Pony.ai stellt die vierte Generation seiner autonomen Elektro-Lkw vor
Als Basis für seine beiden in Serie produzierten und autonomen Elektro-Lkw greift Pony.ai auf die Batterie-elektrischen Plattformen von Sany Truck und Dongfeng Liuzhou Motor zurück, die laut dem Unternehmen zu den fortschrittlichsten gehören. Diese Modelle sind für die Massenproduktion in vierstelligen Stückzahlen ausgelegt. Diese soll bereits 2026 beginnen.
Die vierte Generation des autonomen Lkw-Systems von Pony.ai soll in der Herstellung deutlich günstiger als frühere Generationen sein. Der Grund dafür ist, dass zu hundert Prozent „automotive-grade“ Komponenten verwendet werden. Die Materialkosten pro Fahrzeug allein sollen sich im Vergleich zur vorherigen Generation um rund 70 Prozent reduzieren. Einen Großteil der Komponenten hat Pony.ai dabei von der neuesten Version seiner Robotaxi-Technologie übernommen.
Platooning als kostensenkende Zwischenlösung
Zur Kostenreduzierung haben aber nicht nur die Komponenten, sondern auch diverse Effizienzsteigerungen gesorgt. Als Beispiel nennt das Unternehmen sein „1+4“-Platooning-Modell. Dabei wird ein Lkw von einem menschlichen Fahrer gesteuert, dem vier vollständig autonome und unbemannte Lkw folgen. Basierend auf den „aktuellen Test-Szenarien“ soll dies die Frachtkosten pro Kilometer um 29 Prozent senken und so die Gewinnmargen deutlich erhöhen.
Der neue Lkw-Baukasten ist mit einem Drive-by-Wire-Chassis ausgestattet, das umfassende Redundanz in den Bereichen Lenkung, Bremsen, Kommunikation, Stromversorgung, Computing und Sensorik bieten soll. Laut einer Beschreibung handelt es sich bei dieser Redundanz um ein System, das alle elektronischen Systeme des Fahrzeugs auf einer zentralen Elektronik-Architektur zusammenführt.
Herkömmliche Plattformen für Elektrofahrzeuge können zukunftsträchtige aber eben auch komplexe Funktionen, wie das autonome Fahren, nicht ermöglichen. Eine Pressemitteilung von Pony.ai beschreibt auf Chinesisch, wie das neue System dieses Problem löst.
Pony.ai ist bereits seit 2018 auf dem Markt für autonome Lkw aktiv. Laut dem Unternehmen hat es seine Flotte auf rund 200 Lkw erweitert und Genehmigungen für autonome Lkw-Testfahrten sowie Lizenzen für den Frachttransport in mehreren chinesischen Regionen Chinas erhalten.
Im Oktober 2025 haben Stellantis und Pony.ai eine Partnerschaft zur Entwicklung von Robotaxis für den europäischen Markt geschlossen. Auf dem Gebiet arbeitet der Mutterkonzern von Opel bereits seit Anfang des Jahres mit Uber und WeRide zusammen. Sany, der chinesische Hersteller von Elektro-Lkw, ist seinerseits ebenfalls bereits in Europa aktiv. Im vergangenen September gab das Unternehmen an, dass es auf dem hiesigen Markt mit für den Fernverkehr geeigneten Elektro-Lkw Fuß fassen zu wollen.
Dieser Artikel von Carrie Hampel erschien zuerst in der internationalen Ausgabe von electrive.





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