Modelljahr 2026: Volvo EX90 bekommt 800-Volt-Technik

Volvo stattet den EX90 des Modelljahres 2026 mit einem 800‑Volt-Bordnetz aus, das schnelleres Laden ermöglicht. Unter idealen Bedingungen lassen sich in 10 Minuten Strom für rund 250 Kilometer zapfen. Außerdem kommen neue Nvidia‑Drive‑AGX-Orin-Chips für mehr Rechenleistung bei Assistenzsystemen zum Einsatz.

Bild: Volvo

Im März hatte es die Geely-Tochter bereits angekündigt, mit dem anstehenden Modelljahreswechsel macht Volvo Nägel mit Köpfen – nach der elektrischen Oberklasse-Limousine ES90 bekommt auch der EX90 ein 800-Volt-Bordnetz. Das Flaggschiff-SUV befindet sich bereits seit dem vergangenen Jahr im Programm des Herstellers, bisher setzten die Schweden aber auf 400-Volt-Technik.

Von der Verdoppelung der Spannung verspricht sich das Unternehmen vor allem eine verbesserte Langstreckentauglichkeit. Da während des Ladevorgangs mit der höheren Spannung kleinere Ströme fließen und somit weniger Hitze entsteht, kann der Stromspeicher mit einer höheren Ladeleistung gefüllt werden. Einen Maximalwert gibt Volvo zwar noch nicht an – künftig soll an einer geeigneten Schnellladesäule unter idealen Bedingungen aber in 10 Minuten genug Strom für 250 Kilometer gezapft werden können.

Die Technik dürfte ohnehin der des Limousinen-Pendants ES90 ähneln, die auf derselben Plattform namens SPA2 steht. Diese lädt in der Spitze mit bis zu 350 kW – auf diesem Niveau dürfte auch die Peak-Ladeleistung des aufgefrischten Flaggschiff-SUV liegen. Bei der bisherigen 400-Volt-Version lag die Werksangabe noch bei 250 kW. So sollte der Ladezustand der Batterie innerhalb von 29 Minuten von 10 auf 80 Prozent gebracht werden können. In unserem Test verfehlte der EX90 diese Angabe knapp.

Bild: Volvo

Das Modelljahr 2026 soll zusätzlich zum 800-Volt-Upgrade auch von einer optimierten Batteriemanagement-Software profitieren, die optimal mit den anderen aufgerüsteten Komponenten harmonieren soll und die Ladedauer so weiter verkürzt. Dank der 800-Volt-Technik konnte Volvo auch das Gewicht der Motoren und der Batterie etwas senken – auch hier sind bei den niedrigeren Strömen dünnere Kabel ausreichend.

Gleichzeitig soll auch die Beschleunigung von der höheren Spannung profitieren. In Sachen Reichweite dürfte sich mit dem Technik-Update wenig tun, da der Energiegehalt der Akkus nicht erhöht wurde. Die Heckantriebs-Variante mit der 104 kWh-Batterie kommt nach dem WLTP-Zyklus maximal 620 Kilometer weit.

Die Göteborger rüsten bei den Prozessoren auf

Volvo hat aber nicht nur bei der Lade-, sondern auch bei der Rechenleistung aufgerüstet. Der Hersteller setzt bei der „Core Computing Plattform“ künftig auf zwei „Nvidia Drive AGX Orin“-Chips, die etwa 500 Billionen Operationen pro Sekunde schaffen. Davon sollen vor allem die Assistenzsysteme profitieren. Im Rahmen der Service-Intervalle sollen auch die bereits ausgelieferten 400-Volt-EX90 mit den stärkeren Prozessoren ausgerüstet werden.

Mit dem Modelljahreswechsel führt der schwedisch-chinesische Autobauer die sogenannte „Connected Safety“-Funktion ein. Die Fahrzeuge sind miteinander vernetzt und warnen sich gegenseitig vor Unfällen, rutschigen Straßenverhältnissen oder anderen Gefahrensituationen. Zudem wurden der Park Assistent und die automatische Notlenkfunktion verbessert. Komplett neu ist die “E-Call”-Funktion des Emergency Stop-Assistenten. Nachdem das Fahrzeug sicher zum Stehen gebracht wurde, ruft das Fahrzeug selbständig eine Notruf-Hotline.

Der EX90 des Modelljahres 2026 ist ab sofort bestellbar und kostet mindestens 85.990 Euro. Mitte November soll die Produktion starten. Das SUV kommt künftig auch in den Genuss des elektrochromatischen Panorama-Glasdachs, dessen Transparenz eingestellt werden kann.

media.volvocars.com

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