Umbau der Model-Y-Produktion in China wohl vor Zeitplan

Aus China kommen Berichte, wonach Tesla die Hauptabschnitte der Erweiterung seines Werks in Shanghai fertiggestellt hat. Die Erweiterung, die der Produktion des Model Y dient, soll im Oktober oder November komplett abgeschlossen sein.

Es könnte also durchaus sein, dass die Produktion des Model Y im China noch in diesem Jahr startet und nicht wie bisher geplant erst im 1. Quartal 2021. Tesla hatte mit der Erweiterung der Gigafactory 3 Anfang des Jahres begonnen, nun sollen den Berichten zufolge die Arbeiten an dem Hauptgebäude und bestimmten Anlagen abgeschlossen sein. Derzeit wird demnach der Innenausbau vollendet, zudem sollen erste Tests angelaufen sein.

Auf der chinesischen Website des Herstellers werden bereits zwei Versionen des „Made in China“-Model-Y zum Vorverkauf angeboten. Der Preis der Long-Range-Version liegt derzeit bei 488.000 Yuan, umgerechnet 60.550 Euro. Für die Performance-Version werden 535.000 Yuan (66.370 Euro) aufgerufen. Als Datum für den Verkaufsstart wird dort nur noch „2021“ angegeben.

Kurzer Rückblick: Im Oktober 2019 war in Shanghai die Produktion des Model 3 angelaufen. Bereits Ende Dezember wurden die ersten Exemplare im Beisein von Elon Musk an Mitarbeiter übergeben, die Kundenauslieferungen begannen im Januar. Sprich: Zwischen dem Produktionsanlauf und den Auslieferungen lagen rund zehn Wochen. Wir sind gespannt, wie lange diese Spanne beim Model Y wird.

Derweil hat Tesla seine am 1. September angekündigte Kapitalerhöhung abgeschlossen. Der E-Auto-Hersteller hat durch die Ausgabe neuer Aktien fünf Milliarden Dollar beschafft. Die nun eingenommenen 4,25 Milliarden Euro dürften umgehend in die derzeit laufenden Wachstumsprojekte investiert werden – neben dem Ausbau der Gigafactory 3 in Shanghai sind das unter anderem der Bau der Gigafactory 4 in Brandenburg, der Bau der Cybertruck-Gagafactory in Texas sowie die Entwicklung des Roadrunner-Batterieprojekts – Details hierzu soll es in wenigen Wochen bei dem lange erwarteten „Battery Day“ geben.

Für die Kapitalerhöhung hat Tesla einen monatelangen Anstieg des Aktienkurses ausgenutzt, der Börsenwert war zwischenzeitlich auf Rekordwerte gestiegen. Am Dienstag erhielt die Tesla-Aktie aber einen Dämpfer und schloss 20 Prozent niedriger. Grund hierfür war, dass Tesla überraschend die Aufnahme in den S&P500-Aktienindex verweigert wurde – stattdessen wurden Unternehmen mit geringerem Börsenwert, aber regelmäßigeren Quartalsgewinnen aufgenommen. Analysten sind sich aber nicht einig, ob die Aktienreaktion eine natürliche und überfällige Kurskorrektur war, oder der Anfang vom Ende der monatelangen Rallye der Tech-Aktien – auch Amazon, Facebook, Netflix und die Google-Mutter Alphabet mussten Kursverluste hinnehmen.

Klar ist: Mit dem Tagesverlust von rund 20 Prozent hat Tesla rund 80 Milliarden Dollar an Börsenwert eingebüßt. So viel sind Ford und General Motors nicht einmal zusammen wert. Wie „Bloomberg“ vorrechnet sollen alleine die Aktienanteile von Elon Musk an diesem einen Tag rund 16 Milliarden Dollar an Wert verloren haben.
globaltimes.cn, teslarati.com (beide China), electrek.co, automobilwoche.de (beide Kapitalerhöhung), spiegel.de (Kursverlust)

2 Kommentare

zu „Umbau der Model-Y-Produktion in China wohl vor Zeitplan“
Raimund
09.09.2020 um 16:22
Warum wird die Fabrik in Texas als Gagafactory bezeichnet? Wurde sie nicht von Elon Musk als Terafactory bezeichnet?
Wirk Sam
11.09.2020 um 10:46
Wir sind sehr gespannt, wie sich der Wegfall der langen Schiffstransporte von USA z.B. nach Europa und die Gewichtsreduzierung von 30% durch neue Karosseriepressen kostenmäßig auswirkt. Letzteres soll auch die Reichweite um 20% steigern.

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