Berliner E-Bike-Abo Dance sammelt 15 Millionen Euro ein

Der E-Bike-Abodienst Dance hat drei Monate nach Beginn seines Pilotprojekts in Berlin eine Finanzierungsrunde über 15 Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen. Das Unternehmen der SoundCloud-Gründer Eric Quidenus-Wahlforss und Alexander Ljung plant nun den Launch in weiteren europäischen Städten. Auch eine Expansion in die USA könnte folgen.

Alleiniger Investor in der Finanzierungsrunde ist Holtzbrinck Ventures, wie Co-Gründer Eric Quidenus-Wahlforss dem „Handelsblatt“ sagte. In der Mitteilung des Unternehmens klingt das etwas anders: Holtzbrinck Ventures habe die Series A-Finanzierungsrunde angeführt. Diese Formulierung ließe Platz für weitere Investoren, was laut der Aussage von Eric Quidenus-Wahlforss aber nicht der Fall ist.

Dance hatte im Juli den Betrieb in Berlin aufgenommen, jedoch als Pilotprojekt zunächst nur eingeschränkt: Das Abo eines E-Bikes war damals nur auf Einladung möglich. Die Idee hinter dem Dienst ist recht einfach: Ein E-Bike online abonnieren und innerhalb eines Tages direkt an die Haustür geliefert bekommen, ohne es kaufen und instand halten zu müssen. In Berlin kostet das Abo 59 Euro pro Monat, der endgültige Preis nach dem Probe-Betrieb soll aber noch nicht feststehen.

„Seit wir unser Pilot-Programm in Berlin gestartet haben, sind wir mit positiven Reaktionen aus der ganzen Welt geradezu überschwemmt worden, und es ist deutlich geworden, wie groß der Bedarf für einen Service wie Dance ist“, sagt Quidenus-Wahlforss nun laut der Mitteilung.

Ein wichtiger Bestandteil des Services sind auch die speziellen E-Bikes. Selbst die modernsten E-Bikes würden heute noch „auf Jahrzehnte alten Designs, Technologien und Philosophien“ basieren. Um das Potenzial vernetzter Communities auszuschöpfen, einen aber Sensoren, Daten und Algorithmen nötig. Der Pilot in Berlin läuft noch mit herkömmlichen E-Bikes, ab Anfang 2021 will Dance aber ein eigenes Modell einsetzen, um Kosten und Haltbarkeit kontrollieren zu können. Offen ist aber noch, wie sehr sich das endgültige Modell, das eventuell von einem Hersteller in Taiwan gefertigt werden soll, von dem Entwurf unterscheidet, den Dance im Sommer auf seiner Website veröffentlicht hat. Dort ist ein recht futuristisch aussehendes E-Bike mit Drei-Speichen-Felgen und einem wartungsarmen Riemen anstelle der Kette zu sehen.

„Die meisten E-Bikes auf dem heutigen Markt zeichnen sich bedauerlicherweise durch eine Kombination aus schlechtem Design, hohen Anschaffungskosten und aufwändiger Wartung aus“, sagt Rainer Maerkle, General Partner bei HV Holtzbrinck Ventures. „Nach einer umfassenden Analyse des gesamten Mobilitätsmarktes und der Prüfung aller gängigen Business-Modelle haben wir gefunden, wonach wir gesucht haben. Dance ist bei weitem die zukunftsträchtigste Form des Fahrradverkehrs und schlägt die Brücke zwischen dem Besitz eines E-Bikes und einer attraktiveren Mobilität.“

In welchen Städten Dance seine Dienste bald anbieten will, geht aus der Mitteilung jedoch nicht hervor.

Auf dem Markt für E-Bike-Abos ist Dance nicht alleine unterwegs: Einer der Marktführer ist Swapfiets, allerdings bieten die Niederländer auch konventionelle Fahrräder im Abo an. Bei dem ADAC-Abo für E-Bikes und dem Anbieter E-Bike-Abo müssen die Zweiräder für mindestens drei Monate gemietet werden.
handelsblatt.com, dance.co (Mitteilung als PDF)

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