Gigafactory 4: Tesla hat Antrag auf Landes-Förderung gestellt

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Tesla hat offenbar den erwarteten Förderantrag beim Land Brandenburg für den Bau der Fabrik in Grünheide gestellt. Für eine etwaige Bundes-Förderung hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier nun „gewisse Kriterien“ formuliert.

Zunächst aber zu der Landes-Förderung. Laut Tillmann Stenger, dem Vorstandschef der zuständigen Investitionsbank des Landes Brandenburg, ist dort der Förderantrag des kalifornischen Unternehmens eingegangen. „Die Unterlagen werden nun sukzessive vervollständigt“, so Stenger.

Es fehlt unter anderem ein Investitionsplan, ohne den die Bewilligung des Antrags nicht möglich sei. Stenger schätzt, dass die Fördersumme bei „weit über 100 Millionen Euro“ liegen werden, der genaue Betrag könne aber noch nicht beurteilt werden. Notwendig sei auch ein Notifizierungsverfahren bei der EU-Kommission in Brüssel, was gerade vorbereitet werde.

Am Wochenende hatte Wirtschaftsminister Peter Altmaier auch eine Förderung durch den Bund in Aussicht gestellt. Wie Altmaier der „Welt am Sonntag“ sagte, müssten Unternehmen für eine staatliche Förderung „bestimmte Anforderungen an die Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit der Batterien erfüllen“. „Außerdem dürfen nicht nur verlängerte Werkbänke in Deutschland entstehen. Es muss auch Forschung und Entwicklung und Wertschöpfung in Deutschland stattfinden“, so der Minister.

Alle Firmen, die diese Kriterien erfüllen, hätten eine Chance auf die Förderung. Er habe in seinen Gesprächen mit Tesla-Chef Elon Musk immer darauf hingewiesen, „dass es keine Privilegierung, aber auch keine Diskriminierung gibt“, sagte Altmaier der Zeitung. Einen potenziellen Umfang der Förderung nannte der CDU-Politiker aber nicht.

Aber auch ohne finale Förderzusage gehen die Arbeiten vor Ort in Grünheide offenbar voran: Berichten zufolge hat Tesla am Freitag die Genehmigung erhalten, den Baumbestand auf dem Gelände roden zu dürfen. Diese Information ist allerdings noch nicht bestätigt, sie bezieht sich lediglich auf einen Twitter-Nutzer. Ungeachtet der möglichen Genehmigung wurden am Wochenende aber wohl weitere Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gesprengt und sogar schon mit dem Verlegen von Leerrohren begonnen.
automobilwoche.de (Landes-Förderung), automobilwoche.de (Altmaier), teslamag.de (Bauarbeiten)

6 Kommentare

zu „Gigafactory 4: Tesla hat Antrag auf Landes-Förderung gestellt“
Ralf
11.02.2020 um 11:47
Hallo zusammen Tesla ist scheinbar nicht aufzuhalten Mal wieder einer der es vormacht und die anderen gucken in die Röhre
TL431
11.02.2020 um 13:32
Was machen sie vor? Wie man Subventionen abgreift?
Gustav Jelen
12.02.2020 um 08:51
Die Brandenburger sollten gaaaaz vorsichtig sein mit visionären Investoren. Speziell mit solchen, die nach staatlichen Geldern gieren, bevor noch ein Spatenstich erfolgte.100 Mio für eine Firma, in deren Jahresberichten das Minuszeichen seit längerem eine wichtige Rolle spielt? Am lustigsten ist das Arbeitsplatzargument: der Markt für Techniker und Ingeniere in B/B ist leergefegt, die AL-Quote im niederen einstelligen Bereich. Wo kommen also die Arbeitskräfte her?
Robert
12.02.2020 um 11:48
die Fachkräfte kommen wohl von Mercedes stand in der Zeitung daß bei Mercedes weitere 15.000 Fachkräfte entlassen werden gab es ja schon bei unseren anderen Autoherstellern auch schon also es werden genug Fachkräfte zur Verfügung stehen
Stephan
12.02.2020 um 09:43
Nö. Von abgreifen kann hier nicht die Rede sein. Förderungen stehen jedem zu, der die entsprechenden Kriterien erfüllt. Also auch Tesla — Das ist nur fair. Was Tesla uns Deutschen Schnarchnasen hier zeigt ist, wie man Großprojekte zügig aufs Gleis setzt. Kein MiMiMi und rumlamentieren wie garstig blockierend die Behörden doch sind. Hindernisse anschauen, verstehen, ausräumen. Dinge nicht zum spätest möglichen Zeitpunkt sondern zum frühest möglichen Zeitpunkt angehen. Fokus halten, das Wichtigste zuerst und im Flow bleiben. Statt 100% auch mal 80% als Ziel setzen, dann klappt das auch mit den 10 Monaten in Deutschland. OK na gut, dann werden es halt 14 Monate... Agilität ist keine Methode sondern ein Mindset. Und was in der Softwareentwicklung funktioniert klappt auch in anderen Bereichen prima. Und damit nagelt Tesla ein weiteres Mal einen Nagel in die Särge unserer Großunternehmen der Automotive Branche. Traurig und überaus bedauerlich. Doch augenscheinlich die bittere Wahrheit.
Kalle
14.02.2020 um 12:24
Genau so sehe ich das auch wer schläft bekommt die Quittung siehe Mercedes 50% Verlust in einem Jahr BMW wird's auch nicht anders gehen wenn die so weiter machen.

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