BMW beruft Frank Weber zum neuen Entwicklungsvorstand

BMW baut seinen Vorstand weiter um. Wie der Autobauer mitteilte, wird Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich seinen Vertrag nicht verlängern und Ende Juni aus dem Unternehmen ausscheiden. Mit Frank Weber übernimmt ab Juli ein Mann mit eMobility-Vergangenheit.

Besondere Gründe für den Rückzug Fröhlichs nennt BMW in der Mitteilung nicht. Bei BMW scheiden Vorstände üblicherweise mit der Vollendung des 60. Lebensjahrs aus, was bei Fröhlich nun der Fall ist. BMW-Aufsichtsratschef Norbert Reithofer hatte aber in der Vergangenheit durchklingen lassen, dass er im Falle Fröhlichs gerne eine Ausnahme von dieser Regelung gemacht und seinen Vertrag verlängert hätte. Fröhlich wurden nach dem Rückzug von BMW-Chef Harald Krüger im vergangenen Sommer Ambitionen auf den CEO-Posten nachgesagt. Am Ende zog der Aufsichtsrat aber Produktionsvorstand Oliver Zipse vor.

Ein Nachfolger steht bereits fest: Zum 1. Juli wird Frank Weber in den Vorstand berufen und übernimmt das Entwicklungsressort von Fröhlich. Der Maschinenbau-Diplomingenieur ist seit 2011 bei BMW und leitet bislang die Produktlinien 7er, 8er, X5 und X7 – also die großen und besonders margenträchtigen Modelle. Reithofer schreibt Weber in der Mitteilung „einen entscheidenden Anteil“ am Erfolg der großen Baureihen zu. Weber verstärke den Vorstand mit „seiner Kompetenz unter anderem in den Bereichen Gesamtfahrzeugverantwortung und Elektromobilität hervorragend“, wird BMW-Vorstandschef Zipse zitiert.

Ob der Wechsel von dem oft als „Kolben-Klaus“ bezeichneten versierten Motorenentwickler Fröhlich hin zu Weber auch für einen Richtungswechsel in der Entwicklungsabteilung in Richtung E-Mobilität sorgt, ist zu diesem Zeitpunkt natürlich noch offen. Unter Fröhlich hat BMW kein weiteres BEV auf den Markt gebracht, sondern stark auf Plug-in-Hybride und Verbrenner gesetzt. Wie man Elektroautos baut, weiß Nachfolger Weber allerdings aus erster Hand: Von 2007 bis 2010 leitete der heute 53-Jährige in Michigan die Antriebsentwicklung des Chevrolet Volt und Opel Ampera.

Seit dem Rückzug Krügers hat BMW den Vorstand auf einigen Positionen verändert. Milan Nelkovic wurde als Nachfolger für Neu-CEO Zipse als Produktionsvorstand berufen, zudem gab es im November einen Wechsel an der Spitze des Personalressorts. Hier hatte Ilka Horstmeier die bisherige Personalvorständin Milagros Caiña Carreiro-Andree abgelöst. Zudem schied Peter Schwarzenbauer im Herbst 2019 ohne Nachfolger aus dem Vorstand aus.
bmwgroup.com, bmwgroup.com (Lebenslauf von Frank Weber)

5 Kommentare

zu „BMW beruft Frank Weber zum neuen Entwicklungsvorstand“
Andreas
12.03.2020 um 12:31
"Wie man Elektroautos baut, weiß Nachfolger Weber allerdings aus erster Hand: Von 2007 bis 2010 leitete der heute 53-Jährige in Michigan die Antriebsentwicklung des Chevrolet Volt und Opel Ampera."Naja. Die Frage ist doch, ob er weiss, wie man erfolgreiche Elektroautos baut, aber wahrscheinlich hat ein Personaler nur ein Kreuzchen bei "Elektroauto-Erfahrung" gefunden.
Gerd
12.03.2020 um 21:46
Mit Blick auf das Dinosaurier-(=fossil-)Design des I4 wäre ein neuer Designchef mindestens genau so wichtig wie ein theoretisch e-affiner Entwicklungsvorstand.
Hermann Dorsch
13.03.2020 um 15:09
Was in den Vorstand rein müsste sind keine Maschinenbauer sonder Elektronik Fachleute. Und hier ist das Höchstalter 40 Jahre, damit die wirklich was modernes hin bekommen ... Ansonsten wird da nur die Einheitsuppe gekocht. Grösster Fehler war bei BMW Deiss gehen zu lassen ... Die Schuldfrage ist aber egal, Tesla hat jahrelangen Vorsprung in Sachen Elektronik. Was die konventionellen Hersteller da verbauen, ist in der Regel Zukauf von diversen Ausrüstern - da sind ca. 80 Module verbaut, für die Tesla kaum ein Handvoll Module braucht. Die Updates sind daher kein Problem.
Augustin Allerstorfer
16.03.2020 um 09:47
Hoffentlich übersieht BMW nicht, dass in absehbarer Zeit das Ende der Protz Modelle kommt, es wäre gut wenn dann auch schon >Isetta< Modellreihen vorhanden wären!
CFWERK
17.03.2020 um 16:32
Bald macht's Weber.

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