Squad Mobility zeigt Zwei-Personen-Solarauto

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Das niederländische Startup Squad Mobility hat mit dem gleichnamigen Solar-Zweisitzer sein erstes Stadtfahrzeug vorgestellt. Der Squad ist bereits vorbestellbar, der Verkaufspreis startet bei 5.750 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer.

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Ein Solarauto aus den Niederlanden? Vor wenigen Monaten hatte das Startup Lightyear mit dem One eine große und entsprechend teure Oberklasse-Limousine mit Solarpaneelen vorgestellt. Zwei Mitarbeiter, Robert Hoevers und Chris Kolk, hatten das Lightyear-Projekt verlassen, um ihr eigenes Projekt voranzutreiben: ein erschwingliches Solarauto für eine deutlich größere Zielgruppe.

Herausgekommen ist dabei der Squad, was für Solar Quad steht. Folgerichtig ist der Squad einem Quad näher als einem klassischen Pkw – das Fahrzeug wird auch in der L6e-Klasse für leichte Vier-Rad-Fahrzeuge zugelassen. Anfangs ist das Squad auf 45 km/h begrenzt, „abhängig von der Nachfrage und der örtlichen Gesetzgebung“ soll später auch eine 80 km/h-Version angeboten werden.

Die beiden Passagiere sitzen nebeneinander, der Aufbau erinnert ein wenig an ein Golf-Cart. Im Heck gibt es eine Ablage und zwei Notsitze, auf der zwei Kinder bis zu 1,25 Metern Größe entgegen der Fahrtrichtung sitzen dürfen. Karosserieteile und Türen wurden laut den Gründern bewusst weggelassen, „um die Kosten niedrig zu halten und Effizienz, Robustheit, Langlebigkeit und einfachen Zugang zu gewährleisten“.

Zum wichtigsten Part, den Solarzellen. CEO Robert Hoevers verspricht, dass das Solardach in einem sonnigen Land Strom für bis zu 9.000 Kilometer pro Jahr erzeugen kann. „Damit ist es für die meisten Nutzer, die 300 Tage im Jahr in einer städtischen Umgebung ca. 30 km oder eine Stunde pro Tag fahren, völlig emissionsfrei“, so Hoevers. „Die meisten Fahrzeuge in diesem Segment fahren nicht mehr als 6.000 km pro Jahr.“ Scheint die Sonne nicht oder es wird mehr Reichweite benötigt, kann die Batterie auch per Stecker oder einer tragbaren Batterie von Squad Mobility geladen werden. Zudem sollen zusätzliche Batteriepakete bestellbar sein, um die Reichweite zu erhöhen.

Auch wenn die Fahrzeuge sehr unterschiedlich sind, haben Hoevers und sein Chefdesigner Chris Kolk ein Detail vom Lightyear One übernommen: Auch der Squad wird mittels Radnabenmotoren angetrieben. Leistungsdaten nennt Squad aber noch nicht. Mit dem geringen Gewicht des Zweisitzers dürfte die Leistung auch eher eine untergeordnete Rolle spielen. Das Fahrzeugkonzept selbst (zum Beispiel ohne Türen) wird bei der Kaufentscheidung wohl der wichtigere Faktor sein als ein paar kW mehr oder weniger Leistung.

Auslieferungen sollen 2021 starten

„Ziel war es, ein unverwechselbares, jugendliches, zugängliches und frisches Design für diese neue Kategorie zu entwickeln“, sagt Kolk. Das Fehlen der Türen sieht er nicht als Problem. „Wir sind der Meinung, dass dies für die meisten von uns gut genug ist. Das Warten auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Gehen bis zu Ihrem Ziel ist oftmals auch nicht zu 100 Prozent trocken.“ Optional sollen aber Seitenschutzabdeckungen angeboten werden.

Squad Mobility sieht sein Konzept nicht als einzige Antwort auf die Verkehrsprobleme in Großstädten, wohl aber als Ergänzung zu nachhaltigen Mobilitätskonzepten. „Radfahren und/oder öffentliche Verkehrsmittel sind großartig, aber nicht immer die beste Lösung, zum Beispiel bei schlechtem Wetter oder für Menschen, die nicht in der Nähe eines Bahnhofs wohnen“, sagt Hoevers. „Der Platzbedarf oder die Grundfläche eines stehenden Autos beträgt zehn Quadratmeter, während ein Squad nur zwei Quadratmeter benötigt . Daher können vier Squads quer auf einem Parkplatz geparkt werden.“

Neben der Zweisitzer-Version hat Squad auch eine Cargo- und Deliver-Version entwickelt, bei der die Fracht im Heck transportiert wird. Die Auslieferungen in der EU sollen 2021 starten. Squad nimmt bereits Vorbestellungen an. Für die Erstkunden der Version mit maximaler Reichweite liegt die Reservierungsgebühr bei 5.000 Euro, bei den später produzierten Versionen sinkt die Gebühr auf 500 Euro. Ab dem kommenden Jahr sollen auch Abo- und Leasingmodelle angeboten werden, hier peilt Squad Mobility eine Leasingrate von 100 Euro im Monat an.

Update 19.05.2020: Das niederländische Startup Squad Mobility stellt ein Design-Update für seinen im November 2019 präsentierten Solar-Zweisitzer Squad vor. Dieser wird nun erstmals auch mit Türen angeboten: Zur Wahl stehen Halb- und Volltüren. Letztere Version ist zudem auch mit Klimaanlage erhältlich.

Ursprünglich war das Gefährt nur für die EU gedacht. Das Startup bietet den Stromer aber nun auch außerhalb der EU an. Genauer gesagt werden weltweit Reservierungen angenommen – gegen eine Gebühr von 5 Euro. Produktions- und Liefertermine können jedoch für Länder außerhalb der EU noch nicht genannt werden. Innerhalb der EU wird der Auslieferungsstart für das letzte Quartal 2021 angestrebt. Abo- bzw. Leasingmodelle will Squad Mobility im nächsten Jahr mit einem angestrebten Preis von rund 100 Euro pro Monat anbieten.
squadmobility.com, squadmobility.com (Update)

2 Kommentare

zu „Squad Mobility zeigt Zwei-Personen-Solarauto“
Udo
20.05.2020 um 15:26
Anzahlung 5000 Euro?
Beng Peter
03.12.2022 um 18:46
Gibt es in der Schweiz einen Importeur oder eine Vertretung?

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