Porsche: Batteriezellen nur noch mit nachhaltiger Produktion

Porsche will bis zum Jahr 2030 über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg bilanziell CO2-neutral werden, was auch Auswirkungen für Batteriezulieferer hat. Für die geplante CO2-Neutralität will der Sportwagenbauer „nicht kompensieren, sondern vermeiden“.

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„Wer für uns Batteriezellen entwickelt, darf sie ausschließlich mit nachhaltiger Energie fertigen“, kündigt Porsche-Chef Oliver Blume an. „Noch werden Batterien sehr energieintensiv hergestellt. Durch die Verpflichtung unserer Lieferanten, auf nachhaltige Energie zu setzen, wird sich die Klimabilanz deutlich verbessern.“

Wie Blume im Vorfeld der für Freitag angesetzten Jahrespressekonferenz angab, werde die Batterie selbst „in spätestens zehn Jahren zu mehr als 90 Prozent recycelt“. Zugleich reduziere man bei Batterien „künftig belastende Stoffe wie Kobalt“.

Das Ziel, bis 2030 bilanziell CO2-neutral zu sein, will Blume nicht nur über Zertifikate und Kompensationsprojekte schaffen. „Wir wollen nicht kompensieren, sondern vermeiden. Wir wollen nicht bei anderen Unternehmen CO2-Zertifikate zukaufen, sondern selbst keine Emissionen verursachen. Wo Energie nicht eingespart werden kann, verwenden wir Strom aus erneuerbaren Quellen“, so der Porsche-Chef. 2021 seien die beiden Fahrzeugwerke Zuffenhausen und Leipzig komplett CO2-neutral. „Im nächsten Schritt verlangen wir das auch von unseren Zulieferern.“

In Zuffenhausen und Leipzig werde mit regenerativen Energien und der Nutzung von Biogas produziert. Über die nächsten zehn Jahre will Porsche nach eigenen Angaben mehr als eine Milliarde Euro in Windräder, Solarenergie und andere Klimaschutzmaßnahmen investieren. Die Modellpalette soll dabei zunehmend elektrisch, aber nicht rein elektrisch werden. Für Baureihen wie den 911er setzt Porsche bekanntlich auf eFuels.

Um die Elektromodelle attraktiver zu machen, hat Porsche im Zuge des „Power Day“ von Volkswagen zudem angekündigt, ergänzend zum Ionity-Netzwerk eigene Schnellladestationen entlang wichtiger Fernstraßen in Europa zu bauen – mit sechs bis zwölf überdachten 350-kW-Ladepunkten und einer Lounge für den Aufenthalt während des Ladevorgangs. Diese sollen „Porsche-Kunden ein hochwertiges, markenadäquates Ladeerlebnis bieten“, so der Hersteller.

Beim „Power Day“ kündigte Blume zudem an, dass Porsche an Hochleistungsbatterien mit Silizium- statt Graphitanoden forsche, um eine noch höhere Energiedichte und bessere Schnellladefähigkeit zu erzielen. Neue Elektrolyte und Additive sollen es ermöglichen, die Batterie auch bei Temperaturen über 75 Grad zu betreiben – wichtig beim Schnellladen, aber auch in Anwendungen wie dem Motorsport, wo die Zellen ebenfalls eingesetzt werden sollen. Von der „Technologieerfahrung“ in Kleinserien und im Motorsport sollen aber auch die Volumen- und Leistungszellen profitieren, so Porsche. Der Hersteller kündigte außerdem an, am Aufbau „einer komplett europäischen Produktionskette für Hochleistungsbatterien“ zu arbeiten.

Update 02.07.2021: Wie Porsche-Chef Oliver Blume bereits im März angekündigt hatte, weitet der Sportwagenbauer seine Nachhaltigkeits-Anforderungen von den Batteriezell-Zulieferern auf alle Lieferanten aus. Ab Juli fordert der Sportwagenhersteller bei seinen rund 1.300 Serienlieferanten den ausschließlichen Einsatz von erneuerbaren Energien zur Fertigung der Porsche-Bauteile ein. Dies gilt für alle Vergaben von Produktionsmaterial für neue Fahrzeugprojekte. Lieferanten, die nicht bereit sind auf zertifizierten Grünstrom umzustellen, werden im Vergabeprozess von Porsche langfristig nicht mehr berücksichtigt.
porsche.com (CO2-Bilanz), porsche.com („Power Day“), porsche.com (Update)

3 Kommentare

zu „Porsche: Batteriezellen nur noch mit nachhaltiger Produktion“
Djebasch
18.03.2021 um 11:44
Ich glaube dieses Marketing Bla nur wenn ich sehe das auf jeder Fabrik sich ein Solardach befindet...
eFahrer
19.03.2021 um 08:33
Und auf den Parkplätzen für Mitarbeiter,Auslieferfahrzeuge und Besucher und natürlich auf den Dächern der neuen 350 kW Lader und den Autohäusern und....... dann wird es glaubhaft. Wir werden es hoffentlich bald sehen.
Tommy
05.07.2021 um 15:58
Hört sich vielversprechend an ! Weiter so

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