Mastercard will „verbraucherfreundliche“ Bezahlsysteme an Ladestationen fördern

Bild: Pixabay

Mastercard hat den Start des „Sustainable Mobility Programms“ bekannt gegeben, mit dem der Zahlungsdienstleister u.a. „verbraucherfreundliche“ Bezahlsysteme an Ladestationen für Elektroautos schaffen will – also vor allem für Debit- und Kreditkarten sowie Mobile-Payment-Lösungen mit einer solchen hinterlegten Karte.

Das Programm startet in Deutschland und soll im gesamten europäischen Raum ausgerollt werden, wie Mastercard mitteilt. Im Rahmen des „Sustainable Mobility Programms“ stellt das Unternehmen nach eigenen Angaben seinen Partnern im Bereich der E-Mobilität bis Ende 2022 eine finanzielle Förderung für die Etablierung einer „einheitlichen und offenen Zahlungsinfrastruktur an öffentlichen E-Ladestellen“ bereit.

Damit meint der Zahlungsdienstleister „betreiberunabhängige Systeme“ und eine „Infrastruktur, über die Nutzer bereits verfügen“ – also etwa eine Kreditkarte mit NFC-Funktion oder eine Mobile-Payment-App im Smartphone oder der Smartwatch, in der eine Debit- oder Kreditkarte des Kunden hinterlegt ist. Sprich: Aus Eigeninteresse soll das Zahlen mit Mastercard-Produkten möglich werden. In der aktuellen Praxis, in der die meisten Ladevorgänge über die Smartphone-Apps oder mit RFID-Karten verschiedener Mobility Service Provider (MSP) gestartet werden, sieht Mastercard ein „Zugangshemmnis“ für die Elektromobilität.

Laut Mastercard richtet sich das „Sustainable Mobility Programm“ an „Betreiber und Anbieter von Ladestationen, Acquirer, Payment Service Provider, Fintechs, Städte und Gemeinden sowie an Drittanbieter aus dem Bereich der E-Mobilität“. Die genauen Konditionen oder Umfänge des Förderprogramms nennt der Zahlungsdienstleister in der Mitteilung aber nicht.

„Einheitliche Standards und sichere, offene Bezahlsysteme sind wichtig, um die Akzeptanz bei den Verbrauchern zu fördern und eine nachhaltige E-Mobilität weiterzuentwickeln“, sagt Peter Bakenecker, Division President für Deutschland und die Schweiz bei Mastercard. „Mit dem ‚Sustainable Mobility Programm‘ starten wir eine Initiative, die diese einheitlichen und sicheren Bezahllösungen bei E-Ladesäulen vorantreibt. Das Aufladen von Elektroautos muss genauso einfach werden wie das Tanken an einer herkömmlichen Tankstelle.“

Der Vorstoß von Mastercard, mit seinem eigenen Förderprogramm Kreditkarten-taugliche Bezahllösungen an Ladesäulen zu etablieren, kommt zu einem brisanten Zeitpunkt: In Berlin diskutieren derzeit die Industrie und die Ministerien über die Neufassung der Ladesäulenverordnung (LSV). Dabei geht es auch um die Frage, wie das Ad-hoc-Laden (also das Laden ohne einen zuvor geschlossenen Vertrag) abgerechnet werden soll bzw. welche Zahlungsmöglichkeiten dem Kunden angeboten werden müssen.

Die neue LSV ist zwar noch nicht beschlossen, aber der Vorstoß von Mastercard zeigt, dass nun auch andere Branchen die Ladeinfrastruktur als Geschäftsfeld für sich entdeckt haben. Bisher wurde der Lade-Markt von Unternehmen dominiert, die entweder aus der Energie-Branche stammen oder (wie etwa Ionity) den Fahrzeugherstellern nahe stehen.
mastercard.com

1 Kommentar

zu „Mastercard will „verbraucherfreundliche“ Bezahlsysteme an Ladestationen fördern“
Saft laden
27.10.2020 um 11:39
Klar fände das Mastercard geil. Schön bei jedem Ladevorgang mit abkassieren.Anstatt mal endlich flächendeckend Plug and Charge zu implementieren, auf Fahrzeug- und Ladesäulenseite, wird Uralt-Technik eingebaut. Klasse !

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