Sonnen bietet Elektroautos zur Miete an

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Der Batteriehersteller Sonnen bietet jetzt unter dem Namen „sonnenNow“ eine Photovoltaik-Anlage und Solarbatterie zur monatlichen Miete an und steigt unter dem Label „sonnenDrive“ in die E-Mobilität ein: Kunden können zu Preisen ab 250 Euro pro Monat ein fabrikneues Elektroauto mieten.

In beiden Fällen handelt es sich um Abo-Modelle, mit denen die Kunden ohne die bisherigen Investitionskosten die Produkte nutzen können. „Die Energiewende muss einfach und bezahlbar sein“, sagt Christoph Ostermann, CEO und Gründer von Sonnen. „Deshalb beseitigen wir bisherige Einstiegsbarrieren genau dort, wo die Energiewende stattfindet, nämlich bei den Menschen zu Hause“.

Bei „sonnenNow“ mieten die Kunden eine Photovoltaik-Anlage und eine sonnenBatterie für einen monatlichen Betrag, statt sie zu kaufen. Den monatliche Betrag nennt das Unternehmen in der Mitteilung nicht, er soll aber inklusive der übrigen Stromkosten auf dem gleichen Niveau wie die bisherige Stromrechnung liegen – also Kosten, die dem Haushalt ohnehin entstanden wären. Dem „Handelsblatt“ sagte Ostermann, dass die Angebote bei 70 bis 80 Euro starten würden.

Diese hohe Wirtschaftlichkeit sei u.a. möglich, weil Sonnen die Stromspeicher auch für sein virtuelles Kraftwerk nutzt und somit Einnahmen an den Energiemärkten für seine Kunden erzielen kann. Wer sich zu einem späteren Zeitpunkt dazu entscheidet die Anlage selbst zu kaufen, könne das jederzeit zum aktuellen Zeitwert machen, so Sonnen. Der Haken: Wegen der aufwändigen Installation liegt die Mietdauer bei 20 Jahren. Bei einer Monatsrate von 70 Euro ergibt sich über die Laufzeit eine Summe von 16.800 Euro.

Deutlich kürzer binden sich die Kunden bei „sonnenDrive“. Hier liegt die Mindestlaufzeit bei sechs Monaten für ein fabrikneues Elektroauto. Das halbe Jahr sei „ein idealer Zeitraum, um ohne langfristige Verpflichtungen auszuprobieren, wie die Elektromobilität in den Alltag passt“. In der Mitteilung nennt Sonnen die günstigste Abo-Rate mit 250 Euro. Laut der „FAZ“ bekommt der Kunde dann einen Renault Zoe. Möglich sei etwa auch ein Jaguar I-Pace, die Rate wird hier allerdings nicht genannt. Für das Laden unterwegs erhalten die Abo-Kunden eine Ladekarte des Anbieters NewMotion, der wie Sonnen zu Shell gehört. Damit haben sie Zugriff auf über 125.000 Ladestationen in Europa.

Das Angebot gilt ab Januar 2020, Kunden können sich aber bereits jetzt registrieren. Auf der Website von Sonnen geht allerdings nicht hervor, ob das Angebot auf bestimmte Fahrzeuge beschränkt ist. In einem Video gibt Sonnen an, große Mengen an Fahrzeugen von den Herstellern abnehmen und diese Vorteile an den Kunden weitergeben zu können.

„Mit unserem neuen Angebot setzen wir unsere Ausrichtung als Energieversorger der Zukunft konsequent fort“, sagt Ostermann. „Deshalb möchten wir unseren Kunden alle Technologien und Services an die Hand geben, mit denen sie ihre selbst erzeugte Energie maximal nutzen und davon profitieren können.“

Miet-Angebote für Solaranlagen sind laut dem „Handelsblatt“ nicht neu, in den USA seien über 90 Prozent der Anlagen auf Privathäusern von Leasinganbietern. In Deutschland bieten unter anderem DZ-4 und Enpal Solar-Leasing an. Den Durchbruch hat das Miet-Modell hierzulande aber noch nicht geschafft.
handelsblatt.com, faz.net

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