Volvo zeigt Serienversion von Elektro-Gelenkbus

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Volvo hat auf der Busworld Europe erstmals die kommerzielle Serienkonfiguration seines rein elektrisch angetriebenen Gelenkbusses einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Der E-Gelenkbus Volvo 7900 EA (Electric Articulated) kann bis zu 150 Fahrgäste transportieren und soll bis zu 80 Prozent weniger Energie als ein Diesel-Bus verbrauchen.

Um die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Städte und Betreiber zu erfüllen, ist die Bauart des Busses flexibel ausgelegt und kann für unterschiedlichste Bedürfnisse optimal zugeschnitten werden. Einer der Punkte: Der 7900 EA kann entweder in einer Länge von 18 oder 18,7 Metern bestellt werden. Zudem kann wie bei anderen E-Bussen die Zahl der Batterien variiert werden, sodass nur die für den jeweiligen Einsatzzweck benötigte Kapazität verbaut wird. Maximal sind 396 kWh möglich.

Die Batterien können entweder über Schnellladestationen entlang der Strecke (mittels Pantografen) oder per Kabel (CCS) im Depot geladen werden. Ladezeiten nennt Volvo in der Mitteilung allerdings nicht. Angetrieben wird der 7900 EA mittels zwei jeweils 200 kW starker Elektromotoren, die auch über ein Zwei-Gang-Getriebe verfügen. Das soll es dem Bus ermöglichen, auch bei voller Auslastung an bis zu 20 Grad steilen Steigungen anzufahren.

Laut Volvo sei der Gelenkbus bei der Entwicklung von Anfang an darauf ausgelegt worden, „dass sich die Fahrgäste schnell durch den Bus bewegen und von einer ruhigen und komfortablen Fahrt profitieren können“. Vier große Türen sollen den Ein- und Ausstieg erleichtern, große barrierefreie Bodenflächen, ergonomisch gestaltete Haltestangen und selbst entworfene Sitze den Komfort für alle Fahrgäste erhöhen.

„Mit dem Elektro-Gelenkbus schaffen wir neue Möglichkeiten für Städte, die ihre Entwicklung eines nachhaltigen Öffentlichen Personennahverkehrs mit energieeffizienten, leisen und emissionsfreien Bussen angehen und vorantreiben möchten“ sagt Håkan Agnevall, Präsident der Volvo Bus Corporation.

Um möglichst vielen Kunden den Umstieg auf Elektrobusse zu ermöglichen, will Volvo neben dem Kauf ein weiteres Geschäftsmodell etablieren. Der 7900 EA kann auch für einen Festkostenpreis pro Kilometer bestellt werden. „Wir stellen sicher, dass dem Betreiber immer ein fahr- bzw. einsatzbereiter Bus zur Verfügung steht, ohne dass er ihn kaufen müsste“, sagt Agnevall. „Servicedienstleistungen, Reparaturen, Batteriewartung und Fahrertraining – das alles ist bereits inbegriffen.“

Volvo hatte den 7900 EA erstmals auf dem UITP Global Public Transport Summit im Juni angekündigt. Der neue Gelenkbus basiert auf den Prototypen, die seit Juni 2018 im Testbetrieb auf der Hochfrequenzroute 16 im schwedischen Göteborg eingesetzt werden. Die beiden Konzeptbusse sind bisher 4.500 Stunden gefahren und haben mehr als 62.000 Kilometer mit hervorragender Betriebszeit zurückgelegt, so der Hersteller.

Darüber hinaus haben die Hybridbusse von Volvo ein Upgrade erhalten: Sie können jetzt längere Strecken und in höheren Geschwindigkeitsbereichen elektrisch fahren als dies bislang der Fall war. Der Elektroantrieb kann bei Geschwindigkeiten bis 50 km/h genutzt werden, während dies zuvor lediglich bis rund 20 km/h möglich war. Abhängig von klimatischen Verhältnissen und Topografie kann der Bus bis zu einen Kilometer am Stück mit Elektrizität fahren.

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Darüber hinaus beinhaltet das Upgrade für die Hybridbusse auch das Geofencing- System von Volvo, das Volvo Zonenmanagement. Mit dem Zonenmanagement kann der Betreiber den Bus so programmieren, dass dieser in ausgewählten Gebieten automatisch auf Elektroantrieb umschaltet. Dabei wird die Geschwindigkeit ohne das Einleiten aktiver Bremsvorgänge automatisch reguliert und entsprechend angepasst.
volvobuses.com (7900 EA), volvobuses.com (7900 Hybrid)

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