Candela stellt neues E-Tragflächenboot C-8 vor

Das schwedische Unternehmen Candela Speedboat hat sein neues elektrisches Tragflächenboot C-8 präsentiert. Aufbauend auf dem Candela C-7 bezeichnet der Hersteller das C-8 als „iPhone-Moment für Elektroboote“ und will diese zur Großserienfertigung bringen.

Zur Erinnerung: Das als C-7 oder auch Seven bezeichnete Vorgängermodell kam mit seinem 40 kWh großen Akku auf eine Reichweite von 92 Kilometern bei 20 Knoten. Diese Werte haben sich bei dem C-8 kaum geändert, hier werden immer noch 50 Seemeilen oder 92 Kilometer angegeben – jetzt aber bei 22 Knoten.

Die Weiterentwicklung fand laut Gustav Hasselskog, Gründer und CEO von Candela, in anderen Bereichen statt. „Mit dem C-7 haben wir bewiesen, dass unsere Hydrofoil-Technologie nicht nur eine große Reichweite mit Strom ermöglicht, sondern auch ein besseres Erlebnis bietet als herkömmliche Boote. In einem Tragflügelboot haben Sie eine ruhigere, schönere Fahrt“, sagt Hasselskog. Aber: „Der C-7 war jedoch eher ein handgefertigter Sportwagen, nie für die Massenproduktion bestimmt.“

Das soll sich jetzt mit dem C-8 ändern. Das 8,50 Meter lange E-Boot soll laut der Mitteilung mit „allen Annehmlichkeiten, die man von einem Premium-Cruiser erwartet“, aufwarten. Der C-8 bietet Platz für acht Personen, eine große Sonnenliege, eine geräumige Vorderkabine mit Betten für zwei Erwachsene und zwei Kinder und eine Marinetoilette – sowie ein „großes, komfortables Cockpit“.

Mit einem Preis von 290.000 Euro netto soll der C-8 laut Candela auf dem Niveau vieler konventioneller Boote in der Größenklasse von 28 bis 29 Fuß liegen. Der C-7 wurde jedoch noch mit 245.000 Euro netto angegeben. Nach dem Kauf soll der Betrieb des Bootes aber bis zu 95 Prozent niedriger als bei Verbrenner-Booten sein. So sind Wartungen an dem von Candela selbst entwickelten C-Pod-Direktantrieb mit 55 kW wohl kaum nötig. Das Service-Intervall von 3.000 Betriebsstunden entspreche in der Freizeit-Schifffahrt angeblich einer Nutzungsdauer von 50 bis 100 Jahren.

Zudem soll die Hydrofoil-Technologie in zweierlei Hinsicht Kosten sparen: Da für die Fahrt mit 22 Knoten nur eine Leistung von 16 kW nötig sein soll, fallen die Energiekosten entsprechend gering aus – vergleichbare Verbrenner-Boote sind oft mit Benzin-Außenbordern mit 300 PS (220 kW) und mehr ausgestattet und haben einen hohen Verbrauch. Zudem sollen Hydrofoils nach dem Anlegen nach oben geklappt werden können, damit sie oberhalb der Wasserlinie liegen – Algen- und Muschelwachstum (und Kosten für entsprechende Gegenmaßnahmen) sollen so minimiert werden. „Es ist im Grunde genommen kostenloses Bootfahren und zum ersten Mal in der Geschichte problemloses Bootfahren“, sagt Hasselskog über die Betriebskosten.

Candela hat nicht nur den Antrieb und den Rumpf mit dem Hydrofoil-System selbst entwickelt und optimiert, sondern schreibt auch die Software selbst. Alle Einstellungen – vom Aktivieren der Kühlsysteme bis zur Navigation – werden über einen 15,4 Zoll großen Touchscreen gesteuert. Candela hat auch die Nutzeroberfläche selbst gestaltet. Mit der zugehörigen App soll der Eigner verschiedene Systeme auch von Land aus überwachen und steuern können.

Die Produktion des C-8 soll laut der Mitteilung in diesem Herbst im Candela-Werk Stockholm anlaufen, die ersten Auslieferungen an Kunden sind für das Frühjahr 2022 geplant. Bei den Absatzzielen gibt sich Hasselskog zuversichtlich. „Wir gehen davon aus, dass wir in den kommenden Jahren mehrere Tausend Candela C-8 herstellen werden“, so der CEO. „Wer es einmal ausprobiert hat, stellt fest, dass Boote in Zukunft so aussehen müssen.“
mynewsdesk.com, candela.com

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