Tesla liefert erste 25 Model S Plaid aus

Tesla hat bei einem Event in Fremont die ersten 25 Exemplare der Plaid-Version des überarbeiteten Model S übergeben und nähere Details zu dem Fahrzeug verraten. Allerdings wurde auch der Preis angehoben.

Die Leistungsdaten des Model S Plaid mit nun drei Motoren waren seit der Vorstellung der Refresh-Modelle des Model S und Model X im Januar im Kern bekannt. Im Rahmen der Übergabe der ersten Fahrzeuge hat Tesla einige technische Daten des neuen Top-Modells der Baureihe angepasst. Die ursprünglich angekündigte Top-Version Plaid+ hatte Elon Musk wie berichtet vor wenigen Tagen gestrichen – mit der Begründung, dass das Plaid-Modell „zu gut“ sei.

Ein Beispiel: Die Beschleunigung von 0 auf 60 mph (also 96 km/h) gibt Tesla jetzt mit 1,99 Sekunden an. Zuvor waren es beim Plaid 2,1 Sekunden und beim Plaid+ „weniger als 2,1 Sekunden“ – aber laut der deutschen Tesla-Seite auf 100 km/h. Vergleiche sind also schwer möglich – zumal Tesla die Werte mit einem rollenden Start angibt, die Daten sind also nicht mit den Werten nach den in Europa gängigen Tests mit stehendem Start vergleichbar.

Der Antrieb soll sich nicht nur durch die neue Konfiguration mit drei Motoren – zwei an der Hinterachse, einer an der Vorderachse – auszeichnen, sondern auch durch einen neu entwickelten Motor. Dieser wurde im Rahmen des Projekts „Palladium“ entwickelt und verfügt über einen mit Karbon umwickelten Rotor. Das soll bei hoher Effizienz die Leistungsdichte erhöhen. Laut einer von Tesla veröffentlichten Grafik soll der neue Motor nicht nur mehr Leistung bieten, sondern diese auch konstant halten können – während das 2019er Performance-Modell oder ein P100D aus dem Jahr 2018 bei höheren Geschwindigkeiten an Leistung verlieren.

„Nach unserem besten Wissen ist dies das erste Mal, dass es einen Serien-Elektromotor mit einem mit Carbon umwickelten Rotor gibt“, sagte Elon Musk während der Veranstaltung. „Dies ist sehr schwierig, da Kohlenstoff und Kupfer sehr unterschiedliche Wärmeausdehnungsraten aufweisen. Um einen mit Carbon umwickelten Rotor zu haben, muss man ihn mit extrem hoher Spannung aufziehen, und das ist eine extrem schwierige Sache.“

An einem Supercharger soll die Batterie des Model S Plaid – vermutlich auf Basis verbesserter 18650-Zellen – in 15 Minuten Energie für 300 Kilometer nachladen können. Die V3-Supercharger von Tesla ermöglichen derzeit Ladeleistungen von bis zu 250 kW. Musk gab bei dem Event an, die Leistung schrittweise auf bis zu 350 kW erhöhen zu wollen – er nannte aber keinen Zeitplan hierfür und welche Fahrzeuge diese Leistungen unterstützen werden.

Um den Verbrauch zu senken, hat Tesla unter anderem auch die Aerodynamik weiterentwickelt – den Luftwiderstand geben die Amerikaner jetzt mit 0,208 an, also fast auf dem Niveau des Mercedes EQS. Zudem soll eine neu entwickelte Wärmepumpe zur Effizienz des Fahrzeugs beitragen, besonders in kälteren Klimazonen.

Weitere Features wie etwa der neue Innenraum mit drei Displays, die „Auto-Shift“-Funktion (bei der das Fahrzeug vorhersagt, welche Fahrstufe eingelegt werden soll) und das Yoke-Lenkrad waren bereits bekannt.

Tesla habt Preis um 10.000 Dollar bzw. 10.000 Euro an

Tesla will laut Musk zunächst „einige hundert Einheiten“ pro Woche fertigen. Im dritten Quartal soll die Produktion dann auf 1.000 Einheiten pro Woche hochgefahren werden. Damit würde Tesla auf über 12.000 Model S Plaid pro Quartal kommen. Wann die Long-Range-Version mit zwei Motoren und das Model X mit den beiden Antrieben hinzukommen soll, gab Musk nicht an.

Bekannt ist aber, dass das Model S Plaid teurer wird. Kurz vor der Veranstaltung hatte Tesla auf der US-Seite den Preis um 10.000 Dollar auf 130.000 Dollar erhöht. Auch im deutschen Konfigurator ist das Model S Plaid teurer geworden: Statt 116.990 Euro ruft Tesla jetzt 126.990 Euro auf.
electrek.co, teslarati.com

Schlagwörter

6 Kommentare

zu „Tesla liefert erste 25 Model S Plaid aus“
David
12.06.2021 um 13:09
Dieses Fahrzeug zeigt, was Musk noch bereit ist, in seine Autos zu investieren: Nichts. Sieht aus wie seit 2016, hat auch noch das gleiche, veraltete Zellformat und nicht einmal die Karosserie hat man angefasst. Fahrleistungen und Reichweite sowie cw-Wert ist, wie alles bei Tesla, stark übertrieben.Und das, wo neben Mitbewerbern aus den USA wie Rivian und Lucid, auch deutsche Fahrzeuge für den Preis zu haben sind. Wir sprechen da von Premiumprodukten aus dem Hause Porsche und Mercedes. Das ist der Untergang des Model S. Das Model X wagen sie wohl gar nicht vorzustellen. Das ist komplett tot.
Alexander
14.06.2021 um 13:51
Ich denke, es lohnt sich hier etwas dereferenzierter zu schauen. - Design: ist immer Geschmacksache, ich fand das Model S bereits vor dem Refresh sehr gelungen. Das aktualisierte Design finde ich umso besser. - Zellformat: das Format sagt erst einmal recht wenig über die Eigenschaften einer Zelle aus. Die Chemie ist da deutlich wichtiger und auch der Zusammenbau dieser Zellen zu einer Batterie (inkl. Thermomanagement usw.). Kleinere Rundzellen müssen an der Mantelfläche gekühlt werden und das ist ein größerer Durchmesser eher von Nachteil, da sich dadurch die Wärme im Kern staut. Das tabless-Design wird diesen Nachteil evtl. beheben aber da heißt es erst einmal abwarten ob die Ankündigungen tatsächlich erfüllt werde. - Karosserie: auch wenn man es von außen nicht direkt sieht hat man diese sehr wohl angepackt (siehe: https://portal4cars.com/electric-vehicles/will-refreshed-tesla-model-s-model-x-employ-megacasting/). Das Model S war bisher schon ziemlich sicher und soll nun noch besser geworden sein. Warten wir die ersten Crashtests ab. - Fahrleistungen: was ist den bitte immer stark übertrieben? Die Reichweiten werden nach dem offiziellen Zyklus ermittelt. Die Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeiten werden ebenfalls erreicht. Es gibt da einfach nichts vergleichbares. - Konkurrenz: diese wird tatsächlich erfreulich größer. Den Taycan braucht man m.M.n. aber an der Stelle mit dem Model S nicht zu vergleichen da es völlig unterschiedliche Klassen sind. Der EQS hört sich sehr interessant an und ich hoffe dass dieser die genannten Kenndaten nach der Homologation auch real erreicht. Was den Komfort und die Verarbeitung angeht ist dieser sicherlich um Klassen besser als das Model S. Als Alleinstellungsmerkmal ist das Model S aber weiterhin eine Familienlimousine mit Hypercar-Fahrleistungen. Den dessen Fahrleistungen werden zum Teil nicht einmal von einem Hypercar wie Bugatti Chiron erreicht, welcher das 25-fache kostet.Man muss nicht immer den Einen loben den Anderen nieder schreiben. Es gibt nicht den einen OEM, der alles am besten kann. Je mehr Wettbewerb desto besser!
Peter
14.06.2021 um 13:04
Dann scheinst du ja keinen zu kaufen Wenn alles so schlecht ist
Fabian
14.06.2021 um 09:16
Vielleicht den Artikel nochmal lesen? Speziell den Teil mit der Vorstellung der Refresh-Modelle des Model S und Model X im Januar.
Peter Wulf
15.12.2022 um 22:35
Bei Porsche und Mercedes sind das wahrscheinlich die Preise für Grundausstattung bei gleicher Leistung sind die dann fast doppelt so teuer. Dafür ggf besser verarbeitet damit . Dazu kommen bei unseren noch die hohen Wartungskosten bei jedem Besuch des Autohauses etc. Aber egal die meisten dieser Autos kaufen Bürger die sie geschäftlich absetzen. Bezahlen also die Masse der Steuerzahler mit teuren Autobahnen für die FDP Wähler. Der Normalbürger hätte lieber besseren ausbau des Shienenverkehrs.
Sebastian
14.06.2021 um 02:18
Tesla, nun ja - eher Elon, verzettelt sich zusehens. Das man optisch am MS kaum was verbessern kann, dürfte selbst Gegnern einleuchten, aber das man nun vollends den Fokus auf Spielkonsole und Viertelmeilen Rennen gemacht hat, wird dem Wagen nicht gerecht. Dank dem Herrn kann der Kunde wenigstens noch die Farbe selber auswählen... ein no go in dem Segment +100.000 bugsEQS und Co. werden freie Bahn haben in Zukunft

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch