Korea: MS Autotech will E-Autos in Ex-Werk von GM bauen

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Eine ehemalige Autofabrik von General Motors in der südkoreanischen Stadt Gunsan wird zur Produktionsstätte für E-Autos. Der koreanische Autoteilehersteller MS Autotech kauft das Werk für umgerechnet knapp 100 Millionen Dollar, um dort im Auftrag mehrerer OEMs zu fertigen.

Wie die „Korea Times“ unter Berufung auf Branchenkenner meldet, dürfte auch der chinesische E-Auto-Hersteller Byton zu den Herstellern gehören, die die Auftragsfertigung von E-Fahrzeugen in Gunsan künftig in Anspruch nehmen.

Die Rede ist davon, dass das Werk 2021 in Betrieb geht und anfänglich 50.000 Elektroautos pro Jahr baut. Bis 2025 soll dieser Wert auf 150.000 Einheiten pro Jahr steigen. Noch sind diese Pläne nicht im Trockenen: Der Übernahmevertrag für das Werk soll am 29. Juni abgeschlossen werden. General Motors schloss die Stätte im Mai 2018 aufgrund geringer Auslastung und des enormen Spardrucks, der auf dem Konzern lastet.

Was die Besitzverhältnisse angeht, würde Myoungshin, eine Tochter von Zulieferer MS Autotech, das Werk dem oben genannten Bericht zufolge zunächst vollständig erwerben. Im Nachhinein sollen dann Mitglieder eines von MS Autotech angeführen Konsortiums einsteigen. Nach inoffiziellen Angaben sind sechs potenzielle Partner an Bord, darunter Sejong Industrial, ein koreanischer Hersteller von Autoabgassystemen, und die chinesische Byton-Muttergesellschaft Future Mobility. Letzterer Konsortien-Deal ist auch dafür ausschlaggebend, dass in der koreanischen Branche mit Auftragsfertigungen für Byton gerechnet wird.

Bei MS Autotech handelt es sich übrigens um einen Zulieferer, der vor allem enge Bande zu Hyundai pflegt. Seit vergangenem Jahr liefert das Unternehmen aber u.a. auch Teile an Tesla. Nun sieht es so aus, als erweitere der Konzern seinen Geschäftskern enorm und als suche er dafür die Nähe zu chinesischen Herstellern. Letzteres ist ein Trend, der in der koreanischen Autobranche schon länger zu beobachten ist. So gab im vergangenen Monat SNK Motors bekannt, mit Chinas Songuo Motors zu kooperieren, um ein Elektroauto-Werk mit einer Kapazität von 100.000 Fahrzeugen pro Jahr zu errichten. Und 2018 schloss bereits Nanos ein Abkommen mit Chinas Chery Automotive mit dem Ziel, ab 2021 E-Autos zu bauen. Beide Vorhaben sind übrigens ebenfalls in der Region um Gunsan geplant.
argusmedia.com, koreatimes.co.kr

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