Byton: Hinweise auf baldigen Abgang von Breitfeld

Verlässt Mitgründer Carsten Breitfeld das chinesische Elektroauto-Startup Byton? Das „Manager Magazin“ will genau das von Insidern erfahren haben. Byton dementierte die Gerüchte umgehend: „Carsten Breitfeld bleibt dem Unternehmen erhalten“, erklärte Sprecher Oliver Strohbach.

Das impliziert freilich nicht, für wie lange. Das „Manager Magazin“ hatte vermeldet, Breitfeld werde Byton „in Kürze verlassen – noch bevor Ende des Jahres überhaupt erst die Serienfertigung des SUVs M-Byte anlaufen soll.“ Im Unternehmen herrsche Sorge darüber, ob Byton sich ausreichend Finanzmittel sichern kann. Die Unruhe sei so groß, dass neben Breitfeld auch weitere Führungskräfte vor dem Absprung stehen sollen. Carsten Breitfeld selbst werde voraussichtlich zum chinesischen Elektroauto-Startup Iconiq wechseln. Als Quelle nennt das Blatt „mehrere Insider“.

Ob die Infos des „Manager Magazins“ stimmen, bleibt abzuwarten. Byton-Sprecher Strohbach jedenfalls beteuert: „An der Vertragssituation unseres Topmanagements hat sich nichts geändert. Entsprechend wird auch Herr Breitfeld weiter dem Unternehmen erhalten bleiben.“ Auch sei man im Zeitplan, um noch in diesem Jahr mit der Produktion seines ersten Modells zu beginnen. Erst Anfang des Monats hatte es geheißen, Byton habe bereits mehr als 50.000 Reservierungen für den M-Byte vorliegen.

Fakt ist: Schon Ende Januar hatten die Chinesen eine in den Bereich Personalien fallende Novellierung bekanntgegeben. Man trenne künftig die Rollen und Verantwortlichkeiten des Chairman of the Board (COB) und des Chief Executive Officer (CEO), so das Startup. Breitfeld hatte zuvor beide Posten auf sich vereint. Während er seitdem weiter Verwaltungsratschef ist, nahm ihm Byton-Mitgründer Daniel Kirchert die Position des CEO ab. Beide Deutschen hatte das Elektro-Startup 2016 mit aus der Taufe gehoben. Breitfeld wechselte seinerzeit von BMW nach China. Für die Bayern war er zuvor als Projektleiter für die Entwicklung des BMW i8 verantwortlich gewesen.

In Interviews betonte Breitfeld stets, mit Byton auf dem E-Auto-Markt mit einer gewissen Bodenständigkeit bestehen zu wollen. So sagte er Anfang des Jahres im „Handelsblatt„: „Bei aller Wertschätzung für Tesla, die Kollegen haben einen riesigen Sprung beim Aufbau ihrer Elektroautomarke gemacht – aber dabei sind auch Fehler passiert. Einer davon war, die Fahrzeugproduktion revolutionieren zu wollen.“ Es gebe gute Gründe dafür, warum große Autokonzerne so produzieren, wie sie es tun. Sein Unternehmen orientiere sich deshalb eher „an diesem über viele Jahrzehnte entwickelten Standard“ anstatt ins volle Risiko zu gehen. Bei einer anderen Gelegenheit äußerte er, dass es in China ungefähr 40 Unternehmen gebe, „die in Zukunft so was machen wollen wie wir“. In der Industrie gebe es zu einem gewissen Teil eine Blase. „Wenn man genauer hinschaut, wird man sehen, dass viele nicht sonderlich nachhaltig unterwegs sind. Deswegen ist es wichtig, Glaubwürdigkeit zu schaffen.“ Andererseits hatte der Topmanager vor Kurzem gegenüber dem „Manager Magazin“ eingeräumt, dass sich die Finanzierungsbedingungen für Startups in China verschlechtert hätten. Was seinen potenziellen Abgang angeht, ließ Breitfeld offenbar mehrere Anfragen des „Wirtschaftsblatts“ unbeantwortet.
manager-magazin.de (Paywall), autogazette.de (Dementi)

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