und derer Vorprodukte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit chinesische Unternehmen und Technologien beteiligt.
Mit der Aktualisierung des Katalogs wurden auch bestehende Beschränkungen für Nichteisenmetallurgie-Technologien geändert, indem Kontrollen für Techniken wie die Herstellung von Lithiumcarbonat auf Spodumenbasis eingeführt und die Anforderungen für die Gewinnung von Galliummetall angepasst wurden.
news.cn (Xinhua-Bericht), mofcom.gov.cn (offizielle Bestätigung auf Chinesisch)
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