NPE legt Lagebericht vor / Nachfolge-Gremium legt los

Die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren Fortschrittsbericht 2018 überreicht. Derweil ist die Umgestaltung der NPE zu einer Plattform „Zukunft der Mobilität“ nun wie erwartet vom Bundeskabinett beschlossen worden.

Zunächst zur Bestandsaufnahme und den Prognosen der NPE: Demnach sind mittlerweile 33 Modelle deutscher Anbieter im Markt erhältlich. Mit der weltweit höchsten Wachstumsdynamik bei den kumulierten Fahrzeugneuzulassungen im Jahr 2017 schließe Deutschland zu den internationalen Leitmärkten auf, fasst das Expertengremium zusammen. Das Ziel von einer Million Elektrofahrzeugen auf Deutschlands Straßen wird nach aktuellen Prognosen der NPE voraussichtlich 2022 erreicht – zwei Jahre später als ursprünglich anvisiert.

„Die Marktdynamik mit hohen Zuwachsraten in Deutschland sieht sehr positiv aus und zeigt, dass wir wesentliche Fortschritte erreicht haben. Das Eine-Million-Ziel bleibt eine gute politische Richtgröße“, äußert NPE-Vorsitzender Henning Kagermann. Wichtiger als das genaue Datum sei jedoch, Nutzer durch ein stimmiges Gesamtsystem aus attraktiven Fahrzeugangeboten, bedarfsgerechter Ladeinfrastruktur, klimafreundlichem Energiesystem, nutzerorientierten Dienstleistungen und den passenden rechtlichen Rahmenbedingungen zu überzeugen.

Mit dem Bericht als letztem Akt löst sich die Kommission auf. An ihre Stelle tritt nach einem nun erfolgten Kabinettsbeschluss die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität. Das neue Beratergremium wird wie schon Ende Juli berichtet wiederum von Henning Kagermann angeführt. Unter dem Dach der Plattform werden ein von Kagermann geleiteter Lenkungskreis und sechs Arbeitsgruppen eingerichtet.

Der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge sind das die Köpfe der Arbeitsgruppen: Franz Loogen, Geschäftsführer der Landesagentur e-mobil BW, leitet den wichtigsten Arbeitskreis für neue Klimaschutzinstrumente, Barbara Lenz vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt die Arbeitsgruppe für alternative Antriebe, BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich die Arbeitsgruppe für Digitalisierung, IG-Metall-Chef Jörg Hofmann die Gruppe zur Zukunft der Arbeitsplätze, BDEW-Chef Stefan Kapferer den Arbeitskreis für den Ausbau der Infrastruktur und Frank Stührenberg, der Chef des Zulieferers Phoenix Contract, die Gruppe zur Standardisierung etwa von Bezahlvorgängen an Ladesäulen.

Der Lenkungskreis soll seine Arbeit unter der Leitung von Henning Kagermann bereits in einer Woche aufnehmen. Das Gremium besteht ansonsten aus den Chefs der sechs Arbeitskreise sowie Vertretern der Ministerien für Verkehr, Wirtschaft, Finanzen, Umwelt sowie Arbeit und Soziales.

Umweltverbände knüpfen ihre Teilnahme der „Süddeutschen“ nach an Bedingungen. „Bevor die Arbeit einer Mobilitätskommission beginnt, müssen die grundsätzlichen Ziele klar sein“, wird  BUND-Chef Hubert Weiger zitiert. Man erwarte zum Start ein Bekenntnis der Regierung zum Klimaziel für den Verkehr von minus 40 bis 42 Prozent CO2-Ausstoß bis 2030.
nationale-plattform-elektromobilitaet.de (PDF), bundesregierung.de (Kabinettsbeschluss)

1 Kommentar

zu „NPE legt Lagebericht vor / Nachfolge-Gremium legt los“
gerd
20.09.2018 um 07:04
warum wird imer nur CO2 betrachtet? NOx, Partikel, Schall sind ebenso Gesundheitsgefahr!

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