Vattenfall verkauft UK-Ladenetz an Statkraft

Der schwedische Energiekonzern Vattenfall hat sein Ladeinfrastruktur-Geschäft in Großbritannien an den staatlichen norwegischen Energiekonzern Statkraft verkauft. Statkraft übernimmt das UK-Ladenetzwerk von Vattenfall inkl. des Personals und wird die Ladestationen verwalten, betreiben und warten.

Statkraft, das sich wegen des überwiegenden Einsatzes von Wasserkraft selbst als Europas größter Erzeuger erneuerbarer Energien bezeichnet, will die Ladestationen mit 100 Prozent Ökostrom aus dem eigenen Portfolio versorgen und das bestehende Netzwerk in Zusammenarbeit mit bestehenden und neuen Kunden weiter ausbauen. Finanzielle Details nennen die Unternehmen in einer begleitenden Mitteilung nicht, man werde in den kommenden Monaten zusammenarbeiten, „um die Vermögenswerte von Fall zu Fall zu übertragen“.

Vattenfall begründete den Verkauf damit, sich in Großbritannien auf die Entwicklung seines Kerngeschäfts konzentrieren zu wollen – die Erzeugung erneuerbarer Energien, Heizungslösungen und der B2B-Vertrieb. Laut Tomas Björnsson, Leiter Elektromobilität bei Vattenfall, werde man „unser Möglichstes tun, um sicherzustellen, dass die Kunden zu diesem Zeitpunkt nur begrenzt gestört werden“.

Die genauen Auswirkungen des Verkaufs sind aber noch unklar. So hatte Vattenfall erst vor kurzem eine Partnerschaft mit Moixa und Honda verkündet, gemeinsam mit dem japanischen Autobauer soll 2020 der Ladedienst „e:Progress“ starten – zuerst in Großbritannien, später in Deutschland und anderen Ländern. Ob der Verkauf an Statkraft nur Einfluss auf den Start des Diensts in Großbritannien hat oder auch in anderen Ländern, ist derzeit offen.

Vattenfall selbst betreibt unter anderem das europaweite Ladenetz InCharge – und will das auch weiter tun. „Vattenfall setzt sein internationales Wachstum beim Laden von Elektrofahrzeugen fort und zielt darauf ab, das elektrische Fahren zur neuen Norm in Nordwesteuropa zu machen“, sagt Björnsson laut der Mitteilung. „Der Austritt aus dem britischen Markt mit unserem Angebot zum Laden von Elektrofahrzeugen wirkt sich nicht auf unser kontinuierliches Wachstum in den Märkten aus, in denen wir tätig sind, sondern ermöglicht eine weitere Fokussierung.“

Für Statkraft ist es nicht die erste Investition in eMobility-Projekte in den vergangenen Monaten. Im Dezember hatte der Energiekonzern das norwegische Ladeunternehmen Gronn Kontakt übernommen, bereits 2019 hatten die Norwegen bereits den deutschen Elektromobilitäts-Systemanbieter E-Wald aufgekauft.

In Großbritannien will Statkraft die Elektromobilitätsangebote nach eigenen Angaben ausbauen. „Langfristige Investitionen in den britischen Markt sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Strategie“, sagt UK-Geschäftsführer David Flood. „Elektrofahrzeuge werden die Energiewirtschaft in Europa verändern, und um einen emissionsfreien Verkehrssektor zu erreichen, müssen erneuerbare Energien zum Laden von Elektrofahrzeugen verwendet werden.“
current-news.co.uk, vattenfall.com

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