Nikola-Chef Trevor Milton tritt nach Betrugsvorwürfen ab

Trevor Milton, Gründer und Vorsitzender des Verwaltungsrats von Nikola, ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Nikola sah sich zuletzt mit schweren Betrugsvorwürfen konfrontiert.

Wie der angehende Elektrotruck-Hersteller mitteilt, wurde Stephen Girsky, ehemaliger stellvertretender Vorsitzender von General Motors und Mitglied des Vorstands von Nikola, zum neuen Executive Chairman ernannt. Girsky ist noch nicht lange bei Nikola beschäftigt: Der Ex-GM-Manager war zuvor CEO bei der Gesellschaft VectoIQ Acquisition Corporation – jenes börsengelistetes Unternehmen, mit dem Nikola für seinen eigenen Börsengang fusionierte.

„Nikola liegt mir wirklich im Blut und wird es immer sein, und der Fokus sollte auf dem Unternehmen und seiner weltverändernden Mission liegen, nicht auf mir“, sagte Milton in der vom Unternehmen verbreiteten Pressemitteilung. „Also traf ich die schwierige Entscheidung, mich an den Verwaltungsrat zu wenden und mich freiwillig als Executive Chairman zurückzuziehen. Es war eine unglaubliche Ehre, Nikola zu gründen und zu einem Unternehmen auszubauen, das den Transport zum Besseren verändert und zum Schutz des Weltklimas beiträgt.“

Er sei zuversichtlich, dass Steve [Girsky] der „richtige Anführer“ sei. Der neue Verwaltungsratschef selbst dankte im Namen des Verwaltungsrats Milton. „Trevor erkannte die Möglichkeit, ein durchgängiges emissionsfreies Transportsystem zu schaffen, als sich die Branche noch im Anfangsstadium befand, und ergriff Maßnahmen, um den heutigen Nikola mit erstklassigen Partnerschaften, bahnbrechender Forschung und Entwicklung und einem revolutionären Geschäftsmodell aufzubauen“, so Girsky. In seiner Zeit bei GM war Girsky auch Aufsichtsratschef bei Opel und hatte nach dem Rücktritt von Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke die Rüsselsheimer als Interims-CEO geführt.

Der operative Vorstand von Nikola, der in der Wahrnehmung allerdings von Milton als Executive Chairman in den Schatten gestellt wurde, bleibt weiterhin aktiv. Mark Russell ist offiziell CEO von Nikola, Kim Brady bleibt Chief Financial Officer.

Mitte September hatte der Shortseller Hindenburg Research schwere Betrugsvorwürfe gegen den angehenden Elektrotruck-Hersteller erhoben. Das Unternehmen sei ein „Ozean von Lügen“, viele Errungenschaften des Unternehmens würden auf Betrug oder den Entwicklungen von Partnerfirmen basieren. In der Folge hatte Nikola die Vorwürfe im Kern abgestritten, Milton wollte sogar gerichtlich gegen den Shortseller vorgehen. Inzwischen ermitteln neben der US-Börsenaufsicht SEC auch das US-Justizministerium in dem Fall.
onvista.de, nikolamotor.com

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