Musk: Erschwinglicherer Tesla wird „nur ein Model Y“

Dass seit einigen Wochen die ersten Exemplare eines „more affordable models“ gebaut werden, hat Tesla in seinem Geschäftsbericht bestätigt. Im anschließenden Investoren-Call stellte Elon Musk klar, dass es kein von Grund auf neues Modell wird – sondern das lange erwartete, abgespeckte Model Y.

Bild: Tesla

Es war eine etwas überraschende Ankündigung von Tesla im Geschäftsbericht zum zweiten Quartal, da sich das Unternehmen in solchen Dokumenten eher selten zu neuen Modellen äußert – das übernimmt Elon Musk meist selbst. Direkt in der ersten Zusammenfassung heißt es aber: „Wir bauen unser Fahrzeugangebot weiter aus, darunter die ersten Exemplare eines erschwinglicheren Modells im Juni, dessen Serienproduktion für die zweite Hälfte des Jahres 2025 geplant ist.“

Ein neuer Einstiegs-Tesla noch in diesem Jahr – das hatte für Aufmerksamkeit gesorgt, schließlich haben sich um ein solches Modell lange Zeit viele Gerüchte entwickelt. Mal hieß es, die Entwicklung sei zugunsten des Cybercabs ohne Lenkrad und Pedale eingestellt worden. Mal wiederum dass es eine günstigere Version des Tesla-Bestsellers Model Y werde.

Im Investoren-Call im Anschluss an die Veröffentlichung des Geschäftsberichts hat Elon Musk dann eine seiner Ankündigungen gemacht – und letztere These bestätigt. „Es ist nur ein Model Y“, antwortete der Tesla-CEO auf die Frage eines Analysten, wie das Auto aussehen werde. „Damit haben wir die Katze aus dem Sack gelassen.“

Tesla-Ankündigung sorgt für weitere Fragen

Damit hat Musk zwar in einem Punkt für Klarheit gesorgt, auch wenn ein abgespecktes Model Y zuletzt schon die deutlich wahrscheinlichere Variante war – schließlich hat Tesla noch in dem Geschäftsbericht selbst bestätigt, dass das Cybercab mit dem Produktionsstart 2026 das erste Fahrzeug wird, welches mit der neuen „Unboxed“-Fertigungsstrategie hergestellt wird. Das „more affordable model“ kommt hingegen schon in diesem Jahr – die ersten Fahrzeuge sind schon gebaut und gegen Ende 2025 soll die Produktion ansteigen, wie Entwicklungschef Lars Moravy in dem Call bekräftigte. Also vor dem Beginn der „Unboxed“-Fertigung im kommenden Jahr.

Allerdings sorgt Tesla mit dieser Klarheit an anderer Stelle für neue Fragen – damit ist nicht die Modellbezeichnung gemeint, um die Tesla noch ein Geheimnis macht. Ob das Fahrzeug weiterhin das Y im Namen trägt oder zum Beispiel als Model Q bezeichnet wird, ist Nebensache. Deutlich relevanter wird, wie sehr sich das neue Fahrzeug vom Model Y unterscheidet – beim Design, der Technik, dem Endkundenpreis und vor allem den Produktionskosten. Wie attraktiv wird das abgespeckte Model Y für die Kunden und kann das Fahrzeug so dazu beitragen, den zuletzt sinkenden Absatz wieder auf den Wachstumspfad zu bringen? Oder sind die Unterschiede so gering, dass Tesla mit dem neuen Modell seinen eigenen Bestseller kannibalisiert, weil die Kunden zum fast genauso guten, aber etwas günstigeren Fahrzeug greifen?

Vor einigen Jahren hatte Tesla ein 25.000-Dollar-Elektroauto in Aussicht gestellt – auf den Markt gekommen ist das Fahrzeug bis heute nicht. Ob ein abgespecktes Model Y diesen Preis erreichen kann, ist wohl eher unwahrscheinlich. Aktuell starten die Preise für das Model Y Long Range RWD in den USA bei 44.490 Dollar – ohne die auslaufende US-Steuergutschrift. Das günstigere Basismodell mit LFP-Batterien wurde gestrichen, da die LFP-Batterien aus China importiert wurden – was mit den Einfuhrzöllen unrentabel wurde. Eigentlich gilt es in der Branche als Konsens, dass wirklich günstige E-Autos nur mit LFP-Zellen möglich sind und künftig wohl nahezu alle Volumen-Modelle auf diese Zellchemie setzen werden. Mit welcher Batterie Tesla ein günstigeres Modell in den USA bauen wird, ist noch nicht bekannt.

Übrigens: In dem Geschäftsbericht hat Tesla angekündigt, noch in diesem Jahr mit der Produktion eigener LFP-Zellen zu beginnen. Diese sind laut dem Unternehmen aber nur für die stationären Speichersysteme wie die Powerwalls und Megapacks gedacht – und nicht für die Autos.

insideevs.com

26 Kommentare

zu „Musk: Erschwinglicherer Tesla wird „nur ein Model Y““
chris
24.07.2025 um 11:13
In Südamerika gibt es ja so eine Low-Cost Variante. Kleinere Batterie, Stoffsitze, und weniger Software-Blingbling wäre ja schon eine Maßnahme
Roman
24.07.2025 um 19:16
Die Kosten von Software funktionieren nicht so
Mr. T
24.07.2025 um 11:52
Wer sich einen Tesla kauft, hat keinen politischen Kompass mehr. Egal wie der Preis ist, es gibt mittlerweile genügend Alternativen.
Peter
25.07.2025 um 09:32
Leider zu kurz gedacht und nichts verstanden
Fabian
25.07.2025 um 07:18
“Wer sich einen Tesla kauft, hat keinen politischen Kompass mehr”? Interessant, wie selektiv hier der moralische Kompass funktioniert.Elon Musk besitzt etwa 13 % von Tesla – die Mehrheit liegt also bei anderen Investoren. Über 90 % der Teile für europäische Teslas stammen aus Deutschland oder der EU. Die Giga Berlin schafft tausende Arbeitsplätze vor Ort.Zum Vergleich: Volkswagen gehört zu rund 18 % dem Staat Katar – einem Land mit fragwürdiger Menschenrechtslage. Gleichzeitig bezieht VW viele Komponenten und Softwarelösungen aus China, inklusive zentraler Steuergeräte.Und nicht zu vergessen: VW, Audi, BMW, Mercedes – sie alle waren Teil des Dieselskandals. Eine bewusste Entscheidung, Abgaswerte zu manipulieren, wissend, dass das tausende Menschenleben kosten würde.Wer also reflexartig gegen Tesla schießt, sollte mal hinter die glänzenden Logos der “etablierten” Hersteller blicken. Solche Aussagen zeigen eher, dass da jemand mit ideologischen Scheuklappen unterwegs ist – nach links und rechts gleichermaßen blind.
Siptsis Wassilios
25.07.2025 um 13:27
Danke fuer die information!Leider ist die produktion nicht volstăndig in Deutschland und deswegen magelhaft.
Thomas Thiele
25.07.2025 um 10:30
Aber Du bist gescheiter als...........?? Fabian der ideologische Gutmensch. Pfffffffff......träum weiter !!
VW-ID-FanBoy
25.07.2025 um 09:52
Super zusammengefasst Fabi toll das es hier noch differenzierte Beiträge gibt, ich vermute die meisten haben bei dem ElonHate einfach aufgegeben. Danke für Deine interessanten Infos :)
Chris
25.07.2025 um 09:12
Es geht hier um das Verhalten des CEO. Dass VW mal durch Hitler gegründet wurde, ist heute belanglos, der Wahlsupport von Musk für die AFD aber nicht. Musk befeuert damit eines der größten deutschen Probleme. Ich hatte mal ein Model 3 und fand es super, momentan wäre es mir aber peinlich, eines zu kaufen. Das ist sehr schade, denn das Auto ist extrem effizient und erheblich günstiger als ein alternativer Mercedes CLA und ich drucke mein Geld nicht selber. Zumal es beim Model 3 auch einen ganz ordentlichen Gebrauchtmarkt gibt und die Technik recht langlebig und auch reparierbar ist.
Micha
25.07.2025 um 08:56
Dein Vergleich hinkt trotzden. Auf der einen Seite (Tesla) hat man einen CEO, der also maßgeblich die Firma lenkt, und massiv in der Öffentlichkeit steht und seinen Müll von sich gibt, und auf der anderen Seite (VW) einen stillen Minderheitseigner, der genau gar keine Entscheidungsmacht hat und von dem die Mehrheit überhaupt nichts wissen wird. Es geht hier vor allem um die Message, die man sendet. Normalisiert man das faschistische Verhalten von Musk, indem man sein Produkt kauft oder nicht.
MWF
25.07.2025 um 08:42
100%
kein VW-Fanboy
24.07.2025 um 16:58
Typisch Deutsch: der übergriffige Vorwurf, man habe keinen politischen Kompass, nur weil man sich ein bestimmtes Auto kauft. In welchem anderen Land wird der Kauf eines fahrbaren Untersatzes gleich als ideologisches Bekenntnis oder moralischer Offenbarungseid gewertet? Ausgerechnet im Land des KdF-Wagens, der heute als Volkswagen in fast jeder Einfahrt steht. Historisches Kurzzeitgedächtnis ist hierzulande eine Kernkompetenz. Bigotterie? Nein, das nennt sich in Deutschland schlichtweg Haltung.
Thomas Werner
24.07.2025 um 15:47
Bei dem von dir geforderten politischen Kompass darf man nichts mehr kaufen. Keinen Chinesen, kein BMW, kein VW, man könnte endlos weitermachen Nestlé, Heinz, Unilever,... Thurn und Taxis, ... Über 50% haben bei der letzten Bundestagswahl,"rechts" gewählt, wie sollte der korrekte Kompaß kalibriert sein?
Michael Werndl
24.07.2025 um 14:50
Na ja, also ich würde da vor allem entgegnen, wer ein chinesisches Auto kauft, hat keinen politischen Kompass mehr. Die Chinesen sind noch schlimmer als Musk. Der sperrt wenigstens keine kulturelle Minderheiten in straflager.
Michi
24.07.2025 um 13:26
Blöde Frage, wie soll ein Tesla noch erheblich und ich möchte erheblich noch mal betonen, billiger werden, außer das man ihn selber zusammen bauen muss.Viel weglassen ist da ja nicht mehr, Teslas sind ja schon recht minimalistisch reduziert, was die Hardware betrifft. Klar kann man Softwarefunktionen streichen, oder den ein oder anderen Lautsprecher nicht einbauen, aber was soll man sonst weglassen, was man nicht auch irgendwie neu entwickeln muss und was zusätzliche Teile in der Fertigung wären und somit diese komplizierter und teurer machen würde.Auch bei der Batterie, könnte man noch das ein oder andere kWh weglassen, aber auch viel wird da nicht gehen, sonst stimmt die Spannung vermutlich nicht mehr und mal ehrlich ein Model Y mit noch kleinerer Batterie macht dann auch irgendwann kein Sinn mehr.Um hier wirklich vom Preis runter zu kommen, müsste man schon richtig was tun oder Marge opfern. Ich bin Gespannt, für mich wird es vermutlich auch wenn der Preis passen sollten ein viel zu großes SUV bleiben.
Rm
24.07.2025 um 14:02
Das Model Y ist als Kleinwagen für die Stadt einfach zu groß mal egal was es kostet.
JB
24.07.2025 um 17:06
Es ging um ein "more affordable model", nicht um einen Kleinwagen für die Stadt...
Karon
24.07.2025 um 14:18
Das wichtigste ist, dass die Batterie und die ladegeschwindigkeit nicht zu sehr gedrückt werden.Ein Auto mit weniger Reichweite aber super schnellem laden, oder ein Auto mit viel Reichweite und etwas langsameren laden sind die einzigen zwei Optionen die eine Chance haben IMO. Alles andere kann zwar alltagstauglich sein, aber Langstrecken werden ansonsten immer anstrengend sein.Macht dann aus dem Interieur n Plastik Bomber mit billigen Stoff sitzen ohne Heizung oder kühlung, verbaut halt nur zwei statt 6 USB Anschlüssen, und drückt noch an anderen Stellen die Kosten. Jemand der sich kein 40.000€ Auto leisten kann sondern einfach nur ein günstiges und zuverlässiges Auto will kann auf so viel schnick schnack verzichten...(Bin von nem EQB 300 auf nen MG ZS EV umgestiegen und könnte nicht glücklicher sein!)
Andre Schreiber
24.07.2025 um 17:26
Was wäre denn realistisch an Einsparungen? - Glasdach entfällt - Stoffsitze - Stahlfelgen und schmale Reifen - Soundsystem abspecken - Einfach-Vergasung - Antriebsleistung - Akku kleiner - Mittelkonsole weg - Handschuhfach weg - 2 statt 3 Phasen AC Boardlader - Stoßdämpfer, Bremsen in einfacher Qualität - unlackierte Karosserieteile mehr fällt mir nicht ein, ist aber ja schon mal was.
Chris
25.07.2025 um 09:04
Die elektrischen Antriebe für die Sitze, das Lenkrad, das Handschuhfach, die Ladeklappe und den Kofferraum.
Peter Trump
24.07.2025 um 19:42
Typisch Tesla, typisch Musk. Man muss schon sehr viel Fantasie haben, um den Billig-Tesla als neuen Heilsbringer für Tesla zu sehen. Außer an Reichweite kann man beim Model Y rein gar nichts sparen, schon gar nicht signifikant. Materialien sind schon untere Mittelklasse, Software-Einsparungen bringen rein gar nichts und eine USB-Buchse oder ein Lautsprecher bringt maximal Pfennigbeträge. Dazu hat Tesla in dieser Klasse gerade die größte Konkurrenz aus China und das auf (relativ) hohem Niveau. Am Ende ist Tesla mit alten Modellen, mittelmäßiger Ausstattung, unterirdischer Qualität, faktisch nicht vorhandenem Service und einem CEO der politisch völlig frei steht schlicht und einfach am Arsch.
Markus
25.07.2025 um 08:19
Ach was. Er sagt jetzt einfach ein paar Monate nix mehr zur Politik und schon haben alle seine Grundeinstellung vergessen bei den ganzen Schweinen die laufend durchs Dorf getrieben werden...
Jani
24.07.2025 um 21:40
Ich fahre selbst einen Model3 und hab noch nie Probleme gehabt, freu mich jedenfalls auf das kleine Model Y.
Chris
25.07.2025 um 09:06
Das wird wohl nicht kleiner, nur billiger
Udo
25.07.2025 um 09:36
Elon kommt in die Puschen Was versprochen wird muss geliefert werden Model Y in Klein 25 000 Dollar
Gregor
25.07.2025 um 12:47
Msuk wird gar nichts liefern. Denn welches Management soll das aktuell noch planen und durchziehen? Die sind entweder rausgeworfen worden oder weggerannt. Daher wir Tessler nur noch dürftig neue Dinge entwickeln und in Fertigung bringen. Und da Murks jetzt alle offenen Stellen selbst in die Hand nimmt (hahahaha) was soll da noch groß rauskommen? Den Sprit der die Angestellten angetrieben hat ist rausgeblasen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert