MAZ 303E10: E-Bus aus Weißrussland mit ZF-Technik

Der weißrussische Fahrzeughersteller MAZ hat seinen ersten Elektrobus vorgestellt. Der MAZ 303E10 nutzt den rein elektrischen Zentralantrieb CeTrax von ZF und soll bis zu 300 Kilometer Reichweite bieten.

Laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Belta ist das Elektromodell Teil einer neuen Generation von MAZ-Bussen, der 303 ist die Dritte Generation an Stadtbussen. Von dem Elektrobus erhoffen sich die Weißrussen, dass er „eine Großstadt mehrmals durchqueren kann, ohne aufladen zu müssen“. Das E-Modell soll dabei die Vorteile von Oberleitungs- und Dieselbussen kombinieren.

Konkret handelt es sich bei dem 303E10 um einen 12,43 Meter langen Niederflurbus, der 70 Passagiere befördern kann – 30 davon auf Sitzplätzen. Das Chassis selbst besteht aus korrosionsbeständigen Stahlrohren und ist bei der Tragfähigkeit auf das Gewicht der Batterien ausgelegt.

Angetrieben wird der Stadtbus von der 300 kW starken ZF CeTrax-Achse. Die Akkus sollen sowohl per Wechselstrom als auch per CCS aufgeladen werden können – letzteres soll rund vier Stunden dauern. Von der Möglichkeit zur Schnellladung per Pantograf ist in dem Bericht nicht die Rede. Die Nachrichtenagentur spricht davon, dass der Elektrobus „vielen Wettbewerbern in Bezug auf Beschleunigungsgeschwindigkeit, Reichweite und Stromverbrauch voraus“ sei.

Der Bus verfügt auch über diverse Features wie eine versenkbare Rampe für Rollstuhlfahrer, USB-Ladeports an allen Sitzplätzen und ein elektrisches Klimasystem. Der Arbeitsplatz des Fahrers ist zwar noch mit einigen sehr robust wirkenden Kippschaltern versehen, hat aber auch ein digitales Armaturenbrett.

Bei der Entwicklung wurde offenbar darauf geachtet, möglichst viele Gleichteile zu den anderen Bussen der 303-Reihe zu verwenden, um den Betreibern die Wartung und Reparatur zu erleichtern. Zum Preis des Modells macht MAZ keine genauen Angaben. Laut MAZ-Generaldirektor Valery Ivankovich ist der Elektrobus immer noch „etwas teurer“ als der Dieselbus, aber sobald das Unternehmen die Massenproduktion startet und das Modell verbessert, könne der Preis „erheblich fallen“.

Seine Praxistauglichkeit muss der 303E10 innerhalb eines Jahres unter Beweis stellen. Laut einem anderen Bericht von Belta hat der weißrussische Präsident Aleksandr Lukaschenko angeordnet, dass MAZ zehn Elektrobusse zum Einsatz in weißrussischen Regionen produzieren soll. So soll der Betrieb der E-Busse unter verschiedenen Bedingungen getestet werden.
belta.by (MAZ 303E10), belta.by (Testlauf)

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