Voltabox übergibt Automotive-Geschäft an Paragon

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Der Batteriesysteme-Hersteller Voltabox wird sein Automotive-Geschäft komplett an den Zulieferer Paragon, derzeit noch Mehrheitsaktionärin der Voltabox AG, übergeben. Voltabox wird sich im Zuge des erwarteten Wechsels des Ankeraktionärs in Zukunft auf das Industriegeschäft in Europa konzentrieren.

Paragon ist dann exklusiver Lizenznehmer der Ende 2020 vorgestellten Flow-Shape-Design-Technologie von Voltabox für Pkw, Lkw und Zweiräder. Der zukünftige geografische Fokus von Voltabox liegt in Europa; für die defizitäre US-Tochtergesellschaft wurde ein Verkaufsprozess gestartet.

Paragon werde die FSD-Technologie weiterentwickeln, so Voltabox, „wovon Voltabox vertragsgemäß im Bereich der industriellen Anwendungen profitieren wird“. Mit der FSD-Technologie sollen schwere Batterie-Gehäuse aus Metall durch sich selbstverfestigenden und schließlich formstabilen Kunststoff ersetzt werden. So muss die Batterie nicht eine Quader-Form einnehmen, sondern soll vorhandene Bauräume flexibler ausnutzen können.

Wie genau sich dann die künftige Geschäftsbeziehung zwischen Voltabox und Paragon gestaltet, muss sich noch zeigen. Paragon ist derzeit immer noch Mehrheits-Eigentümer von Voltabox, such aber seit März 2020 einen Käufer für seine 60-prozentige Beteiligung an Voltabox. Damals hieß es zur Begründung, dass „die Schnittmengen zwischen den Geschäftsmodellen von Paragon und Voltabox zunehmend kleiner“ würden.

Mit dem nun angekündigten Automotive-Deal scheint sich diese Aussage zu verfestigen: Voltabox fokussiert sich auf industrielle Anwendungen in den Branchen Intralogistik, Busse, Bau- und Landmaschinen, Kommunalfahrzeuge sowie stationäre Energieversorgung, Paragon bedient die Autobranche. In der aktuellen Aktionärs-Mitteilung beruft sich der Voltabox-Vorstand auch darauf, „sich im Zuge des erwarteten Wechsels des Ankeraktionärs in Zukunft auf das Industriegeschäft in Europa konzentrieren“ zu wollen.

Wie die Delbrücker mitteilen, soll nun am 20. Juli der endgültige Geschäftsbericht für 2020 präsentiert werden – am selben Tag wie die Q1-Zahlen. Beim Jahresabschluss hatte es Verzögerungen gegeben, da einige Anpassungen vorgenommen werden mussten. „Aufgrund eines außerordentlichen Materialaufwands durch die Nutzung von Alt-Technologien“ werde Voltabox ein um ca. 16,1 Millionen Euro niedrigeres EBITDA ausweisen, heißt es in der Mitteilung. Dabei gehe es um die Verwendung zukünftig nicht mehr genutzter Zelltechnologien unter Buchwert im zweiten Halbjahr 2020. „Zunächst waren diese Aufwendungen als Wertminderung ausgewiesen und damit nicht im EBITDA enthalten“, so Voltabox. „Damit ergibt sich nach dem um diesen Materialaufwand adjustierten erwarteten EBITDA in Höhe von -8,1 Mio. Euro ein unbereinigter Wert von -24,2 Mio. Euro.“
voltabox.ag

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