„Neue Klasse“ von BMW: Wird das erste Modell ein 3er?

Das erste Elektroauto der von BMW für Mitte des Jahrzehnts angekündigten „Neuen Klasse“ soll laut einem britischen Medienbericht eine rein elektrische Version der nächsten 3er-Generation werden. Als interner Arbeitstitel wird das Kürzel „NK1“ genannt.

Das geht aus einem Bericht von „Autocar“ hervor. Den Vortrieb des 3er-Stromers soll der BMW-Antriebsstrang der sechsten Generation mit neuen Elektromotoren übernehmen, 800-Volt-Batterietechnologie soll Ladeleistungen von 350 kW ermöglichen, wie das britische Magazin ohne konkrete Nennung von Quellen schreibt. Bei der sechsten Generation der E-Antriebe wird es sich aber wie bei der gerade eingeführten fünften Generation um stromerregte Synchronmotoren handeln.

Am Rande der Fahrvorstellung des BMX iX und i4 hatte BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber die von BMW-CEO Oliver Zipse angekündigte „Neue Klasse“ als den neuen Universal-Baukasten von BMW beschrieben. „Die ‚Neue Klasse‘ ist eine Cluster-Architektur, auf der ab 2025 schrittweise alle neuen BMW-Modelle basieren werden – vom 1er bis zum 7er“, erklärt Weber. „Die ‚Neue Klasse‘ wird die sechste Generation unserer Elektroantriebe nutzen, kann aber auch Verbrennungsmotoren aufnehmen.“

Auch für den „Autocar“-Bericht ist offenbar ein Gespräch mit Weber die Grundlage – auch wenn konkrete Zahlen wie die 350 kW Ladeleistung nicht dem Entwicklungsvorstand zugeschrieben werden. Grundsätzlich soll die „Neue Klasse“ E-Modelle mit Frontantrieb, Heckantrieb und Allradantrieb ermöglichen und dabei modulare Batteriepacks mit unterschiedlicher Kapazität aufnehmen können. Angaben zu den Batterien machte Weber nicht, stellte aber klar, dass der „NK1“ noch Batterien mit Flüssigelektrolyt erhalten werde – Festkörperbatterien sieht Weber nicht vor Ende des Jahrzehnts in Serie.

Bei der Karosserie sollen unterschiedliche Radstände, Spurbreiten und Höhen möglich sein bei Radgrößen von 18 bis 22 Zoll – um eben die große Spanne von einem Kompaktwagen bis zu einem großen SUV wie dem X7 abdecken zu können. Die Struktur aus Aluminium und Stahl ist dabei so ausgelegt, dass sie nicht nur die genannten E-Antriebs-Kombinationen aufnehmen kann, sondern auch einen PHEV-Antriebsstrang mit Verbrenner an der Vorder- und E-Motor an der Hinterachse. Mögliche Leistungsdaten solcher Antriebe nennt „Autocar“ nicht.

In dem Gespräch gab Weber jedoch an, dass die „Neue Klasse“ auch einen Brennstoffzellen-Antriebsstang unterstützen könnte, wenn die Regulierungsmaßnahmen in verschiedenen Märkten das erfordern würden. Konkrete Projekte mit Wasserstoff kündigte Weber aber nicht an. Auf der IAA Mobility im September hatte BMW den iX5 Hydrogen gezeigt. Das H2-SUV auf Basis des aktuellen X5 nutzt Brennstoffzellen von Toyota und soll in Kleinserie gefertigt werden.

Von der „Cluster-Architektur“, also einer Art „One Size Fits All“-Ansatz, verspricht sich Weber eine hohe Fertigungseffizienz und die Maximierung von Synergien im gesamten Produktportfolio. Die „Neue Klasse“ soll die aktuellen Plattformen FAAR für die Baureihen mit Frontantrieb und CLAR für die Baureihen mit Hinterradantrieb ersetzen. „Wir werden keine separaten Strukturen bauen“, so Weber. „In der ‚Neuen Klasse‘ wird das Volumenpotenzial stark ansteigen. Wir haben in den letzten beiden Generationen der Plattformentwicklung viel bei der Skalierung gelernt.“

Auf Basis der CLAR-Plattform wird BMW neben dem jüngst vorgestellten i4 noch die angekündigten Elektro-Versionen des 5er und 7er als i5 und i7 bringen. Diese Modelle werden dann noch über einige Verbrenner-Merkmale wie die lange Fronthaube und den Mitteltunnel verfügen. Der elektrische 3er auf Basis der „Neuen Klasse“ soll dann einen flachen Boden im Innenraum und einen längeren Radstand erhalten. „Die Leute erwarten eine andere Ästhetik. Deshalb haben wir für unsere Elektromodelle eine neue Stylingrichtung entwickelt“, erklärt Weber.
autocar.co.uk

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3 Kommentare

zu „„Neue Klasse“ von BMW: Wird das erste Modell ein 3er?“
Verpenner
19.10.2021 um 10:34
Ist das dann ab 2025 oder "ab 2025" .. sprich, es werden drei Stück vor Weihnachten ausgeliefert und dann erst mal Urlaub gemacht.
Gerd
19.10.2021 um 13:02
Dokumentierte Rückständigkeit. Bis dahin ist die zweite Generation der EGMP auf dem Markt. Aber es gibt ja immerhin einen auf BEV umgebauten BMW-Verbrenner mit der optimalen Kombination aus chinesischer Fertigung und deutschem Preisniveau.
Peter
19.10.2021 um 13:40
Eine echte "2. Generation EGMP" würde ich 2025 noch nicht erwarten, aber vielleicht ein Facelift des "Hutes" auf Basis der bestehenden EGMP.

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