Konvekta arbeitet an neuen Heizlösungen für E-Busse

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Konvekta wird im Oktober auf der diesjährigen Busworld neben den seriell gefertigten Wärmepumpenvarianten eine weitere Lösung für das energiesparende Beheizen von Elektrobussen vorstellen.

Im Rahmen des Forschungsprojekts HEAT2GO wurde zusammen mit dem Fraunhofer IVI ein schnellladefähiger, modularer Latent-Wärmespeicher für elektrische Stadtbusse entwickelt. Dieser nimmt in einem geringen Zeitfenster zugeführte thermische Energie auf – durch einen Wechsel des Aggregatzustandes von fest zu flüssig.

Die gespeicherte Wärmeenergie wird während der weiteren Fahrt kontinuierlich an den Fahrerarbeitsplatz, den Fahrgastraum sowie an temperaturbedürftige Nebenverbraucher abgegeben. Hierfür benötigt das System keine Energie aus den Bordbatterien. Über eine Stunde kontinuierliche Wärme bei einer Kapazität von 10 kWh steht dem Elektrobus zur Verfügung. Durch den modularen Aufbau kann die Kapazität an die unterschiedlichen Anforderungen angepasst werden.

HEAT2GO eignet sich laut Konvekta sowohl für OppCharger (also Busse, die unterwegs schnellladen) genauso wie für Depotcharger. Beim Opportunity-Charging werden an den Schnellladepunkten auf den Buslinien nicht nur die Batterien der Busse per Pantographen geladen, sondern auch innerhalb der wenigen Minuten der Latent-Wärmespeicher. Parallel wird die beim Laden entstehende Wärmeenergie im Bedarfsfall direkt für die Beheizung des Innenraumes genutzt und so die Gesamteffizienz noch weiter gesteigert.

Gerade bei elektrischen Stadtbussen spielt das Heizen und Kühlen eine wichtige Rolle: Da die Türen in der Regel alle paar Minuten geöffnet werden, kann die beheizte oder gekühlte Luft entweichen. Das Thermosystem muss also mit hoher Leistung laufen und kommt auf einen entsprechend hohen Energieverbrauch, was die Reichweite des Busses verringert. Je nach Effizienz der Heizung kann es vorkommen, dass der Bus bei extremen Außentemperaturen mehr Energie zur Temperierung benötigt als für den Antrieb. Eine effiziente Heizung kann also nicht nur die Reichweite erhöhen, die Batterien können auch kleiner (und damit günstiger) dimensioniert werden. Konvekta spricht hochgerechnet auf ein Busleben von einer Ersparnis von bis zu 18.000 Euro pro Fahrzeug.
Quelle: Info per E-Mail

5 Kommentare

zu „Konvekta arbeitet an neuen Heizlösungen für E-Busse“
Michael
02.09.2019 um 18:29
Gerade wenn die Türen ständig aufgehen, wäre eine Infrarotheizung gut geeignet. Da denkt komischerweise niemand dran
Przybylsky
03.09.2019 um 17:49
Genau daran hab ich beim Lesen des Artikels auch gedacht. Im Fahrzeugbau ist seit Jahren die Prämisse "geringste Effizienzsteigerung mit möglichst max. Aufwand. Konzepte sind schwach. Die Stückzahlen müssen dann die Kosten runter bringen.
Manfred Stummer
03.09.2019 um 08:16
Doch daran wird schon gedacht - https://www.springerprofessional.de/heizung---klimatisierung/energiemanagement-im-elektrofahrzeug/tu-kaiserslautern-erforscht-infrarotheizung-fuer-e-autos/16556112
Ludwig Puskas
03.09.2019 um 12:27
Ein Wärmespeicher, der auch noch die Batteriekapazitäz schont ist mit Sicherheit eine sehr gute Lösung wenn die Kosten und das Gewicht auch noch im Rahmen bleiben
Philipp Herbert
05.09.2019 um 09:35
An eine Gasheizung oder Bio-Ethanol-Heizung denken die wenigsten bei Elektrofahrzeugen. Dabei ist es genau so doof, mit Strom zu heizen, wie mit Flüssig-/Gastreibstoffen zu fahren. Beides ist zu ineffizient. Auch wenn ich jetzt mit dem Latentwärmespeicher die Energie günstiger speichern kann als in der teuren Batterie, muss der Strom dafür doch ineffizient hergestellt werden. Macht also erst Sinn bei 100% Ökostrom (in ganz D bzw. Europa)

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