Zellfertigung: Britishvolt wählt Blyth als Gigawerk-Standort

Britishvolt hat den Standort für seine geplante Batteriezellenfabrik in Großbritannien genannt: Sie wird in Blyth in der Grafschaft Northumberland im Nordosten Englands entstehen. Das kommt überraschend, da zuvor ein Standort in Wales geplant war und bereits festzustehen schien.

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Britishvolt teilt nun mit, im Sommer 2021 mit dem Bau der Fabrik beginnen und Ende 2023 die Produktion aufnehmen zu wollen. In der für 2027 avisierten finalen Ausbaustufe soll die „Gigafactory“ auf eine jährliche Fertigungskapazität von 300.000 Lithium-Ionen-Batterien kommen und rund 3.000 Personen beschäftigen. Entstehen soll die Produktionsstätte auf dem 95 Hektar großen, ehemaligen Standort des Kraftwerks der Stadt. Das Investitionsvolumen beläuft sich laut Britishvolt auf 2,6 Milliarden Pfund, umgerechnet gut 2,8 Milliarden Euro. Es handele sich um die größte Industrieinvestition im Nordosten Englands seit der Ansiedlung von Nissan 1984 in Sunderland, heißt es in einer begleitenden Pressemitteilung.

Das Werk wird laut Britishvolt zum Betrieb auf erneuerbare Energien zurückgreifen. Geprüft wird unter anderem die Nutzung von norwegischer Wasserkraft über die im Bau befindliche Nordsee-Verbindung NSN Link. Als Ausgangspunkt der Seekabel dient auf britischer Seite nämlich die Küstenstadt Blyth. „Wir sind hocherfreut, diesen Standort in Blyth gesichert zu haben“, sagt Britishvolt-Chef Orral Nadjari. Die Stadt erfülle alle anspruchsvollen Anforderungen, unter anderem in puncto Verkehrsanbindung, erneuerbare Energien und mit Blick auf die Lieferkette. „Jetzt können wir wirklich mit der harten Arbeit beginnen und in nur drei Jahren mit der Produktion von Lithium-Ionen-Batterien starten. Es ist entscheidend für die britische Automobilindustrie und für die gesamte Wirtschaft, dass wir in der Lage sind, die Zukunft anzutreiben. Je früher wir damit beginnen, desto besser“, bekräftigt Nadjari.

Noch im Sommer sprach alles für Wales als Standort der Fabrik. Britishvolt und sein Partner, der Batteriezellhersteller AMTE Power, hatten im Juli eine entsprechende Absichtserklärung mit der walisischen Regierung unterzeichnet. In der aktuellen Mitteilung ist von Wales nun keine Rede mehr, ebenso wenig übrigens von einer Partnerschaft mit AMTE zur Realisierung des Projekts.

Update 12.04.2021: Britishvolt hat nun das Grundstück für die angekündigte Batteriezellenfabrik in Blyth in der nordenglischen Grafschaft Northumberland gekauft und einen Bauantrag beim Northumberland County Council eingereicht. Das Unternehmen muss noch 1,2 Milliarden Pfund (1,4 Milliarden Euro) aufbringen, um seine Pläne in die Tat umzusetzen. Das Unternehmen betont jedoch, dass das der Grundstückskauf ein wichtiger Schritt sei und bedeutee, dass es auf dem Weg sei, später in diesem Jahr mit dem Bau der Fabrik und bis 2023 mit der Produktion von Batteriezellen zu beginnen.
bbc.com, reuters.com, britishvolt.com

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