Grüne Mobilität auf kleinstem Raum: WE Tower in Berlin offiziell eröffnet
Zusammen mit seiner Frau, der Architektin Ebru Aykut, hat der Berliner Unternehmer Burhan Aykut in Berlin-Spandau ein urbanes Ökosystem auf kleinstem Raum geschaffen. Der WE-Tower am S-Bahnhof Stresow bietet Stell- und Ladeplätze für zehn Elektroautos. Ausgestattet mit 22-kW-Ladepunkten, PV-Modulen, Batteriespeicher und einer begrünten Fassade soll der Turm aktiv zum Klimaschutz beitragen.
Politischer Rückenwind bei der Eröffnung
Gemeinsam mit Berlins Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Ute Bonde (CDU), Spandaus Bezirksbürgermeister Frank Bewig (CDU) und Spandaus Bezirksstadtrat für Bauen, Planen, Umwelt- und Naturschutz, Thorsten Schatz (CDU), hat das Ehepaar Aykut den WE Tower in Berlin-Spandau offiziell eröffnet – nachdem der Turm im Frühjahr schon einmal kurz für Fachpublikum zugänglich war. Dass es pünktlich zu Beginn der Feierlichkeiten anfing zu regnen, tat der Stimmung keinen Abbruch – das Grußwort der Berliner Politik fiel euphorisch aus. Ute Bonde sprach von einem „Meilenstein“ für die Stadt. Die Politikerin betonte, dass das Auto – neben dem ÖPNV – immer ein fester Bestandteil der Bundeshauptstadt sein werde. Um die gesteckten Klimaziele trotzdem zu erreichen, brauche es einen Wandel im Verkehrssektor – und Projekte wie der WE Tower erleichterten diesen Wandel. „Wer bequem laden kann, entscheidet sich schneller für die E-Mobilität“, so Bonde.








Auch Spandaus Bezirksbürgermeister Frank Bewig und Bau-Bezirksstadtrat Thorsten Schatz waren sichtlich stolz, dass dieses Projekt in Spandau realisiert wurde. Schatz nannte Projekte wie den WE Tower einen wichtigen Hebel, um den Pendlerverkehr zu lenken. Pendler aus dem Umland sollen hier ihre Autos sicher abstellen und laden können, während sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt fahren.
Vision: Exportmodell made in Berlin
Burhan Aykut gibt zu: „Das Projekt hat einen langen Atem gekostet. Es war anstrengend, aber nun ist es geschafft.“ Für den Unternehmer ist der Spandauer WE Tower aber nur der Anfang. Mit dem Turm will er zeigen, was möglich ist. Aykuts Vision ist klar: Der WE Tower soll ein „Exportschlager“ werden, dessen Module lokal – nämlich in Berlin und Brandenburg – produziert und in die ganze Welt verkauft werden. Man sei schon in Gesprächen mit Ländern im Nahen Osten. „Wenn man in Deutschland geschafft hat zu bauen, klappt es überall“, erklärt Aykut mit einem Augenzwinkern.
Auch in Berlin soll es künftig weitere WE Tower geben. Wo, wann und wie viele – darauf lässt sich Ute Bonde auch auf direkte Nachfrage hin nicht festnageln. Aber immerhin ringt ihr rbb-Moderator Ingo Hoppe ein „Gerne mehr davon“ ab.
Smartes Parken mit App und Drehscheibe
Zum Abschluss der Eröffnungsfeier zeigte Ebru Aykut noch, wie das Parken im Tower praktisch funktioniert und präsentierte dabei ein sehr bequemes Feature: die Turn Plate. Dank der drehbaren Platte kann das Auto vorwärts in den Tower gefahren werden. Beim Abholen dreht sich die Platte dann um 180 Grad, sodass das Auto auch wieder vorwärts aus dem Tower herausgefahren werden kann. Sowohl der Check-in als auch der Check-out aus dem Parkhaus funktionieren per App. Darüber kann man sich auch im Vorfeld einen Stell- und Ladeplatz reservieren.
Mehr als nur ein Parkturm
Das ganze Grundstück umfasst übrigens 2.100 Quadratmeter – also deutlich mehr als für den WE Tower selbst benötigt wird. Zusätzlich zum vollautomatisierten Parkturm mit seinen zehn für Elektroautos reservierten Parkplätzen und den weiteren Parkplätzen auf dem Areal entstehen auch Gewerbeeinheiten. Ein Imbiss und ein Backshop sind bisher im Gespräch. Zudem soll es einen kleinen Showroom geben, in dem über das Konzept der Tower informiert wird. Auch Kooperationen mit Carsharing- und Mikromobilitätsanbietern sind für den ersten Berliner WE-Tower im Gespräch.
Kompakt, modular und schnell gebaut
Mit der modularen Bauweise soll ein WE Tower auch schnell errichtet – die Rede ist von einer Produktions- und Installationszeit von 90 Tagen – und flexibel in Stadtquartiere, Einkaufszentren oder auch Unternehmen integriert werden können. Tatsächlich soll ein WE Tower nur die Grundfläche zweier normaler Parkplätze benötigen. Da es von dort aus in die Höhe geht, können bis zu 30 Autos gleichzeitig parken und laden – je nach Ausführung ist ein WE Tower zwischen 16,55 und 38,80 Meter hoch.
0 Kommentare