Bentley will integrierte E-Achse entwickeln

Die VW-Luxustochter Bentley hat ein dreijähriges Forschungsprojekt angekündigt, das den Antriebsstrang von E-Autos durch eine vollständig integrierte E-Achse ohne Seltenerdmagnete verbessern soll.

Das E-Antriebssystem, das zudem recycelbar sein soll, ist Ziel des von der britischen Regierung geförderten Projekts Octopus (Optimised Components, Test and simulatiOn, toolkits for Powertrains which integrate Ultra high-speed motor Solutions), an dem neun Partner aus dem Vereinigten Königreich beteiligt sind. Bis zum Jahr 2026 soll der E-Antrieb in der Praxis anwendbar sein – das ist das Jahr, in dem Bentley sein erstes rein elektrisches Modell auf den Markt bringen will.

In dem Octopus-Projekt sollen das Design des Motors, der Leistungselektronik und des Getriebes entwickelt werden, die auf „Materialien, Herstellungsprozesse, Simulations- und Testzyklen der nächsten Generation“ basieren. Zudem soll die E-Achse „einzigartige Integrationsstufen und revolutionäre Leistungsmerkmale“ bieten.

Wie Bentley in der Mitteilung ankündigt, soll aufbauend „auf der führenden Elektronikforschung in Großbritannien“ der Permanentmagnetmotor so weiterentwickelt werden, dass sowohl Seltenerdmagnete als auch Kupferwicklungen überflüssig werden sollen.

„Es bestehen weiterhin Herausforderungen und Beschränkungen hinsichtlich der Lebensdauer und Flexibilität von Antriebssträngen für Elektrofahrzeuge, die EV-Architekturen vollständig unterstützen können“, sagt Stefan Fischer, Director of Powertrain Engineering bei Bentley. „Da sich Industrie, Technologien und Autos schneller als je zuvor ändern, sind Forschungsprojekte wie Octopus von entscheidender Bedeutung, um innovative Technologien bereitzustellen und Herausforderungen für die nächste Generation von Mobilitätslösungen zu bewältigen.“

Bentley hatte im vergangenen Jahr angekündigt, dass bis 2023 alle Modelle als Hybrid erhältlich sein sollen. Bei dem bisher erhältlichen Bentayga Hybrid hat Bentley den Antriebsstrang des Porsche Cayenne e-Hybrid adaptiert. Bisher klang es allerdings so, als ob Bentley bei einem vollelektrischen Modell auf die in Entwicklung befindliche Premium Platform Electric (PPE) der anderen Volkswagen-Marken Porsche und Audi zurückgreifen könnte. Ob das mit der eigenen, integrierten E-Achse weiter möglich ist, ließ der britische Autobauer in der Mitteilung offen.
bentleymedia.com

4 Kommentare

zu „Bentley will integrierte E-Achse entwickeln“
Peter W
06.08.2020 um 15:58
Aha, die wollen also in 6 Jahren das haben, was Tesla seit wie vielen Jahren schon verbaut?
Bernd
08.08.2020 um 18:45
Wenn du wüstest was da gerade entsteht. Da kann Tesla zumachen.
D-Tric
07.08.2020 um 10:59
@Peter W: Bentley hat bisher keine Elektroautos gebaut, warum sollten sie also heute schon einen Antrieb haben? Wichtig ist doch nur, dass sie jetzt damit anfangen. Obwohl natürlich Bentley für den gesamten Automarkt nur eine verschwindend kleine Rolle spielt.
Mathias
07.08.2020 um 15:41
Seit wann verbaut Tesla Permanenterregte Sychronmaschinen (PSM) ohne Seltenerden und ohne Kupferwicklungen? Bisher dachte ich, Tesla nutzt "normale" PSM-Technik mit NdFeB-Magneten und Kupferwicklungen oder aber Asynchronmaschinen. Aber man lernt ja nie aus... ;)Wenn man's so einfach betrachtet: schon ganz schön schwach von Tesla, Technologie einzusetzen, die Jahrzehnte (fast ein Jahrhundert) als ist. Deswegen, erstmal auf weitere Infos warten (der Artikel sagt ja nahezu nichts aus), bevor man unkt.

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