Alstom und Eversholt Rail kreieren H2-Zug für UK-Markt

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Der französische Konzern Alstom hat in Kooperation mit Eversholt Rail das Design eines neuen Wasserstoff-Zuges für den britischen Markt vorgestellt. Bei dem unter dem Codenamen Breeze entwickelten H2-Exemplar handelt es sich um den Umbau eines bestehenden Zuges.

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Alstom stellt einen Einsatz in Großbritannien ab dem Jahr 2022 in Aussicht. Als Basis der Umrüstung dienen die Class 321-Züge, die sich laut dem Konzern bestens dazu eignen.

Bewerkstelligt werden sollen die Umbauten im Alstom-Werk in Widnes. „Wasserstoffzüge bieten eine ideale Lösung für Strecken, die wahrscheinlich nicht von der Elektrifizierung profitieren werden“, äußert Nick Crossfield, Managing Director von Alstom UK & Ireland. Dank innovativer technischer Lösung werde es ermöglicht, dass sie schnell für den Einsatz auf den britischen Strecken bereit seien.

In Deutschland sind wie berichtet seit September 2018 die ersten H2-Züge vom Typ Coradia iLint im regelmäßigen Fahrgastbetrieb unterwegs. Zwei Exemplare kommen seither auf einer etwa hundert Kilometer langen Strecke zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude zum Einsatz.

Update 04.08.2020: Nachdem Alstom im vergangenen Jahr in Kooperation mit Eversholt Rail das Design eines neuen Wasserstoff-Zuges für den britischen Markt vorgestellt hatte, haben die Partner nun eine weitere Million Pfund in das H2-Zug-Programm namens Breeze investiert. Die Breeze-Wasserstoffzüge sollen künftig im Widnes Transport Technology Centre von Alstom in Serie produziert werden, wodurch mehr als 200 neue Jobs entstehen sollen. Die ersten Züge sollen der Mitteilung zufolge 2024 in Betrieb gehen können.

Mit dem Geld soll die Fabrik in der Nähe von Liverpool für die Fertigung der H2-Züge vorbereitet und damit zum „führenden Zentrum für Zugmodernisierung in Großbritannien“ ausgebaut werden, wie Alstom vollmundig ankündigt. Der Zug soll das erste Exemplar der Klasse 600 werden. In Großbritannien werden alle Zugtypen mit drei Ziffern klassifiziert. Züge mit alternativen Antrieben werden als 6xx eingestuft – als erstes Modell soll der Alstom-Zug deshalb die 600 tragen.

Bei dem Fahrzeug handelt es sich um elektrische Triebwagen der Klasse 321 von Eversholt Rail, die von Alstom auf die Wasserstoff-Technologie umgerüstet werden sollen. Dabei soll im Kern die Technik zum Einsatz kommen, die Alstom bereits bei den iLint-Fahrzeugen in Deutschland verbaut.
railwaygazette.com, alstom.com, alstom.com (Update)

3 Kommentare

zu „Alstom und Eversholt Rail kreieren H2-Zug für UK-Markt“
Manfred Stummer
09.01.2019 um 14:35
Ich bin trotzdem der Meinung für Züge ist rein elektrisches Fahren die sinnvollste Lösung. Eine klar definierte Strecke von A nach B mit Oberleitungen zu versehen sollte keine technisch anspruchsvolle Aufgabe sein, hält wahrscheinlich 100 Jahre bei mit Abstand bester Effizienz.
Gast
21.01.2019 um 09:28
Wenn wir langfristig unseren Strom zu 100% aus den erneuerbaren Energien beziehen möchten, dann benötigen wir dazu ein Energieträger- bzw. Energiespeichermedium. Nur auf rein elektrische Antriebe zu setzen, ist ein Trugschluss und m. E. etwas zu kurz gedacht. Wir müssen erkennen, dass wir langfristig unseren Energieträger selbst herstellen müssen, um Kohle und Erdöl unter der Erde zu lassen. Wasserstoff ist eine sinnvolle Alternative und kann relativ einfach mittels Elektrolyse aus dem erneuerbaren Energien hergestellt, gespeichert und allen Sektoren wie z. B. dem Transportsektor zur Verfügung gestellt werden.
Markus Meier
17.01.2019 um 07:53
Masten müssen gestellt werden, der Fahrdraht gezogen und gespannt werden. Regelmässig muss es gewartet werden. Ist Wetteranfällig. Hohe Investitionen. Braucht die Bereitstellung der Energie dann wann sie auch gebraucht wird. Gefahr bei Berührung. Das sind die Nachteile bei Oberleitungen.Es hat wohl schon seinen Grund, warum es Eisenbahnstrecken ohne Oberleitung gibt.In der Schweiz wurden die Bahnen mit Oberleitungen versehen, um Unabhängig von Kohleimporten zu werden. Wasser gab es genug, somit wurden KW gebaut die lokale Energie der Oberleitung zur Verfügung stellte.

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