Schweden: E-Marktanteile bleiben konstant bei 20 Prozent

Trotz der Corona-Krise und den in der Folge gesunkenen Auto-Absätzen liegt der Marktanteil von BEV und PHEV in Schweden im Mai erneut bei knapp über 20 Prozent. Der positive Trend der Plug-in-Verkäufe halt also weiterhin an.

Hintergrund des Neuzulassungs-Booms ist vor allem eine Änderung am schwedischen Bonus-Malus-Systems, die zum Jahreswechsel in Kraft getreten ist. Dieses System werde sich, wie Statistics Sweden mitteilt, auf die Neuzulassungen über das gesamte Jahr auswirken. Auch wenn die absoluten Zahlen, etwa im Vorjahresvergleich, derzeit natürlich ein verzerrtes Bild zeigen. Ein Beispiel: Der Gesamtabsatz aller Autos ging im Mai sogar um 49,2 Prozent zurück, im April war es noch ein Minus von knapp 37 Prozent.

Insgesamt kommt Schweden im Mai auf 16.899 Neuzulassungen. Davon waren 841 BEV und 2.591 PHEV, was einem Marktanteil von 5 bzw. 15.3 Prozent entspricht. Zusammen kommen die (teil-)elektrischen Autos damit auf einen Marktanteil von 20,3 Prozent. Der Trend, dass in Schweden rund drei Mal so viele PHEV wie BEV zugelassen werden, hält dabei weiter an.

Aber auch ein anderer Trend hält an: Da die Marktanteile von BEV und PHEV bei einem sinkenden Gesamtmarkt nahezu konstant bleiben, bedeutet das auch, dass die Neuzulassungen hier ebenfalls zurück gehen. Im bereits von der Krise betroffenen April waren es noch 1.049 BEV und 3.233 PHEV.

In den ersten fünf Monaten des Jahres summieren sich die E-Zulassungen auf 7.604 neue BEV und 18.717 Plug-in-Hybride. Gegenüber demselben Zeitraum des Jahres 2019 sind das Zuwächse von 13 bzw. 105 Prozent.

Der schwedische Branchenverband BIL rechnet damit, dass im Gesamtjahr sogar ein E-Marktanteil von 30 Prozent möglich sei – fordert aber dafür eine weitere Förderung: Beim Kauf eines Plug-in-Fahrzeugs solle es für das Altfahrzeug bis zu 25.000 Kronen, rund 2.400 Euro) geben. Das solle „in Übereinstimmung mit dem bestehenden Bonus-Malus-System skaliert werden, um den Nutzen für die saubersten Fahrzeuge zu erhöhen“.

Der E-Boom (vor allem bei den PHEV) ist auf das Bonus-Malus-System zurückzuführen. Dieses ist zwar im Grunde genommen seit 2018 in Kraft, im Rahmen einer zum 1. Januar 2020 geltenden Änderung wird der CO2-Ausstoß aber nach dem WLTP-Zyklus bemessen – hier fallen Verbrauchs- und CO2-Werte im Schnitt 20 Prozent höher aus als im bisher verwendeten NEFZ. Konkret winkt für Neuwagen mit CO2-Emissionen von weniger als 70 g/km ein Bonus von bis zu 5.700 Euro (in verschiedenen Stufen zwischen 0 und 70 Gramm gestaffelt), während für Fahrzeuge mit mehr als 95 g/km als Malus höhere Steuern fällig werden.
cleantechnica.com, scb.se

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