Italienische Kartellbehörde brummt Enel X Millionen-Bußgeld auf
Im Frühjahr 2023 wurde bekannt, dass die nationale Kartellbehörde AGCM eine Untersuchung gegen Enel, den größten Energieversorger Italiens, wegen möglichen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung bei Ladestationen für Elektrofahrzeuge eingeleitet hat. Nun machen die italienischen Wettbewerbshüter das Ergebnis dieser Untersuchung publik: Enel X und seine Tochter haben aus Sicht der Kartellbehörde ein „margenbeschneidendes Verhalten“ an den Tag gelegt, das auf den Ausschluss konkurrierender Betreiber abzielte. Dabei habe Enel seine große Reichweite ausgenutzt, um andere Anbieter an der Marktteilnahme zu hindern.
Das Fehlverhalten geht der Behörde zufolge auf den Zeitraum 2022 bis 2023 zurück. Neben der Beschränkung des Wettbewerbs soll Enel mit seinen Aktivitäten auch „Innovationen im Bereich der eMobility-Services behindert haben“, wie die Kartellbehörde mitteilt.
Das Unternehmen selbst reagierte laut italienischen Medien umgehend auf das Untersuchungsergebnis. Enel X und Enel X Way Italia geben demnach zwar an, das Resultat der AGCM-Untersuchung anzuerkennen, erklären im selben Atemzug aber, dass sie mit den Schlussfolgerungen nicht einverstanden sind und das Ergebnis anfechten werden. Ihrer Ansicht nach hätte die Untersuchung den noch jungen Entwicklungsstand des Sektors und die Besonderheiten des Verfahrenszeitraums – insbesondere den außergewöhnlichen und unvorhersehbaren Anstieg der Strompreise – angemessen berücksichtigen müssen.
In einer offiziellen Erklärung von Enel X und Enel X Way Italia heißt es, beide Unternehmen seien „weiterhin von der Rechtmäßigkeit ihres Verhaltens überzeugt und zuversichtlich, ihre Rechte vor den zuständigen Gremien geltend machen zu können“.
repubblica.it, tg24.sky.it, vaielettrico.it (alle auf Italienisch)
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