Neuer Nissan Qashqai soll e-Power-Antrieb erhalten

Nissan hat einen ersten Ausblick auf die dritte Generation des Qashqai gewährt, die im kommenden Jahr auf den Markt kommen soll. Als erstes Nissan-Modell in Europa soll das Kompakt-SUV dabei den e-Power-Hybridantrieb erhalten. Ein Plug-in-Hybrid ist aber vorerst nicht vorgesehen.

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Bei dem e-Power-Antrieb handelt es sich um ein serielles Hybridsystem, nicht um einen Parallel-Hybrid wie etwa in den HEV von Toyota. Bei der Antriebstechnologie, die Nissan bereits auf dem Heimatmarkt in Japan einsetzt, werden die Räder immer rein elektrisch angetrieben. Hauptenergiequelle des Antriebs ist jedoch nicht die Batterie, sondern ein Benziner, der ausschließlich als Generator fungiert.

Wie genau der Antrieb in den Qashqai integriert wird und vor allem die technischen Eckdaten wie Leistung und Verbrauch nennt Nissan in der Mitteilung noch nicht – das soll zu einem nicht näher genannten, späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden. Klar ist, dass der Antrieb Batterie, Generator, Inverter, Elektromotor und einen Benzinmotor zum Laden der Batterie umfasst. Selbst die Daten des Benziners nennt Nissan noch nicht.

Diese Daten wären aber sehr interessant, da Nissan selbst in der Vergangenheit genau begründet hat, warum man die bereits 2016 eingeführte e-Power-Technologie bisher nicht in Europa angeboten hat. „In Japan werden normalerweise keine Geschwindigkeiten von über 80 bis 105 km/h erreicht. Hier in Europa fährt man regelmäßig 130 km/h“, sagte Ponz Pandikuthira, Vice President Product Planning bei Nissan in Europa, im Dezember 2019. „Bei diesen Geschwindigkeiten wird der Akku sehr schnell entladen. Der Range Extender muss also sehr hart arbeiten, um die Energie zu erzeugen und läuft dann nicht mit dem optimalen Wirkungsgrad.“ Noch ist aber nicht bekannt, wie die Japaner dieses Problem gelöst haben.

Da der Elektromotor alleine für den Vortrieb verantwortlich ist, fällt er natürlich größer und stärker aus als bei anderen Hybriden. Nissan spricht in der Mitteilung von einer Größe, die „normalerweise in einem reinen Elektrofahrzeug“ zu finden sei. Das soll für ein Elektroauto-artiges Fahrverhalten mit der direkten und unvermittelten Beschleunigung bieten – wohl aber mit einer anderen Soundkulisse.

Nissan sieht in dem aufwändigen seriellen Hybrid einen sparsameren Antrieb als einen parallel ausgelegten Vollhybrid. So soll der Verbrenner immer im optimalen Drehzahlbereich arbeiten können und so sparsamer und leiser sein als beim direkten Antrieb der Räder über den Benziner. Zahlen hierzu nennen die Japaner in der Mitteilung wie erwähnt noch nicht. „Die fortschrittlichen und hocheffizienten Antriebsoptionen zeigen die ganze Innovationskraft von Nissan“, sagt David Moss, Region Senior Vice President Research and Development für die AMIEO Region (Afrika, Naher Osten, Indien, Europa und Ozeanien). „Das gilt vor allem für das e-Power-System: Es besitzt alle Vorzüge eines elektrischen Antriebsstrangs, ohne an anderer Stelle Kompromisse einzufordern.“

Kein Qashqai PHEV zum Marktstart

Neben dem e-Power-Antrieb soll es den neuen Qashqai auch mit einem 1,3-Liter-Benziner mit Mild-Hybrid in zwei Leistungsstufen geben. Zumindest zum Marktstart des Qashqai wird dann kein Diesel im Angebot sein. Ein Plug-in-Hybrid oder gar eine reine Elektro-Version werden in der Mitteilung nicht angekündigt. Die Rolle des E-SUV soll künftig offenbar der Ariya übernehmen. Bereits 2019 gab es Spekulationen darüber, dass die dritte Generation des Qashqai den e-Power-Antrieb erhalten könnte. In dem Bericht von „Auto Express“ war damals aber die Reden, dass der Qashqai einen PHEV-Antrieb von Allianzpartner Mitsubishi erhalten könnte. Das ist nun – laut der Ankündigung zumindest zum Marktstart – nicht der Fall.

Die dritte Generation des Qashqai wird als erstes europäisches Nissan-Modell auf der CMF-C-Plattform der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz aufbauen. Dank der Plattform soll die Rohkarosserie leichter, sicherer und steifer sein, so Nissan. Die Rohkarosserie ist 60 Kilogramm leichter und 41 Prozent steifer als beim Vorgänger. Das soll „Fahrqualität, Komfort und Ansprechverhalten auf das Niveau einer höheren Klasse“ heben und bei einem Unfall einen „außergewöhnlichen Schutz“ bieten, so Nissan. Zudem soll der neuen Qashqai mit der nächsten Generation des Assistenzsystems ProPilot ausgestattet sein. Da der ProPilot nun mit dem Navigationssystem verbunden ist, soll nicht nur die Spurführung auf der Autobahn besser sein, zudem soll über die Navigationsdaten etwa die Geschwindigkeit vor besonders engen Kurven, Ausfahrten oder einem Kreisverkehr anpassen.

Update 15.01.2021: Knapp zwei Monate nach der Ankündigung hat Nissan nun erste technische Daten um Qashqai e-Power genannt. Das System kombiniert einen 140 kW starken Elektromotor mit einem 1,5-Liter-Benziner, der den Stromgenerator zum Laden der Batterie antreibt. Alle weiteren bekannten Daten haben wir hier aufgearbeitet.
nissannews.com

2 Kommentare

zu „Neuer Nissan Qashqai soll e-Power-Antrieb erhalten“
Blackmen
13.11.2020 um 18:43
Ein aufwändiger Ottomotor mit all seinen Nebenaggregaten darf mit einem Wirkungsgrad von 20-25% den Strom erzeugen, um einen E-Motor anzutreiben... - warum nicht gleich einen großen Akku reinsetzen? Dann hätte man einen Wirkungsgrad von gut 90%.25 % Wirkungsgrad beim Benziner bedeutet: von 10 Liter bezahlten Sprit heize ich für 7,5 Liter Innenraum und Umwelt und für 2,5 Liter Sprit kommt Vortrieb an den Rädern an...
wakka
14.11.2020 um 10:03
Aua... Mit CCS tut sich Nissan echt schwer...Auf ein Ladeport zu versichten, macht die Kiste unverkäuflich.Was geht in den Köpfen nur vor? Jahrelang wird auf Kühlung im Akku BEWUßT verzichtet. Jetzt liegen die AkKuleichen im Gebrauchtmarkt rum und Nissan bietet nur vergoldete mikro Akkus als Alternative. Schämt Euch!

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