Virta nutze KI-Lade-Analyse von Evailable

Der finnische Lade-Plattformanbieter Virta und das deutsche KI-Unternehmen Evailable haben auf der ICNC eine Partnerschaft angekündigt. Mit dem KI-Tool von Evailable will Virta den Betrieb der an die Plattform angeschlossenen Ladesäulen zuverlässiger machen – und den eigenen Kunden so Geld sparen.

Bild: Evailable

Obwohl die öffentliche Ladeinfrastruktur laufend ausgebaut wird und immer mehr Elektroautos auf die Straßen kommen, bleibt die betriebswirtschaftliche Realität vieler Charge Point Operator (CPO) bleibt jedoch herausfordernd. Die Auslastung ist im Schnitt zu niedrig, die Betriebskosten steigen und es gibt „stille“ Nichtverfügbarkeit trotz grüner Uptime-Anzeige, in denen Kunden aufgrund unerkannter Probleme nicht laden können – und die erwarteten Umsätze ausbleiben.

Hier wollen Virta, ein Plattformanbieter aus Finnland, und das zum E.ON-Konzern gehöhrende Unternehmen Evailable mit ihrer auf der Intercharge Network Conference (ICNC) angekünsigten Partnerschaft ansetzen. Das Geschäftsmodell von Evailable und einige Hintergründe zum Unternehmen hat Managing Director Maren Rehnelt vor der ICNC im Interview mit electrive erläutert.

Wie im Interview erklärt, greift Evailable auf die OCPP-Daten der Ladesäulen zu – im Rahmen der Kooperation über die offenen Schnittstellen von Virta. An die Plattform der Finnen sind über 120.000 Ladepunkte von mehr als 1.000 Kunden in 36 Ländern angeschlossen – genutzt werden die Daten aber nur, wenn der Betreiber der Ladepunkte zustimmt und ein Abkommen schließt. Auf dieser Basis analysiert das Unternehmen die Lücke zwischen OCPP-Uptime und tatsächlich erfolgreichen Ladevorgängen – inklusive der Ladevorgänge, die erwartet werden, jedoch in der Realität nicht stattfinden. „Letzteres wird heutzutage Betreibern zumeist erst dann bewusst, wenn am Ende des Jahres eingeplante Umsätze fehlen“, teilt Evailable mit. Zudem können drohende Ausfälle von dem Tool bis zu einer Woche im Voraus vorhergesagt, bestimmte Probleme automatisiert gelöst werden.

Erste Kunden erhalten Sonderkonditionen

Und diese neuartige Analyse kann sich lohnen. Evailable gibt an, dass „selbst eine Lücke von wenigen Prozent zwischen der heute oft betrachteten OCPP-Uptime und der tatsächlichen Verfügbarkeit“ für Ladenetzwerke Einbußen von rund einer Million Euro im Jahr bedeuten könne. Die „echte Verfügbarkeit“ wäre dann nicht nur ein Marketing-Begriff, sondern für Betreiber eine zentrale Kennzahl.

Auf der Bühne der ICNC haben die neuen Partner einen „Pilot-Korridor“ angekündigt. Die ersten drei CPOs, die Virta und Evailable gemeinsam nutzen, erhalten Sonderkonditionen für Setup und die erste Betriebsphase. Details nennen die Partner auf Anfrage – der Einstieg soll mit kurzer Vorlaufzeit möglich sein, da keine zusätzliche Hardware benötigt wird. Die OCPP-Daten über die Virta-Plattform reichen aus, um das Evailable-Angebot zu nutzen.

Betreiber, die die Virta-Plattform nutzen, sollen demnach vier Effekte erwarten können:

  • Transparenz im Tagesgeschäft: Reale Verfügbarkeit statt reiner Uptime – inklusive quantifizierter Sessions- und Umsatzrisiken.
  • Proaktive Stabilität: KI-gestützte Erkennung und Prognose von Störungen, bevor sie sich in Kundenerlebnissen oder Erlösrisiken niederschlagen.
  • Automatisiertes Gegensteuern: Standardisierte, sichere Maßnahmen senken Eingriffszeiten und Ticketkosten.
  • Kostentransparenz: Umsatzeffekte von bereits vorliegender und auch verdeckter Nichtverfügbarkeit werden angezeigt.

„Echte Verfügbarkeit hilft jedem, den Nutzer:innen und den Betreibern von Ladestationen“, sagt Maren Rehnelt zu der Kooperation. „Gemeinsam mit Virta nutzen wir bereits vorhandene Daten, um sowohl Transparenz herzustellen als auch klare Maßnahmen für eine Optimierung zu schaffen. Das stärkt den Business Case und schafft Vertrauen bei Fahrer:innen und Investoren.“

Nicolai Woyczechowski, Vice President Sales DACH & CEE bei Virta, formuliert es so: „Durch die Bündelung unserer Stärken können unsere Partner Probleme beheben, die sie zuvor gar nicht sehen konnten – mit weniger Tickets und schnelleren Lösungen, während zugleich Kapital für neue Ladepunkte oder bessere Tarife frei wird.“

Quelle: Info per E-Mail

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