Eichrecht: ABL und Wallbe arbeiten gemeinsam an Lösung

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Um die begehrte Baumusterprüfbescheinigung für die eigenen eichrechtskonformen Ladestationen zu erlangen, bündeln die Infrastruktur-Hersteller ABL und Wallbe jetzt ihre Kräfte. Basis dafür soll die Hersteller-unabhängige Transparenzsoftware der S.A.F.E-Initiative sein, die beide Firmen mit auf den Weg gebracht haben.

Immer mehr Ladeinfrastruktur-Firmen haben zuletzt die Freigabe der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) für die Eichrechtskonformität ihrer Ladestationen erlangt. ABL und Wallbe gehen diesen Weg nun gemeinsam, wie aus einer Mitteilung hervorgeht, die electrive.net exklusiv vorliegt. Darin heißt es, man setze auf eine „technische Zusammenarbeit“ und erwarte die „Baumusterprüfbescheinigung für die eigenen eichrechtskonformen Ladestationen“ der PTB Ende des laufenden Jahres. Und weiter: „Mit Abschluss des Qualitätssicherungs-Anerkennungsverfahrens zur serienmäßigen, eichrechtskonformen Produktion von Ladestationen, werden ABL als auch Wallbe voraussichtlich Anfang 2019 zu 100% den Forderungen nach Eichrechtskonformität entsprechen.“

ABL und Wallbe legen besonderen Wert darauf, eine offene Lösung für Ladeinfrastruktur (LIS) zu schaffen. Soll heißen: Jedem Kunden soll es ermöglicht werden, eichrechtskonforme Messdatensätze von jeder Ladesäule – also unabhängig von Backend und Abrechnungsdienstleistern – zu erhalten und zu prüfen. So kritisieren die Hersteller die bereits freigegebenen Lösungen als „nicht kundenfreundlich“, da diese „nur mit einem fest definierten Backend und Abrechnungsdienstleister“ funktionieren würden und dadurch die „freie Auswahl“ der LIS-Betreiber stark limitiert sei. Damit zielen ABL und Wallbe auf Wettbewerber ab, bei deren Lösung die Messdaten nur vor Ort an der jeweiligen Ladestation ausgelesen werden können. Die Alternative soll eine marktweit einheitliche Transparenzsoftware für den rechtskonformen Betrieb von Ladestationen sein, die in der von ABL, Wallbe, KEBA und has.to.be initiierten S.A.F.E.-Initiative (Software Alliance for E-mobility) gerade entsteht.

„Dieses Vorhaben erhöht die Komplexität erheblich“, gesteht Wallbe-Chef Dominik Freund. Schließlich müssten alle Mitwirkenden, wie etwa Backend- und Roaming-Anbieter, aber auch Abrechnungsdienstleister in den Prozess der Eichrechtskonformität eingebunden werden. Ziel sei der folgende, dann hoffentlich eichrechtskonforme Weg: Die Ladestation soll die signierten Messdatensätze über das universelle Kommunikationsprotokoll „Open Charge Point Protocol“ (OCPP) an den Ladestationsbetreiber und von dort ggf. über eine Roaming-Plattform an den eMobility-Provider des Endnutzers weiterleiten. Die signierten Datensätze können hierbei nur weitergegeben und nicht verändert werden. Falls Zweifel an einer Abrechnung bestehen, könne der Endnutzer dann mit Hilfe der Transparenzsoftware die signierten Messdatensätze auf Echtheit prüfen, so Dominik Freund. „Diesen Prozess realisiert ABL über ein eigens entwickeltes Logging Gateway (LGW), das auch von Wallbe eingesetzt wird“, heißt es in der Mitteilung der beiden Unternehmen. Weitere Einzelheiten werden heute im Rahmen einer Pressekonferenz auf der Messe eMove360 in München vorgestellt.

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