Politisch motivierter Brandanschlag auf Tesla-Supercharger in Bremen

In Bremen wurden Tesla Supercharger und zwei dazugehörige Schaltschränke in Brand gesetzt. In einem anonymen Bekennerschreiben geben der oder die möglichen Täter den „Kampf gegen Kolonialismus und Kapitalismus“ als Grund an.

Tesla supercharger bispingen min
Symbolbild
Bild: Daniel Bönnighausen

Zerkratzte und verschmierte Displays oder abgeschnittene Kabel – dass die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge Vandalismus oder anderen Straftaten zum Opfer fällt, ist leider nichts Neues. Besonders die Kabel-Diebstähle an DC-Säulen haben parallel zum Ausbau des Netzes fast schon systematische Ausmaße angenommen. Die Schäden, die den Ladepunktbetreibern entstehen, gehen in die Millionen, während die Diebe mit dem enthaltenen Kupfer ordentlich Kasse machen.

Der oder die Täter hatten Elon Musk im Visier

Die Motive der Täter sind aber nicht immer finanzieller Natur oder einfach nur reine Zerstörungswut. Am Bremer Niedersachsendamm sind in der Nacht vom 16. auf den 17. November mehrere Ladesäulen und ein dazugehöriger Schaltkasten mutwillig in Brand gesetzt worden. Ein Autofahrer hatte die Flammen bemerkt und daraufhin die Notrufzentrale alarmiert. Die Einsatzkräfte konnten das Feuer schnell löschen und so ein Übergreifen auf ein nahegelegenes Restaurant verhindern. Die Polizei leitete daraufhin eine Zeugenfahndung ein.

Noch am Montag meldete die Bremer Polizei, dass im Internet ein anonymes Bekennerschreiben aufgetaucht sei. Dieses sei auf einer Internetplattform veröffentlicht worden. Als Motiv gaben der oder die mutmaßlichen Täter dabei den „Kampf gegen Kolonialismus und Kapitalismus“ an. Über den weiteren Inhalt des Postings informiert die zuständige Behörde nicht. Sie prüft aktuell noch die Echtheit des Schreibens.

Dieses ist derweil immer noch auf Plattform indymedia.org abrufbar. Der oder die Ersteller prangern darin Missstände im Rahmen der Weltklimakonferenz in Brasilien sowie die Untätigkeit der Politik angesichts des Klimawandels an. Elon Musk stehe als reichster Mensch der Welt symbolisch für die Ausbeutung und Zerstörung des Planeten.“ Wir wollen sein Imperium in Flammen sehen!“, schreiben der oder die möglichen Täter.

Daher ist es kaum verwunderlich, dass es sich bei den in Brand gesetzten Ladesäulen um Tesla Supercharger handelt. Dies ist bei weitem nicht die erste Aktion dieser Art. Im vergangenen Frühjahr hatte sich die dezentrale Protestbewegung „Tesla Takedown“ gebildet, die sich aufgrund von Musks vielerorts kritisierten politischen Aktivitäten zu überwiegend gewaltfreien Protesten vor Tesla Stores zusammengefunden hatte.

In deren Windschatten ereigneten sich aber auch einige Brandanschläge auf Tesla-Fahrzeuge, sowie auf die Verkaufsräume sowie die konzerneigene Ladeinfrastruktur des Elektroautobauers. Nicht nur in den USA, sondern teilweise auch in Europa.

presseportal.de, indymedia.org

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