TU Eindhoven zeigt Elektro-Wohnmobil mit Solardach

Das Solar-Studententeam der TU Eindhoven hat mit dem Stella Vita ein Wohnmobil mit Elektroantrieb und Solarzellendach entwickelt, das beim Campen ausgeklappt wird. An einem sonnigen Tag sollen bis zu 730 Kilometer Reichweite möglich sein.

Das Wohnmobil verwendet die selbst generierte Energie sowohl zum Betrieb von Einrichtungsgegenständen als auch für die Fahrt. Technische Daten des Prototypen bleiben die Entwickler weitgehend schuldig.

Bekannt ist lediglich, dass der Stella Vita ein 60-kWh-Akku an Bord hat, bis zu 120 km/h fahren kann und mit ausgefaltetem Solardach 17,5 Quadratmeter Photovoltaik aufbietet. Bei der oben genannten Reichweite von bis zu 730 Kilometern täglich bleibt unklar, wie viele „Basis-Kilometer“ mit dem Akku allein und wie viele „Extra-Kilometer“ über die Sonnenenergie abgedeckt werden sollen. Auch zur konventionellen Ladeleistung des Prototypen äußern sich die Studenten in ihrer Mitteilung nicht.

Dafür betonen die Niederländer vor allem die Praktikabilität des Wohnmobils. So lässt sich das Dach des Fahrzeugs im Stand nach oben schieben, sodass die Nutzer im Inneren aufrecht gehen können. Die Solarflügel sind ebenfalls im Stand seitlich ausklappbar.

Seit gestern ist der Prototyp des Wohnmobils zur Erprobung auf den Weg in den Süden Spaniens. Auf der rund 3.000 Kilometer weiten Fahrt von Eindhoven bis in die Südspitze der iberischen Halbinsel soll „die Zukunft des nachhaltigen Reisens“ demonstriert werden.
golem.de, insideevs.de

15 Kommentare

zu „TU Eindhoven zeigt Elektro-Wohnmobil mit Solardach“
Philipp
21.09.2021 um 06:32
Das passt vorne und hinten nicht. Man muss einige Annahmen treffen, aber man kann schon rechnen, wie viel Strom vom Dach kommt: Sonneneinstrahlung: 1000 W/m² Effizienz Solarmodul: 35 % Sonnenstunden: 12 bekannt: 17,5 m² Solarfläche Rechnung: 17,5 m² * 1000 W/m² * 12 h * 0,35 = 73,5 kWh Solarertrag pro Tag (bei ausgefahrenem Dach). Dazu noch die 60 kWh Akku (voll zum losfahren), dann würden 133,5 kWh zur Verfügung stehen. 730 km / 133,5 kWh = 5,5 kWh/100km Verbrauch. Absurd, ein i3 braucht drei Mal so viel, ein Mercedes EQV sechs Mal so viel. Noch dazu müsste das Dach während der Fahrt ausgeklappt sein, um genug Solarfläche zu haben, auch die Annahme der Sonnenstunden passt nicht zu der Sonneneinstrahlung (morgens und abends geringer).Bitte nicht jede Pressemitteilung aufschnappen, sondern erst einen Artikel schreiben, wenn man auch genug Informationen hat!
Dieter Schleenstein
21.09.2021 um 12:55
5,5 km/kWh passt doch, alle anderen Zahlen sind aber falsch, mein Ioniq 5 hat ein Solardach, Gesamtproduktion seit Herstellung Mitte April: 20 kWh, das reicht für 100 km. Solarpanels gehören aufs Dach, nicht aufs Autodach.
Mike
21.09.2021 um 22:02
Darauf hab ich schon lange gewartet. Das noch als autonomes Fahrzeug, so dass es einen beim Schlafen chauffiert. Standardisierte Ab- und Frischwasseranschlüsse wären auch gut, mit entsprechenden Gegenstücken an der Tankstelle. Vielleicht irgendwann sogar eine Lösung beim Wohnungsmangel... Bei der Aerodynamik, die sich im zusammengefallteten Zustand ergibt würde ich 18,3kWh nicht ausschließen
TB
21.09.2021 um 09:22
Der Durchschnittsverbrauch errechnet sich durch (133,5 kWh/730 km)*100. Demnach soll das Fahrzeug einen Durchschnittsverbrauch von ca. 18,3 kWh/100 km haben. Das ist für ein Wohnmobil in der Größe (und vermutlich auch Gewicht) schon recht niedrig, allerdings auch nicht so unmöglich.
Sebastian
21.09.2021 um 09:13
730km und 133.5kWh ergeben 18.3kWh/100km :)Die Aussage mit dem ausgeklappten Dach während der Fahrt und der verringerten Solarleistung morgens und abends ist aber nicht von der Hand zu weisen...
TK
21.09.2021 um 09:00
Ich gebe Ihnen recht, was die 730 km angehen, das klingt für mich auch unlogisch. Aber ihre Verbrauchsrechnung ist leider komplett falsch. Mit Ihren berechneten 133,5 kWh und 730 km ergeben sich ein Verbrauch von ca. 18,29 kWh/100km, was aber vermutlich immer noch zu wenig ist. Man darf gerne kritisieren und vorrechnen, aber dann sollte man auch richtig rechnen.
Michael
21.09.2021 um 08:53
Hallo Philipp, ich gebe dir Recht, die Annahmen oben wären schon sehr optimistisch. Allerdings entspräche dies einem Verbrauch von 133,5 kWh / 730 km * 100 = 18,3 kWh/100 km, was wiederum sehr gut zu deiner Plausibilisierung passen würde (du hast oben den Verbrauch in km/kWh berechnet). Ich denke auch nicht, dass die Reichweite alltagstauglich wäre, wohl eher was für eine Rekordfahrt etc. - aber trotzdem plausibel in meinen Augen. Viele Grüße, Michael
Gordon
21.09.2021 um 08:48
Du hast da nen kleinen Rechenfehler. Um auf kWh/100km zu kommen musst Du 133kWh/730km*100km rechnen. Das ergibt ca. 18kWh/100km. Könnte passen...
Kai Henkies
21.09.2021 um 08:36
Nach meiner Berechnung würde man selbst mit einem angenommenen Verbrauch von 20 kWh/100 km mit 133,5 kWh noch über 650 Kilometer weit kommen, ganz so falsch ist die Rechnung demnach nicht!
Philipp
21.09.2021 um 10:06
Sie haben Recht, ich habe bei der Rechnung km/kWh gemacht, nicht kWh/km. So dürfte der Verbrauch bei 18,3 kWh liegen. Auch nicht realistisch, aber so wird die Rechnung nachvollziehbar. Danke für den Hinweis!
Rüdiger
21.09.2021 um 08:49
133,5kwh /7,3 [100km]=18,3kWh/100kmDa war bei Phillip der Dreher...VG
Hans Herbert
21.09.2021 um 11:49
Die Rechnung ist wohl nicht ganz wissenschaftsfähig. Möglicherweise ist das Fahrzeug besonders windschlüpfrig und sparsam, sagen wir 12 kWh/100 km bei Kriechfahrt. Den Batterieinhalt darf man nicht einbeziehen, wenn es um den täglichen Verbrauch geht (der wird ja nicht regeneriert), sondern nur die 73,5 kWh. Es ist nicht klar, wieviel während der Fahrt geladen werden kann, bestimmt aber nicht der volle Betrag. 73,5 kWh ergeben dann eine Reichweite von etwa 600 km. Das ist aber keine tägliche sondern nur eine 2-tägige Reichweite, weil man jeden zweiten Tag, der ein Sonnentag sein muss, wieder nachladen darf. Für entspannte Gemüter ist das sicher ein interessantes Fahrzeug für den Urlaub, auf mehr als 300 km pro Tag kommt man selbst bei idealen Bedingungen wohl nicht. Andererseits, wer will auf Kriechfahrt 600 km zurücklegen?
Udo
22.09.2021 um 15:59
Toll wie super Ihr da alle rechnet Die Studie ist was zum vorzeigen aber nicht für die Realität
Inga Kohlmann
25.10.2021 um 13:54
Mich hat einfach die Ideenvielfalt und der Enthusiasmus der jungen Studenten begeistert. Muss man denn immer nur rechnen? Eine Alltagstauglichkeit könnte ja evtl. bei weiterführenden Studien erreicht werden. Aber zuerst steht eine tolle Idee und dann sieht man weiter. Inga78
Knut Marsen
21.11.2023 um 11:13
Liebes Stella Vita Team, ich bin vollen Lobes für die Studenten und deren Leiter, was diesen wunderbaren Camper Dream betrifft. Selbst war ich Dozent in Frankreich an der Akademie der Künste in Toulouse für Industrie Design. Als Creative Director bei Airbus, verantwortlich für Corporate Identity Design, war ich gleichzeitig tätig. Heute lebe und arbeite ich wieder in Berlin, nach 40 Jahren in Frankreich. Habe mit Sonnenenergie für Häuser, Schiffe und Caravans Projekte bearbeitet. Ich möchte gerne wissen, wo Sie heute mit dem Stella Vita Sonnendach Projekt sind. Ich wäre an einem Kontakt zu Ihnen sehr interessiert, um ihr Stelle Vita Projekt auf dem Europäischen Markt zum Verkauf anzubieten. Die Stella Vita paßt bestens in die jetzige Zeit. Meine Generation ist für ein solchen Camper sehr empfänglich und hat auch das nötige Geld, um sich solch ein lautloses, komfortables Designfahrzeug leisten zu können. Mit meinem über 50jährigen Erfahrung in der Flugzeugindustrie, könnte ich einen wesentlichen Beitrag zur Finalisierung in Zusammenarbeit für dieses Projekt beitragen, wenn Sie daran interessiert sein sollten. Teilen Sie mir bitte mit, ob wir uns für ein baldiges Treffen in Eindhoven sehen wollen. Mit freundlichen Grüßen, Knut Marsen. PS: Telefon Handy 0049 176 41 88 53 39.

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