Varta will V4Drive-Zellen auch für BEV bauen

Varta hat größere Lithium-Ionen-Rundzellen für Batterie-elektrische Fahrzeuge angekündigt. Diese Zellen sollen über das 21700-Format hinausgehen und anders als die bisher gezeigten V4Drive-Zellen auch als alleinige Traktionsbatterie geeignet sein. Der Fokus bleibt aber auf Performance-Fahrzeugen.

Die im April präsentierte Rundzelle V4Drive im Format 21700 (2,1 cm Durchmesser, 7 cm Höhe) ist von Varta bekanntlich als „Booster“-Batterie gedacht. Die schnellladende Zelle soll nicht als alleinige Traktionsbatterie, sondern als Booster in Premium- und Sportfahrzeugen oder als Speicher für die Rekuperationenergie in Hybridfahrzeugen eingesetzt werden.

Wie die Varta AG bei ihrem ersten Capital Markets Day ankündigte, soll die V4Drive-Technologie nun auf noch größere Zellformate übertragen werden, die dann auch als Traktionsbatterie verwendet werden kann. Ziel sei es, BEVs anzutreiben und dabei hohe Reichweiten und zusätzliche Leistung für dynamisches Fahren zu bieten, so Varta in der Mitteilung.

„Ein mit V4Drive-Zellen betriebenes Elektroauto wird in der Lage sein, große Distanzen zurückzulegen und gleichzeitig dynamischeres Fahren bieten – und es kann viel schneller geladen werden, als es heute möglich ist“, sagt Varta-CEO Herbert Schein. „Die heutigen Energiebatterien bieten Automobilingenieuren die Möglichkeit, Autos mit großer Reichweite zu bauen. V4Drive wird darüber hinaus zusätzliche Performance-Qualitäten bieten.“

Weitere Details, etwa auf welches größere Format Varta gehen will und welche Werte bei Eckdaten wie Energiedichte, Zyklenfestigkeit oder Ladedauer erreicht werden sollen, gab Schein nicht an. Er zeigte sich aber überzeugt, „dass unsere Rundzellenformate aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften hervorragende Alternativen für den Bau von Batterie-elektrischen Fahrzeugen im Performance-Bereich darstellen.“

Die Pilotproduktion der V4Drive-Zellen im 21700-Format startet Ende dieses Jahres, die Massenproduktion soll zwei Jahre später beginnen. Die Produktionskapazität soll mindestens 2 GWh betragen. In welchem Umfang das Unternehmen in die Produktion der V4Drive-Zellen einsteigt, wird laut Schein je nach Kundennachfrage entschieden. Ein Auftrag von Porsche liegt bereits vor.

Laut CTO Rainer Hald gebe es bei der Produktion größerer Rundzellen Synergien mit der Produktion der kleineren Lithium-Ionen-Rundzellen, die Varta als „CoinPower“ verkauft. „Unsere Technologien bauen aufeinander auf: Wir haben das innovative Foliensiegel-Design der Hörgerätebatterien – wo wir Marktführer geworden sind – auf CoinPower übertragen und mit weiteren Innovationen kombiniert“, so Hald. „Dasselbe machen wir jetzt mit V4Drive: Wir übertragen das Know-how von CoinPower auf V4Drive und fügen weitere Innovationen hinzu.“
varta-ag.com

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