Mercedes S-Klasse kommt erst 2021 als PHEV

Mercedes hat in Sindelfingen die neue Generation der S-Klasse vorgestellt. Zum Start gibt es in der Luxuslimousine allerdings nur einen 48-Volt-Hybrid. Der Plug-in-Hybrid mit bis zu 100 Kilometern E-Reichweite soll 2021 folgen.

Weitere Details zu dem PHEV nennt Mercedes in der Mitteilung zur Premiere noch nicht. Mit welchem Verbrenner der E-Antrieb kombiniert wird, wie hoch die Leistung der E-Maschine ist, die Batteriekapazität oder die Ladeleistung – alles ist derzeit nicht bekannt. Lediglich eine elektrische Reichweite von „rund 100 Kilometern“ stellt Mercedes in Aussicht. Ein Wert, der stark an die 99 Kilometer WLTP-Reichweite des Mercedes GLE 350 de erinnert – einem Diesel-Plug-in-Hybrid.

Auch zu dem Mildhybrid geht Mercedes sparsam mit Informationen um: Der drei Liter große Reihensechszylinder (M 256) leistet 320 kW und wird als S 500 4Matic verkauft – bei dem seit 2013 gebauten Vorgänger war der genau gleich starke S 500 mit einem 4,4 Liter großen V8 ausgerüstet. Im S 500 des Jahres 2021 wird der Sechszylinder von einem kleinen E-Motor unterstützt – im „EQ Boost“ bringt dieser ganze 16 kW. Neben der Boost-Funktion soll der kleine E-Motor den Verbrenner bei seiner Leistungsentfaltung unterstützen und den Motor schnell und komfortabel starten – sodass die Start-Stopp-Funktion für den Fahrer fast unmerklich erfolgt. Ein V8-Motor mit 48-Volt-Hybrid soll noch folgen.

In der Tabelle mit den technischen Daten führt Mercedes zudem noch einen S 450 4Matic auf, der ebenfalls den M-256-Benziner nutzt – hier aber auf 270 kW beschränkt. Den Verbrauch der beiden Modelle gibt Mercedes mit 7,8-9,5 Litern (S 450) bzw. 8,0-9,5 Litern (S 500) auf 100 Kilometer nach WLTP an. Eine rein elektrische Version der S-Klasse – wie es etwa Konkurrent BMW für den 7er angekündigt hat – wird es bei Mercedes nicht geben. Hier setzt Daimler in der Zukunft voll auf den angekündigten EQS, der zusammen mit der S-Klasse auf einer Linie in der neuen „Factory 56“ in Sindelfingen gebaut werden soll.

Statt über die Antriebe sprechen die Stuttgarter bei der S-Klasse lieber über die neuen Smart-Home- und Interieur-Funktionen des MBUX-Systems (über den Mercedes-Sprachassistenten können künftig vom Auto aus Lampen, Steckdosen, Thermostate oder Rollläden im Haus gesteuert werden), wie das MBUX-System Kopfrichtung, Handbewegungen und Körpersprache interpretiert und darauf reagiert oder dass der erwähnte Sprachassistent „Hey Mercedes“ jetzt 27 Sprachen mit Natural Language Unterstanding unterstützt.

Außen folgt die S-Klasse auch in der neuen Generation dem bekannten Konzept mit kurzem Überhang vorne, einem langen Radstand sowie einem „ausgewogenen“ Überhang hinten – um klassische Limousinen-Proportionen zu erzielen. Die Front wird von dem Kühlergrill geprägt, wenn auch die S-Klasse hier etwas dezenter ausfällt als ein 7er BMW oder der aktuelle Audi A8. Neben der statusbetonenden Optik ist bei der S-Klasse auch immer der Fahrkomfort wichtig. Hier gibt es gegen Aufpreis die „E-Active Body Control“, mit der (mittels des 48-Volt-Bordnetzes) die serienmäßige Luftfederung ergänzt wird, damit das Fahrzeugniveau unabhängig von der Beladung konstant gehalten wird. Auf schlechten Straßen kann das System durch das Einfedern der 48-Volt-Aktuatoren sogar ein wenig Energie zurückgewinnen. Zudem soll eine Hinterachslenkung mit bis zu zehn Grad Lenkwinkel den Wendekreis um bis zu zwei Meter verkleinern.

Dass die S-Klasse noch ein Vertreter der alten Auto-Generation ist, zeigt die Tatsache, dass die Zahl der verbauten Steuergeräte auf über 100 gestiegen ist. Immerhin über 50 Elektronik-Komponenten können „over the air“ mit neuer Software aktualisiert werden – darunter das MBUX, das Fahrerdisplay und die Scheinwerfer. Als Sonderausstattung bietet hier Mercedes ein „Digital Light an“, bei dem jeder der Front-Scheinwerfer über drei extrem lichtstarke LEDs und 1,3 Millionen Mikrospiegel verfügt. Mit einer Auflösung von somit 2,6 Millionen Pixeln sollen  Hilfsmarkierungen oder Warnsymbole genauer angeleuchtet werden können.

„Mit der neuesten Generation wollen wir unseren Kunden Innovation, Sicherheit, Komfort und Qualität bieten wie noch nie zuvor“, sagt Daimler-CEO Ola Källenius. „Die Zukunft von Daimler wird nachhaltig faszinierend, nachhaltig klimaneutral und nicht zuletzt nachhaltig ertragsstark.“
daimler.com (Übersicht), daimler.com (Antriebe)

1 Kommentar

zu „Mercedes S-Klasse kommt erst 2021 als PHEV“
ToKu
05.12.2020 um 13:27
Schade, dass kein Hybrid zur Zeit bestellt werden kann. Tolle Ausstattung - veraltete Motorentechnik.

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