Iberdrola plant mit Partnern Korridor für E-Lkw-Transporte

Die Entwicklung des ersten „Mittelmeerkorridors“ für rein elektrische Schwerlasttransporte – das ist das Ziel einer neuen Kooperation des spanischen Energieversorgers Iberdrola mit dem Logistiker Disfrimur und dem Leistungselektronik-Spezialisten Ingeteam.

Das Projekt umfasst die Beschaffung von E-Lkw bis 40 Tonnen, den Aufbau einer Schnellladeinfrastruktur bis 1 MW Leistung und den Einsatz eines Smart Grids. Der Korridor soll in Spanien zunächst durch die Region Murcia und die Autonome Gemeinschaft Valencia verlaufen, in den kommenden Jahren aber ausgeweitet werden. Wie viele E-Lkw zu Beginn des Projekts angeschafft werden sollen, geht aus der Mitteilung von Iberdrola nicht hervor.

Den drei Initiatoren schwebt vor, Ladestationen in den Logistikzentren von Disfrimur in Sangonera La Seca (Murcia) und San Isidro (Alicante) zu installieren, außerdem entlang des Mittelmeerkorridors selbst und an weiteren Logistikstandorten von Disfrimur, sodass sich die gesamte 450 Kilometer lange Strecke von Benicarló (Provinz Castellón) bis Puerto Lumbreras (Region Murcia) als emissionsfreie Gütertransport-Route realisieren lässt. Die Ladestationen sollen dabei für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Die Arbeitsteilung zwischen den drei Unternehmen gestaltet sich wie folgt: Disfrimur übernimmt den Logistikanteil mit den E-Lkws und wird wie erwähnt teils auf seinen Arealen Ladegeräte beherbergen. Ingeteam stellt die Ladeinfrastruktur her und Iberdrola installiert, betreibt und wartet diese. Außerdem will der Energieversorger, dem die Gesamtleitung des Projekts obliegt, intelligente Energielösungen für den Schwerlastverkehr entwickeln.

Laut Iberdrola leistet die Initiative Pionierarbeit bei der Entwicklung und dem Einsatz von Ladegeräten im hohen Leistungsbereich bis zu 1 MW. Die Entwicklung der Ladestation für das Projekt werde sich an der künftigen Norm des sogenannten Megawatt Charging System (MCS) orientieren. Ein Lkw-Ladestandard, der unter anderem von der Initiative CharIN vorangetrieben wird und auch in Deutschland im Rahmen des HoLa-Projekts angewendet werden soll.

An der spanischen Mittelmeerküste steht zu guter Letzt auch die Entwicklung einer intelligenten Netzinfrastruktur zur Versorgung der MW-Ladestationen im Fokus. Diese solle „eine maximale Effizienz gewährleisten“ und wird von Iberdrolas Vertriebsgesellschaft i-DE bereitgestellt.

Gefördert wird das E-Schwerlasttransport-Projekt durch das EU-Programm Next Generation. Die Umweltorganisation Transport & Environment wird das Vorhaben analytisch begleiten und technisch validieren.
iberdrolaespana.com

2 Kommentare

zu „Iberdrola plant mit Partnern Korridor für E-Lkw-Transporte“
Michael
03.08.2021 um 09:35
Wie viele Ladesäulen sind denn pro Rastplatz geplant? Ich denke mal 50 bis 100 wären nötig. Schliesslich soll ja während der Pause geladen werden. Oder sind das nur politische 1-2 Säulen pro Platz? Ich fürchte ja.
John
03.08.2021 um 15:35
Natürlich 50-100 mit jeweils 1MW Ladeleistungen, ist doch klar. Da braucht man keine Politik. Das rechnet sich von alleine. Hoffe mein Post wird auch genehmigt.

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