Audi e-tron Gran Turismo feiert in L.A. Weltpremiere

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„Audi e-tron, die dritte“ klingt ein wenig nach Marketingsprech, ist aber eine recht treffende Beschreibung für den jüngsten Neuzugang in Audis Elektro-Familie, den e-tron GT. Die Studie des Gran Turismo ist heute Abend in L.A. vorgestellt worden und soll in rund zwei Jahren in Produktion gehen.

Zu diesem Zeitpunkt wird der e-tron GT der sportlichste Stromer sein, den Audi aufbietet. Anders als der klassische Audi e-tron und der e-tron Sportback verfügt der nun in den USA enthüllte GT über eine Flachbodenarchitektur, die einen niedrigen Schwerpunkt und sportliche Proportionen zulässt. Es deutet also alles darauf hin, dass die Serienversion die versprochene „sportliche Speerspitze“ wird, die Audi bereits vor Monaten in Aussicht gestellt hatte. Für die Weiterentwicklung zum serientauglichen Modell ist übrigens die Performance-Tochter Audi Sport GmbH verantwortlich.

Was hat die Studie des GT aber nun konkret unter der Haube? Audi lüftet, dass der in L.A. ausgestellte Viertürer 434 kW leistet – und zwar dank zweier Elektromotoren, die Vorder- und Hinterachse separat antreiben. „Sie bringen das Drehmoment über alle vier angetriebenen Räder auf die Straße“, frohlockt Audi. So werde künftig eine Beschleunigung in rund 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und in kaum mehr als 12 Sekunden auf 200 km/h möglich. (Der nächste Tesla Roadster wird damit freilich nicht zu schlagen sein.) Mit 4,96 x 1,96 x 1,38m erfüllt das Modell die charakteristischen Gran-Turismo-Gardemaße. Die Geschwindigkeit des Stromers wird um der Reichweite willen auf 240 km/h begrenzt. Apropos Reichweite: Die soll dank einer flachen 90 kWh-Lithium-Ionen-Batterie, die den gesamten Unterboden des Fahrzeugs ausfüllt, bis zu 400 km (nach WLTP) nonstop ermöglichen. Bis zu 30 Prozent der Reichweite werden nach Angaben von Audi dabei via Rekuperation herausgeholt. Um auf diesen Wert zu kommen, haben die Ingolstädter verschiedene Rekuperationssysteme kombiniert.

Auch bei den Ladequalitäten des e-tron GT will sich Audi nicht lumpen lassen: Das elektrische Coupé ist mit einem 800-Volt-System ausgestattet, das in dieser Form bekanntlich erstmals beim Porsche Taycan zum Einsatz kommt. Kein Zufall, dass es nun auch den Weg nach Ingolstadt findet: Die beiden VW-Töchter haben die Technologie gemeinsam für den e-tron GT aufbereitet. Dadurch benötigt der Sportler nur rund rund 20 Minuten, um den Akku an HPC-Ladestationen mit 350 kW auf 80 Prozent aufzuladen. Es geht aber auch gemächlicher: So verweisen die Ingolstädter auch auf ihren induktiven Lader mit dem Titel Audi Wireless Charging, der mit einer Leistung von 11 kW dazu geeignet sein soll, den Akku des GT über Nacht maximal komfortabel zu laden.

Ein Wort noch zum Interieur: Der Audi e-tron GT ist als selbstständiges Elektroauto konzipiert, ähnlich wie BMW es mit seinem i3 im Jahr 2013 gehalten hat. Hervorgehoben wird, dass bei der Materialauswahl auf Nachhaltigkeit geachtet wurde. So behauptet der Hersteller, dass der GT ein „veganes Interieur“ ohne tierische Produkte aufweise. Verwendung finden u.a. Kunstleder und Stoffe aus recycelten Fasern, etwa aus alten Fischernetzen.

Die Studie des e-tron GT wird bis Ende 2020 zum Serienmodell reifen. Vom Band laufen wird der Gran Turismo in den Böllinger Höfen bei Neckarsulm. Erste Lieferungen an Kunden werden Anfang 2021 erfolgen.

Zu guter Letzt erneuerte Audi bei der Präsentation auch noch mal sein Bekenntnis zur E-Mobilität: Bis 2025 will das Unternehmen zwölf Modelle mit reinem Elektroantrieb in den wichtigsten Märkten weltweit anbieten und rund ein Drittel seines Absatzes mit elektrifizierten Modellen erzielen. Das Angebot soll von der Kompaktklasse bis in die Oberklasse alle relevanten Marktsegmente umfassen.

1 Kommentar

zu „Audi e-tron Gran Turismo feiert in L.A. Weltpremiere“
Jürgen Kohl
01.12.2018 um 06:30
Seit sechs Jahren gibt es das Model S von Tesla. Nun kündigt Audi eine Kopie für 2021 an. Und auch dann wird der Audi höchstens auf dem Stand von heute ein und und der Tesla Roadster auf dem Markt. Und es fehlt trotzdem ein Superchargernetz a la Tesla. Ich sehe sehr dunkle Zeiten für die Arbeitsplätze herankommen. Schuld sind die arroganten Manager, die Tesla bis vor zwei Jahren noch verspottet haben. Hochmut kommt vor dem Fall. Ich habe ein Tesla Model S gefahren und daraufhin ein Model 3 bestellt.

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