Schweden: Marktanteil von Plug-in-Pkw konstant hoch

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Schwedens Pkw-Markt ist angesichts der Coronavirus-Krise im April gegenüber dem Vorjahr um 36,9 Prozent eingebrochen. Elektro- und Plug-in-Hybrid-Zulassungen erreichten dennoch einen Marktanteil von 21,6 Prozent – ein Trend, der nun schon seit Jahresanfang zu beobachten ist.

Kein Zweifel, die direkte Gegenüberstellung der Daten skizziert durch die aktuelle Ausnahmesituation sowohl im Monats- als auch im Vorjahresvergleich ein verzerrtes Bild. Dies als einleitender Hinweis, weiter geht’s mit den Zahlen: Von den 19.831 im April in Schweden zugelassenen Pkw waren 5,3 Prozent mit Batterie-elektrischem und 16,3 Prozent mit Plug-in-Hybrid-Antrieb ausgestattet. Im Vormonat lag der Marktanteil noch bei 10,5 und 16,7 Prozent.

In absoluten Zahlen ging die Zulassung von BEVs und PHEVs im Vergleich zu März 2020 von 3.015 auf 1.049 beziehungsweise von 4.753 auf 3.233 zurück – das entspricht einem Rückgang um 65 beziehungsweise 32 Prozent. Dieser Einbruch ist in sämtlichen europäischen Ländern zu beobachten: Auch in Deutschland sind die Zulassungszahlen im April bei Plug-in-Fahrzeugen ebenso wie Pkw insgesamt massiv zurückgegangen.

Mit einem Marktanteil von 21,6 Prozent sind Plug-in-Fahrzeuge in Schweden im Vergleich zu Fahrzeugen mit konventionellen Antrieben aber weiterhin sehr gefragt. Gegenüber April 2019 (10,1 Prozent) hat sich der Anteil verdoppelt. Hintergrund des Neuzulassungs-Booms ist vor allem eine Änderung am schwedischen Bonus-Malus-Systems, die zum Jahreswechsel in Kraft getreten ist. Dieses System werde sich, wie Statistics Sweden mitteilt, auf die Neuzulassungen über das gesamte Jahr auswirken.

Mit Blick auf die ersten vier Monate in 2020 legten die rein elektrischen Pkw gegenüber dem Vorjahreszeitraum trotz des schwachen Aprils noch um 23 Prozent zu. Bei den Plug-in-Hybriden sind es 116 Prozent gegenüber den ersten vier Monaten des Vorjahres.

Die beliebtesten BEV-Modelle im April waren der Renault Zoe (159) und der Audi e-tron (146). Das im Vormonat noch an der Spitze stehende Tesla Model 3 schaffte es nicht in die Hitliste – Hintergrund sind die schubweisen Lieferungen der Kalifornier. Bei den PHEV-Modellen waren der Volvo S60/V60 (429), der VW Passat (410) und der Kia Optima (254) die Bestseller.

Der E-Boom (vor allem bei den PHEV) ist auf das Bonus-Malus-System zurückzuführen. Dieses ist zwar im Grunde genommen seit 2018 in Kraft, im Rahmen einer zum 1. Januar 2020 geltenden Änderung wird der CO2-Ausstoß aber nach dem WLTP-Zyklus bemessen – hier fallen Verbrauchs- und CO2-Werte im Schnitt 20 Prozent höher aus als im bisher verwendeten NEFZ. Konkret winkt für Neuwagen mit CO2-Emissionen von weniger als 70 g/km ein Bonus von bis zu 5.700 Euro (in verschiedenen Stufen zwischen 0 und 70 Gramm gestaffelt), während für Fahrzeuge mit mehr als 95 g/km als Malus höhere Steuern fällig werden.
scb.se, cleantechnica.com

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