Next.e.GO Mobile nimmt weitere 48 Millionen Euro ein

Der Aachener E-Auto-Hersteller Next.e.GO Mobile hat eine Series-C-Finanzierungsrunde in Höhe von umgerechnet gut 48 Millionen Euro abgeschlossen. Damit hat das Unternehmen binnen weniger Monate insgesamt 78 Millionen Euro über Investoren eingenommen.

An der aktuellen Finanzierungsrunde haben sich laut der e.GO-Mutter ND Industrial Investments sowohl bestehende als auch neue Investoren beteiligt. Namen nennt das Unternehmen nicht.

Die Einnahmen in Höhe von 57 Millionen US-Dollar, umgerechnet besagte gut 48 Millionen Euro, sollen e.GO in die Lage versetzen, die Produktion seiner Life-Plattform auszubauen, die Entwicklung zusätzlicher Modelle zu forcieren und Kunden Mehrwerte wie den Batterietausch anzubieten.

Bekannt ist bereits, dass der Aachener Hersteller drei neue Modelle entwickelt, die im Sommer kommenden Jahres auf den Markt kommen sollen. Das Trio soll größer ausfallen als der Life – aber immer noch Kleinwagen bleiben. Auch der Life selbst soll 2022 in zweiter Generation herausgebracht werden. Das Schlagwort „Batterietausch“ hören wir in Verbindung mit e.GO dagegen zum ersten Mal.

Kurz zur Einordnung: Die e.GO Mobile AG stellte Anfang April 2020 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung. Das Unternehmen hatte bereits zuvor Finanzsorgen und keine weiteren Investoren gefunden – die Bestandsinvestoren mussten Gelder nachschießen. Als die Corona-Pandemie Verkauf und Lieferketten beeinträchtigte, folgte der Insolvenzantrag. Mit Wirkung zum 1. September 2020 übernahm ND Industrial das Unternehmen, alle Tochtergesellschaften und die Mitarbeitenden.

Unter dem neuen Eigentümer hat das Unternehmen die Produktion des E-Kleinwagens Life Anfang Juli wieder aufgenommen, nachdem der Hersteller im Juni mit dem Verkauf der Sonderedition e.GO Life Next in Deutschland begonnen hatte. Bis zum Jahresende sollen 500 Autos fertiggestellt werden – teilweise mit einem neuen Ladegerät. Darüber hinaus soll e.GO nicht nur weiter am Standort Aachen bauen, sondern auch expandieren – und zwar nach Bulgarien, Mexiko und Griechenland.

Doch zurück zur neuen Finanzspritze. Die Finanzierungsrunde unterstreicht laut ND Industrial Investments „das Vertrauen der Investoren in die erfolgreiche Entwicklung von e.GO und die Fortschritte, die das Unternehmen auf dem Weg zu einem der wenigen unabhängigen westlichen Unternehmen für Elektrofahrzeuge gemacht hat, die tatsächlich in Produktion sind und Fahrzeuge an Kunden ausliefern“. Das Team von e.GO sei mehr denn je entschlossen, den dringend benötigten Wandel hin zu einer emissionsfreien urbanen Mobilität voranzutreiben, indem es ein einzigartiges Elektrofahrzeug anbietet, betont Ali Vezvaei, Verwaltungsratsvorsitzender der Next.e.GO Mobile SE.

Bereits im Februar hatte Next.e.GO im Rahmen einer Series-B-Finanzierungsrunde 30 Millionen Euro eingesammelt. Seinerzeit gab der Mutterkonzern an, mit dem neuen Kapital den Start der Produktion im Werk in Aachen anzuschieben und weitere Wachstumspläne des Unternehmens zu forcieren. An der Finanzierungsrunde beteiligten sich Anfang des Jahres unter anderem Moore Strategic Ventures, der frühere US-Finanzminister John Snow, Formel-E-Gründer Alejandro Agag und der US-Schauspieler Edward Norton.

Geplant ist zudem, Next.e.GO Mobile binnen eines Jahres in den USA oder in Europa an die Börse zu bringen und hierüber frisches Kapital in einer Größenordnung von 600 Millionen Euro zu beschaffen.
presseportal.de

1 Kommentar

zu „Next.e.GO Mobile nimmt weitere 48 Millionen Euro ein“
eMobilitätsberatung-Berlin K.D.Schmitz
27.08.2021 um 13:34
Bis zum Jahresende sollen 500 Autos fertiggestellt werden – Das erscheint mir aber relativ wenig, zumindest um mit den Erlöszahlen neue Investoren zu locken.

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