Österreich startet Ausschreibung für Ladeparks an Autobahn-Rastplätzen
Schon seit längerem verfolgt die Asfinag das Ziel, bis 2030 alle Raststätten und Rastplätze mit Lademöglichkeiten für Elektroautos auszustatten. Bis 2030 sollen insgesamt 1.500 Pkw-Ladepunkte und bis 2035 1.300 Lkw-Ladepunkte entlang der Autobahnen und Schnellstraßen errichtet werden.
Während die meisten Raststätten bereits über Ladesäulen verfügen, will die Autobahn-Infrastrukturgesellschaft nun auch an den Rastanlagen ohne Gastronomie und Tankstelle Nägel mit Köpfen machen: Im Rahmen einer Ausschreibung für Ladestationen an 21 unbewirtschafteten Rastplätzen in Österreich soll ein Konzessionär die Rolle des Charge Point Operators (CPO) sowie des Mobility Service Providers (MSP) übernehmen und für die Errichtung, den Betrieb und die Wartung der E-Ladesäulen verantwortlich sein. Die Asfinag selbst errichtet zuvor die notwendigen Strom- bzw. Netzanschlüsse.
Die Ausschreibung sieht vor, dass pro Standort acht Schnellladestationen für Pkw – auch mit Anhänger – errichtet werden müssen sowie Schnelllader für Lkw mit mindestens einer Vorrichtung für Megawatt-Charging (MCS). Zudem sind „Langsam-Ladestationen für Übernachtladen“ (Overnight-charging) des Schwerverkehrs vorgeschrieben. Weiterhin sieht die Ausschreibung jeweils ein Dach mit Photovoltaik-Anlage, Beleuchtung, Barrierefreiheit und ein Zahlungsterminal für Debit-/Kreditkarten vor. Die Asfinag erwartet, dass die Konzession Ende 2026 oder Anfang 2027 vergeben werden kann. Noch 2027 sollen die Standorte dann auch schon in Betrieb gehen.
Bisher gibt es erst an zwei der rund 60 unbewirtschafteten Rastplätzen in Österreich eine nennenswerte Ladeinfrastruktur, und zwar an den Rastplätzen Roggendorf an der A 1 Westautobahn und dem Truckstop Hausruck an der A 8 Innkreisautobahn. Da bis 2030 alle dieser 60 Rastplätze über eine ordentliche Ladeinfrastruktur verfügen sollen, dürfte noch mindestens eine weitere Ausschreibung folgen.
„Die Förderung der emissionsfreien Mobilität ist ein Eckpfeiler unserer Konzernstrategie. Wir möchten unseren Kundinnen und Kunden ein modernes hochrangiges Netz mit einem zeitgemäßen Angebot an E-Lademöglichkeiten bieten. Mit der Vergabe an einen Konzessionär setzen wir auf diesem Weg einen weiteren entscheidenden Schritt als nachhaltiger Mobilitätspartner und leisten einen wichtigen Beitrag zur Konjunkturbelebung“, sagen die Asfinag-Vorstände Hartwig Hufnagl und Herbert Kasser.
Auch Deutschland hat erkannt, dass die unbewirtschafteten Rastanlagen mit Ladestationen versehen werden sollten. Daher wurden im Rahmen des Deutschlandnetzes nahezu 1.000 Schnellladepunkte an 200 unbewirtschafteten Rastanlagen ausgeschrieben, die Zuschläge gingen Anfang 2024 an Fastned, E.ON, Autostrom Nord und TotalEnergies. Im November 2024 wurde dann auch bereits an der Rastanlage Depenauer Moor (A21) der erste dieser Ladeparks eingeweiht. Sämtliche der 1.000 Ladepunkte sollen bis Ende 2026 errichtet werden.
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