Audi bringt A8 als Plug-in-Hybrid

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Audi stattet seine Luxus-Baureihe A8 mit einem Plug-in-Hybridantrieb aus. Der A8 L 60 TFSI e quattro bietet 330 kW Systemleistung und eine rein elektrische WLTP-Reichweite von bis zu 46 Kilometern. Dabei übernimmt der A8 einen Großteil der Technik vom A7 PHEV – bis auf den Verbrenner.

Dabei setzt Audi auf einen anderen Antrieb als in dem vor wenigen Wochen vorgestellten Plug-in-Ableger des A7 Sportback. Während dieser mit einem 2,0 Liter großen Vierzylinder-Benziner auskommen muss (Systemleistung: 270 kW), kombiniert Audi im A8 einen 3,0-Liter-V6-Benziner mit dem Elektroantrieb. Der Verbrenner (Euro-6d-temp) kommt auf eine Leistung von 250 kW, der Elektromotor steuert bis zu 100 kW bei.

Den kombinierten Verbrauch gibt Audi mit 2,5 bis 2,7 Litern an, der Stromverbrauch soll bei 20,9 bis 21,2 kWh/100 km liegen. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um WLTP-Werte. „Aktuell sind noch die NEFZ-Werte verpflichtend zu kommunizieren. Soweit es sich um Neuwagen handelt, die nach WLTP typgenehmigt sind, werden die NEFZ-Werte von den WLTP-Werten abgeleitet“, schreibt Audi. Auf Nachfrage teilt ein Sprecher mit, dass man „lediglich die elektrische Reichweite“ von 46 Kilometern nach WLTP angegeben habe, „um hier dem Leser eine bessere Vergleichbarkeit gegenüber dem Wettbewerb zu ermöglichen“.

Die permanenterregte Synchronmaschine ist gemeinsam mit der Trennkupplung in das Gehäuse der Acht-Gang-Automatik integriert, somit werden auch im EV-Modus alle vier Räder des A8 angetrieben. Dennoch gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten mit dem kleineren Modell: Der Strom wird wie im A7 in einer 14,1 kWh fassenden Batterie gespeichert, die unter dem Kofferraumboden verbaut ist – ob das Ladevolumen im Vergleich zu reinen Verbrenner-Modellen beeinflusst wird, nennt Audi in der Mitteilung nicht. Beim A7 Sportback kostet die PHEV-Batterie 155 Liter Stauraum.

Da die Batterie nahezu identisch ist, entsprechen leider auch die Ladezeiten jenen des kleineren Modells. Die Ladeleistung beträgt maximal 7,4 kW, womit an einer entsprechenden Ladesäule oder Wallbox der Hochvolt-Speicher in 2,5 Stunden wieder voll ist. An einer Haushaltssteckdose liegt die Ladezeit bei 6,5 Stunden. Eine Lademöglichkeit mit Gleichstrom wie einige Mercedes-Modelle haben weder der A7 noch der A8 mit Plug-in-Hybrid. Immerhin gehört beim A8 ein Mode-3-Ladekabel zum Serienumfang und nicht nur ein Mode-2-Kabel für Haushaltssteckdosen.

Vom A7 übernimmt das Audi-Flaggschiff die Betriebsstrategie des Hybridsystems: Der A8 PHEV startet standardmäßig im EV-Modus. Das bedeutet: Das Auto wird ausschließlich elektrisch angetrieben, solange der Fahrer nicht einen variablen, spürbaren Druckpunkt im Fahrpedal überschreitet. Erst dann wechselt der Wagen in den Hybrid-Modus. Mit jedem Motorstart wird aber wieder der EV-Modus aktiviert.

Der Hybridmodus wird entweder automatisch mit der Zielführung in der Navigation oder manuell vom Fahrer mit der EV.-Softkey auf dem unteren MMI-Display aktiviert. In diesem Modus nutzt der A8 PHEV das Zusammenspiel aus E-Maschine und Verbrenner so, dass möglichst viele Fahretappen elektrisch zurückgelegt werden können. Im Battery-Hold Modus, wird die Batteriekapazität durch das Antriebsmanagement auf dem aktuellen Stand gehalten.

Zudem kommen auch die im A7 Sportback 55 TFSI e quattro vorgestellten Assistenzsysteme zum Einsatz, um die Effizienz des PHEV-Antriebs zu erhöhen. Die „Prädiktive Betriebsstrategie“ (PBS) plant bei einer aktiven Routenführung anhand zahlreicher Live-Daten den Einsatz des Batteriestroms so, dass innerstädtische Strecken möglichst elektrisch gefahren werden. Die Feinplanung, mit welcher der Wagen die Antriebssteuerung in einer aktuellen Fahrsituation managt, übernimmt der „Prädiktive Effizienzassistent“ (PEA), der bereits von anderen Audi Mittel- und Oberklasse-Modellen bekannt ist.

Verzögerungen bis zu 0,3g will Audi alleine per Rekuperation bewerkstelligen. In der Mitteilung gibt Audi bis zu 80 kW Rekuperationsleistung an. Der Übergang  zwischen elektrischem und hydraulischem Bremsen soll „nahezu unmerklich“ erfolgen und das Bremspedal fein dosierbar bleiben.

Um die Effizienz zu erhöhen, erhält der A8 neben seiner Vier-Zonen-Klimaautomatik serienmäßig eine Wärmepumpe. Diese soll die Abwärme der Hochvolt-Komponenten nutzen. Wie bei anderen Plug-in-Hybriden können Standheizung und -kühlung genauso wie das Lademanagement per App gesteuert werden.

Optisch unterscheidet sich die Plug-in-Variante nur minimal von den Verbrenner-Modellen des A8. Am Auffälligsten ist noch die Lichtsignatur an den äußeren Rändern der seitlichen Lufteinlässe, die an die Lichtgrafik des e-tron quattro erinnern.

Die Markteinführung der Variante A8 L mit verlängertem Radstand beginnt noch im 4. Quartal 2019, wenige Wochen soll der A8 als Plug-in-Hybrid auch mit normalem Radstand zu haben sein. Der Audi A8 L 60 TFSI e quattro ist zu einem Grundpreis von 109.600 Euro in Deutschland ab sofort bestellbar.
audi-mediacenter.de

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1 Kommentar

zu „Audi bringt A8 als Plug-in-Hybrid“
Boris J.
18.10.2019 um 20:20
Ein weiterer Ladesäulen-blockierer.

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